62
Aichstempel IX. 3. 90. Stahl-
Bolzen von 13 cm Länge
und 2,5 cm Durchm., mit
. IX, 8. 90. ovaler Stempelfläche von
& / X 1,8—2 cm Durchmesser; der auf allen Vieren
Bf X schreitende Bär mit Halsband und Ring, da-
WE 7 rüber die Jahreszahl 1600 und zwei runde
a Scheiben. Zum Stempeln von metallenen Ge-
tfässen etc. (Gold, Silber, Kupfer, Zinn etc.) benutzt, der
Kopf durch starke Hammerschläge nach allen Seiten aus-
geborsten.
Aichstempel IX 3. 99. Stahl-Bolzen von 10 cm Länge,
1,5 cm im Quadrat stark, zu einer Stempelfläche von
0,5— 0,6 cm verjüngt, darin der aufrechte Bär mit Hals-
ring. 17. Jahrhundert, wie vorher.
Aichstempel IT. 1964. Stahl-Bolzen von 12,5 cm Länge
und 1,5 cm Durchm. Prägefläche von 1,2 cm Durchm.,
mit dem vereinigten Stadtwappen von 1709.
AO Armen-Marken IX. M. 1814 — 15.
ZE A Messing, einseitig geprägt; 3,8 cm
af N Durchm. Im Felde der schreitende
S | @ Bär mit Halsband, im Kreise
© &: die Inschrift: „Gebet den Armen zu
7 % Berlin. 1587.“ Befanden sich in dem
| Zn Kassengewölbe des alten Rath-
a hauses, in einer dort befestigt
REM gewesenen hölzernen Armenbüchse.
2. Städtische Rechtspflege.
Das „oberste und niederste Gericht“ zu Berlin und Kölln
hatte im 13. und 14. Jahrhundert ein „Schulze“, doch übte
auch neben ihm der Ratlı unter Zuziehung von gewählten
Schöppen das Richteramt aus. Der letzte Schulze, Tile Brugghe,
verkaufte 1391 seine richterlichen Gerechtsame an den Rath
zu Berlin, welcher dann mit den Schöppen zusammen allein
Recht sprach. Nach den Unruhen von 1442 entzog der Kur-
fürst dem Rath die Gerichte, doch Joachim I. ertheilte sie
beiden Räthen, zu Berlin und Kölln, im Jahre 1508 wieder.