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Full text: Verzeichniss der im Märkischen Provinzial-Museum der Stadtgemeinde Berlin befindlichen berlinischen Alterthümer von der ältesten Zeit bis zum Ende der Regierungszeit Friedrichs des Grossen / Buchholz, Rudolf (Public Domain)

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Aichstempel IX. 3. 90. Stahl- 
Bolzen von 13 cm Länge 
und 2,5 cm Durchm., mit 
. IX, 8. 90. ovaler Stempelfläche von 
& / X 1,8—2 cm Durchmesser; der auf allen Vieren 
Bf X schreitende Bär mit Halsband und Ring, da- 
WE 7 rüber die Jahreszahl 1600 und zwei runde 
a Scheiben. Zum Stempeln von metallenen Ge- 
tfässen etc. (Gold, Silber, Kupfer, Zinn etc.) benutzt, der 
Kopf durch starke Hammerschläge nach allen Seiten aus- 
geborsten. 
Aichstempel IX 3. 99. Stahl-Bolzen von 10 cm Länge, 
1,5 cm im Quadrat stark, zu einer Stempelfläche von 
0,5— 0,6 cm verjüngt, darin der aufrechte Bär mit Hals- 
ring. 17. Jahrhundert, wie vorher. 
Aichstempel IT. 1964. Stahl-Bolzen von 12,5 cm Länge 
und 1,5 cm Durchm. Prägefläche von 1,2 cm Durchm., 
mit dem vereinigten Stadtwappen von 1709. 
AO Armen-Marken IX. M. 1814 — 15. 
ZE A Messing, einseitig geprägt; 3,8 cm 
af N Durchm. Im Felde der schreitende 
S | @ Bär mit Halsband, im Kreise 
© &: die Inschrift: „Gebet den Armen zu 
7 % Berlin. 1587.“ Befanden sich in dem 
| Zn Kassengewölbe des alten Rath- 
a hauses, in einer dort befestigt 
REM gewesenen hölzernen Armenbüchse. 
2. Städtische Rechtspflege. 
Das „oberste und niederste Gericht“ zu Berlin und Kölln 
hatte im 13. und 14. Jahrhundert ein „Schulze“, doch übte 
auch neben ihm der Ratlı unter Zuziehung von gewählten 
Schöppen das Richteramt aus. Der letzte Schulze, Tile Brugghe, 
verkaufte 1391 seine richterlichen Gerechtsame an den Rath 
zu Berlin, welcher dann mit den Schöppen zusammen allein 
Recht sprach. Nach den Unruhen von 1442 entzog der Kur- 
fürst dem Rath die Gerichte, doch Joachim I. ertheilte sie 
beiden Räthen, zu Berlin und Kölln, im Jahre 1508 wieder.
	        
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