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dem 13.—15. Jahrhundert herrührenden Backsteinkirchen
des nordöstlichen Deutschland, in Berlin an der Nikolai-
kirche und Marienkirche, in grösserer oder geringerer
Zahl, fast immer mit der Hand bequem erreichbar, vor,
doch hat man sie auch an einzelnen Orten an Thürmen der
Stadtmauern beobachtet. Ueber die Bedeutung besteht
bereits eine grössere Literatur, namentlich in den „Ver-
handlungen der Anthropologischen Gesellschaft“, doch
stehen selbst der am meisten Wahrscheinlichkeit bietenden
Erklärung als „Marken zum Einstreichen des Weihe-Oels
(Chrysam)“ noch erhebliche Bedenken entgegen.
5. Funde von Anthropologischem Interesse.
Schädel VIII. 983; abgesägt und mit, möglicherweise noch
im lebenden Zustande entstandenen Verletzungen. Burg-
strasse, Börsen-Anbau.
4 Schädel VIII. 381—4. Theils mit Stirnnaht. Gendarmen-
markt, vom ehemaligen Kirchhof der Französischen Ge-
meinde, 1688—1705.
6 Schädel und Gebeinreste, VIIL. 762—66. 779—85. Aus
den Gewölben der Jerusalemskirche, 1. Hälfte 18. Jahr-
hunderts.
Schädel VIII. 554. Mit sehr grossem Hinterhaupt. Heil.
Geistgasse 11,2 m tief ausgegraben. Heil. Geist Hos-
pitals-Kirchhof, 14.—17. Jahrhunderts.
Schädel und Gebeine, VIII. 871—"77. Aus einem mit Kalk
beschütteten Massengrabe nahe an der Jerusalemskirche.
17.—18, Jahrhunderts.
8 Schädel VIII. 1043—50. "Theils mit Stirnnaht; Kloster-
kirchhof, mittelalterlich bis 17. Jahrh.
9 Schädel und verschiedene Gebein- Reste, VIII. 565—-575.
Vom ehemaligen Armenkirchhof, Koppenplatz, 17. bis
18. Jahrhundert.
10 Schädel VIIL. 990—8, 1014. Vom sogenannten Russi-
schen Kirchhof, der im 7jährigen Kriege für gestorbene
Russische Verwundete auf dem jetzigen Ausstellungsplatz
am Lehrter Bahnhof angelegt wurde.
Schädel VIII. 90. Luisenstadt. Alte Jakobstrasse, im
Struwe & Soltmann’schen Garten ausgegraben. 18. Jahrh.
Schädel mit Hiebspur, VIIL, 920. Luisenstadt, Ritter-
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