Münz-Kabinet
In Kleinasien, wo sehr früh Goldmünzen vorkommen
is. z. B. die sogenannten lydischen Goldstücke (No. 766—799),
ist besonders häufig das aus Electrum (Mischung von Gold
und Silber) geprägte Doppelstaterenstück (Kyzikener) im
Gewicht von etwa ı6 Grm., und dessen Sechstel.
— Die mittelitalischen Staaten hatten zuerst grofse gegossene
Kupferstücke als Geld, bisweilen kommen ganz unförmliche,
ihrem Gewicht nach unerklärliche backsteinförmige Stücke
vor. Alle diese mittelitalischen und römischen viereckigen
Münzen sind von grofser Seltenheit.
Die ültesten runden gegossenen Kupfermünzen; Roms,
der As und seine Teile, sind im Gewicht mehrfach reduziert
worden. Die ältesten Asse wiegen etwa 300 Gramm, gegen
Ende des zweiten Punischen Krieges betrug ihr Gewicht % des
ursprünglichen, später Ve Yin a3, das Kupfergeld war nur noch
Scheidemünze, denn seit 268 wurden Silbermünzen von
Yay Pfund geprägt; der Denar galt ıo0 Asses, der Quinar 5,
der Sestertius 1ıl,. Dieser wurde allgemeine Rechnungs-
münze, obwohl sehr selten ausgeprägt.
Unter Nero war der Denar noch '/46 Pfund; allmählich
verlor er den Wert, namentlich auch durch Verschlechterung
des Silbers, ja er wurde zuletzt eine Kupfermünze, Diokle-
tian stellte den alten Denar von reinem Silber als: Hos des
Pfundes wieder her und schrieb die Wertzahl XCVI darauf,
Gold wurde in Rom seit dem zweiten Punischen Kriege
geprägt, aber zuerst selten; seit Augustus häufiger, 40 Gold-
stücke aus dem Pfunde. Allmählich verloren auch die Gold-
stücke an Gewicht, Diokletian stellte auch hierin die Ord-
nung wieder her, er prägte 60 aus dem Pfund und setzte &,
das griechische Zahlenzeichen 60, darauf; spätere Kaiser prägten
72 aus dem Pfunde und setzten LXXIH ‚und; QO.B,;;das
griechische Zahlenzeichen 72, darauf,
Ausgelegte Münzen.
Eine Anzahl der schönsten und interessantesten Münzen
aller Zeiten und Länder, mehr als 2000 Stück, sind auf
Schautischen ausgestellt.
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