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III. Münz-Kabinet

Full text: Führer durch das Alte und das Neue Museum (Public Domain)

Münz-Kabinet 
dann von Westen nach Osten zurückkehrend‘ die süd- 
deutschen, so dafs die deutschen Länder Oesterreichs den 
Beschlufs machen. Jeder Staat ist für sich gleich Preufsen 
geordnet. In Oesterreich sind zwischen den Landesherren 
und den Städten die Reichsfürsten eingeschaltet, welche ohne 
Souveränität das Münzrecht besafsen. Elsafs, Lothringen, 
Luxemburg und Limburg, deutsche Länder, in denen nur 
deutsche Fürsten und deutsche Reichsstädte geprägt haben, 
gehören aus historischen Gründen in einer Münzsammlung 
um so mehr zu Deutschland, als sie gleichzeitig mit der Ent- 
fremdung vom deutschen Reich ihre Prägerechte verloren 
hatten. Nach Deutschland kommen die übrigen germani- 
schen oder überwiegend germanischen Staaten: die Schweiz, 
die Niederlande, England und Skandinavien. Die vierte 
Abteilung umfafst die romanischen Staaten; Italien beginnt 
als das im Mittelalter wichtigste und numismatisch reichste 
Land. Von Norden hinabsteigend das Savoyische Reich, 
die Lombardei, . Venetien, die Herzogtümer Toscana, Rom 
und das Patrimonium, Romagna und die Marken, endlich 
Neapel, Sicilien und Malta. Die fünfte Abteilung enthält 
die slavischen Länder und Ungarn, also Polen mit Litauen, 
Galizien und Krakau, Rufsland, Ungarn und Siebenbürgen, 
Slavonien, Dalmatien, Serbien, Albanien, Rumänien, Griechen - 
land mit den Mittelaltermünzen der fränkischen Fürsten von 
Athen und Achaia, Chios, Lesbos, Rhodos und mit den 
Kreuzfahrermünzen, bildet den Schlufs. In der sechsten 
Abteilung sind die überseeischen Kolonialmünzen nach den 
Weltteilen vereinigt, und in jedem Weltteil die Kolonieen 
jeder Nation. Die siebente Abteilung umfafst die orientali- 
schen Münzen, die achte die Medaillen auf Privatpersonen. 
Diese letzte Abteilung des Münz-Kabinets ist reich und schön; 
sie enthält eine Fülle der herrlichsten Erzeugnisse der ita- 
lienischen Renaissance des XI. und XII. Jahrhunderts, sowie 
vorzügliche Werke der deutschen Medailleure des XVI. Jahr- 
hunderts. 
Die Untersuchungen überdie Münzsyste me des Alter- 
tums sind noch keineswegs zum Abschlufs gelangt und 
manche Resultate, welche als sicher betrachtet werden und 
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