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VIII. Gipsabgüsse nach italienischen Bildwerken

Full text: Führer durch das Alte und das Neue Museum (Public Domain)

1“ Gipsabgüsse 
Kunst herangebildet, sich durch grofsen Schönheitssinn und 
eine stilvolle Marmorbehandlurg hervorthut. 
Die Z7JI. Abteilung enthält die trefflich behandelte Grab- 
figur des Kardinals Foscari, zweifellos venetianischen Ur- 
sprungs und aller Wahrscheinlichkeit nach ein Werk von 
Antonio Rizzo. Darüber das in frischer, an Donatello ge- 
mahnender Natürlichkeit sich präsentierende Friesstück des 
Medailleurs und Goldschmiedes Cristoforo Foppa, gen. 
Caradosso, aus S. Satiro, zu Mailand. Von den in dem- 
selben Raum vereinigten Skulpturwerken aus Rom gehören 
eigentlichen Lokalkünstlern nur die von dem Altar in 
S. Gregorio und dem Tabernakel Alexanders VI. in S. Maria 
del Popolo stammenden Skulpturen des Meisters Andrea 
und drei Rundreliefs von dem Altar des Cardinals Costa, 
vielleicht auch die handwerksmäfsigen Büsten der Gebrüder 
Pollajuolo an. — In der Mitte ein Schrank mit Diptychen aus 
christlicher Zeit. 
Die rechte Seite der Ill. Abteilung zeigt von Desi- 
derio da Settignano, dem anmutvollsten der sich un- 
mittelbar an Donatello anschliefsenden Marmorbildner, als 
authentische Werke nur das segnende Christkind vom Taber- 
nakel in S. Lorenzo und das dekorativ trefflich behandelte 
Wappen der Gianfigliazzi. Mit grofser Wahrscheinlichkeit 
können ihm aber das zarte Relief mit dem hl. Hieronymus 
und mehrere Büsten, vor allem einige köstliche Kinderköpfe, 
obenan der fröhlich lachende Knabe der Sammlung Benda, 
zugeschrieben werden. Durch die etwas steife Haltung und 
die eigentümlich gesenkten Lider zeichnen sich mehrere 
Frauenbüsten aus, als deren wahrscheinlicher Urheber der 
in Neapel und Südfrankreich thätig gewesene Francesco 
Laurana gilt. Das grofse Relief der Maria mit dem Kind 
ist eine herbe frühe Arbeit von Mino da Fiesole, wäh- 
rend die berühmte Liller Wachsbüste eines Mädchens in 
ihrer weichen Behandlung und dem sentimentalen Aus- 
druck schon auf der Grenze der Kunst des 16. Jahrhunderts 
steht. Von dem Meister, der die florentiner Quattrocento- 
plastik beschliefst, von Benedetto da Majano, weist das 
Kahinet mehrere Arbeiten auf, darunter das architektonisch 
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