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as der Jugendzeit der neueren deutschen Kunst
sind die für die Casa Bartholdy in Rom
gemalten Fresken die hervorragendsten Erstlings-
werke mehrerer durch Freundschaft verbundener Meister.
Die Gesinnung, welche von Seiten der Künstler wie des
Auftraggebers jene Schöpfungen in’s Leben gerufen, ver-
leiht ihnen ein Anrecht, als Kleinode vaterländischer
Kunst betrachtet zu werden. Sie reden die Sprache
des deutschen Gemüthes und zeugen von innerlichster
Vertiefung in die Aufgabe, während ihr hoher Stil den
Ernst und die Strenge der Monumentalkunst beglaubigt.
Selbst inmitten der Kunstschätze Roms haben die Gemälde
als ein ehrendes Denkmal deutscher Kraft und deutschen
Charakters gegolten. Die Gegenwart zwar hat der Kunst
Bahnen angewiesen, welche naturgemäss ein abweichendes
Ziel von jenen früheren Bestrebungen verfolgen. Wie
sehr aber auch der absolute Werth der Bartholdy-Fresken
dem schwankenden Urtheile unterliegen mag, ihre histo-
rische Bedeutung bleibt sicherlich, welchen Standpunkt
der Betrachtung man auch wählen möge, unanfechtbar.
Seit der ersten Würdigung, welche ihnen Niebuhr zu Theil
werden liess, ist die Kunstliteratur einstimmig gewesen
in ihrer Bewunderung, so dass sie als ein für das ganze
deutsche Volk gleichmässig werthvolles und bedeutsames
Besitzthum gelten müssen.
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