12607 Verfassunggebende Preußische Landes8versammlung 160. Sitzung am 29. September 1920 12608
[Anträge auf Förderung der landwirtschaft- s<hwierigen Lage zu kommen, wird uns das s<were Werk
Jichen Erzeugung usw] auch gelingen; wir werden dann aus Nacht und Nebel
= === und Elend wieder zu lihten Höhen und zu bessern Zeiten
[Werner, Abgeordneter (D.-nat. V.-P.)] gelangen. en wenn da3 Schillers<he Wort wieder zur
eine: genaue Kontrolle auszuüben, ob die Kohlen auch Wahrheit wird:
wirklich zur Herstellung von künstlihem Dung für die Ans Vaterland, ans teure schließ Dich an,
Sonia verwendet werden aet. haven in der Das halte fest mit deinem ganzen Herzen!
Landwirtschaft notgedrungen jahrelang Raubbau treiben . Ds EH
. : . : erst wenn sich wieder das vaterländisc<he Gefühl zim
müssen, weile ie a Dünger fehlte. (ver iu der Mensch deuts<hen Volk durchgerungen hat, werden wir wieder
m musten ein üßt, wein er Nims, I agen. Hat, jo vorwärt8 kommen und uns wieder im deutschen Vater-
müssen auch die Ländereien versagen, wenn sie nicht den [0nde wohlfühlen. Daß diese bessere Zeit bald komme
nötigen Dung zugeführt bekommen. Wir müssen dom . limster Wuns « :
erwägen, daß während der Kriegszeit, als die Männer ist unser jehnlichster Wunsch.
abwesend waren, die Bewirtschaftung in den Bauern- (Bravo! bei der Deutshnationalen Volkspartei)
Feiniien roeben alles aufein urde mi is jein
onnte, als wenn der Bauer und seine Söhne zu Hause ." : 5
gewesen wären. Wir müssen dem Stand der Landwirte bn EIN zul Sein ert: Das Wort hat der Herr
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voll seine icht getan hat. a soll man keinen Tade . 4
für den Bauernstand haben, wie ihn der Städter heute oft + Sprenner: Inner Deuts: „Meine Dimen
hat, sondern soll anerkennen, daß der Bauernstand der ven Seiten I ahru DUeger Re ) net Teil
Si so De eeniiMen Volles ist, ohnc dei zum nicht Ee: e Mn ; SINNE Gen H Z INEENEN Zn
L 4560 as a I. ü s a jon fm 2 ies t a 50 sein: verstanden sei, bedaure ich, sachlich nicht weiter darauf
Wen i 1“ es u 7 autgu preihen: eingehen zu können. I< stelle nur fest, daß gegen die
Wenn man gute Ernte erzielen will, muß man für gutes Gründzüge meiner Ausführungen in der Fraktion sich
Saatgut sorgen. Bisher war der Bauer oft gezwungen, x6in Widerspruch erhoben hat, auch nicht von Herrn
sein Saatgut abzuliefern und anderes Saatgut zweimal Saulen. I< erkläre ferner, daß Herr Kollege Kaulen
jo teuer zu bezahlen. Es ist mir ein Fall bekannt, in "bne Auftrag und ohne Wissen der Fraktion seine dies-
dem ein Landwirt sein Getreide zur Sammelstelle fuhr bezüglichen Ausführungen hier gemacht hat
und. dann sein Saatgetreide zum dreifachen Preise zahlen | '
mußte. Db da in Der Srandi pn allgemein Klagen (hört, hört!)
aut geworden sind, ist doch selbstverständlih. Man muß : : : :
doch darauf beach jein, den B auern gutes Saatkorn und and daß sie lediglich al3 seine Privatmeinung zu werten
gute Saatkartoffeln zu geben, damit eine entsprechende . » 5
Ernte erzielt werden kann. (Hört, hört !)
ES sei noch auf die Zu>ernot hingewiesen. Auf dem .. : I :
Wege des Schleichhandels kann man Zucker zu 14 bis 16 4 Man R aeere Bensen: Di ersehen ist gesehlossen.
pro Pfund allerdings haben. Daß viel Zucker verschoben Das Schlußwort wird wohl auch nicht weiter ver-
worden ist, ist bekannt. Die Konditor-Zeitung schreibt: langt, da Wortmeldungen nicht vorliegen. =- Ich stelle
„Das Märhen, der der Futtztnatp kann nur noM 5,8 fest 0
unmündigen Kindern aufgetis<t werden. Erhält die . ; .
SüßigkeitSindustrie Inlandzucker „für Auslandspreise?“ näht En NEE ERAR I
Die Zuerzuteilstelle hat vollständig versagt. Die Herren 71f Drusache Nr 2113 Spalte 8 und 9 zu a), b), c),
derselben ginnen an dei WEHE der auf dem Dache 4) und e), dann über den Antrag des Landwirtschafts-
zu helfen weiß. | | ausschusses auf Drucksache Nr 2114 Spalte 3 und 4 zu a)
6 Herr v. der Osten hat auch ausgeführt: Wir verurteilen und den Ergänzungsantrag Held auf Drucksache Nr 2990,
selbst den Landwirt, der sich von den Sc<hleichhändlern dann über den Antrag des Landwirtschaft8ausschusses auf
Hinfnen, der sich zu unsoliden Handlungen hinreißen Drucksache Nr 2114 zu b) und endlich über den Antrag
jünt ien das wurssie: Aber Gott sei Lob und Dank, Dr Reineke auf Drucksache Nr 1959 abstimmen lassen.
dab bie en an EE et die große Zur Geschäft8ordnung in bezug auf die Abstimmung
i evölferung hä
an den Grundsäßen der Reellität fest. g hat das Wort der Herr Abgeordnete Westermann.
- Herr v. der Osten ist auf die Arbeiterstreiks Westermann, Abgeordneter (D. Dem.): Der
zurükgekommen ; Herr Peters hat ausgeführt, die Antrag Dr Friedberg und Genossen auf Drucksache
Arbeiter hätten alle Veranlassung zur Unzufriedenheit. Nr 1700 zu 1 wird von uns zurüsgezogen.
Grat uns einige Riteitngen gegeben, die nicht kon-
rolliert werden fönnen. Herr v. der Osten hat gemeint, Präsident Leinert: Mit der Zurückziehung dieses
Da wenn wir die Ernte gut einfahren wollten, die Antrages entfällt die Abstimmung über den
reiks daran hindern, die so oft bei den ländlihen Antrag des Landwirtschaft8ausschusses auf Drucksache
Arbeitern in frivoler Weise stattgefunden haben. Der Nx 2113 zu a).
Bauer wird sich: alle erdenkliche Mühe geben, zur richtigen Wir kommen dann zur Abstimmung über den
Zeit sein Getreide einzufahren, sie dürfen aber von den Antrag des Landwirtschaft3ausschusses auf Drucsache
Arbeitern nicht im Stich gelassen werden, sonst wird die Nr 2113 zu b). Wenn ein Widerspruch sich nicht erhebt,
Ernährung des deutschen Volkes gefährdet. darf ich wohl feststellen, daß das Haus dem Antrage
Wenn sich alle Kreise im deutschen Vaterland dessen beigetreten ist, wonach die beiden Anträge
bewußt sein werden, daß wir nur durc< Arbeit zum Ziel Dr Schreiber (Halle) und Genossen Drukjache Nr 1630
gelangen können, daß alle Berufsstände und alle Klassen zu a) und der Antrag v. Kessel und Genossen Druc-
des deutschen Volkes arbeiten müssen, um aus der sache Nr 1150 abzulehnen sind. -- I< stelle das fest.
160. Sitzg LandeSvers. 1919/20 823*