Jahresbericht 2022 zum
Ergebnis- und Wirkungsmonitoring
Clean Technologies Berlin
19.07.2023
Herausgeber
Land Berlin
vertreten durch die Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Energie und Betriebe
Martin-Luther-Str. 105
10825 Berlin
www.berlin.de/sen/web
Redaktion und Layout
Ramboll Management Consulting GmbH
Kopenhagener Straße 60 – 68
13407 Berlin
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www.ramboll.de
Dieser Bericht wurde aus Mitteln der Länder Berlin und Brandenburg
sowie der Europäischen Union gefördert.
Jahresbericht 2022 zum Ergebnis- und Wirkungsmonitoring – Teilthema Clean Technologies Berlin
Daten und Fakten
Abb. 1: Anzahl der neu initiierten Projekte und Sonstigen Aktivitäten
15
10
10
9
8
6
10
6
6
2020
2021
2022
neu initiierte Sonstige
Projekte
Aktivitäten
neu initiierte Sonstige
Projekte
Aktivitäten
neu initiierte Sonstige
Projekte
Aktivitäten
davon Projekte im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation (FuEuI)
Fördervolumen
Projektvolumen
Abb. 2: Projekt- und Fördervolumen der neu initiierten Projekte in Mio. Euro
2022
23,8
2021
16,0
2020
9,2
33,3
10,7
2022
17,8
2021
2020
28,0
22,0
13,3
6,4
26,9
7,4
davon für Akteure in der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg
Abb. 3: Anzahl der an neu initiierten Projekten 2022 beteiligten Akteure in
Berlin-Brandenburg nach Akteurstyp
Insgesamt: 24 Akteure
Hochschulen/Forschungsinstitute
9
Unternehmen
14
Vereine und Netzwerke
1
1–9 Beschäftigte 6
10–49 Beschäftigte 5
50–249 Beschäftigte 2
250+ Beschäftigte 1
1
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Abb. 4: Fördermittelgeber der neu initiierten Projekte 2022
Bund
83,3 %
EU
16,7 %
Abb. 5: Konsortialstruktur der neu initiierten Projekte 2022
Verbundprojekte
unter Beteiligung
mehrerer
Unternehmen
16,7 %
Verbundprojekte unter Beteiligung von Unternehmen
und Hochschulen/Forschungseinrichtungen
83,8 %
Abb. 6: Thematische Struktur der neu initiierten Projekte 2022
Ressourcen- und
Materialeffizienz
16,7 %
Kreislaufwirtschaft
33,3 %
Wasserwirtschaft
50,0 %
2
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Abb. 7: Anzahl der neu initiierten Projekte 2022 nach Leitlinien der innoBB 2025*
Innovation
breiter denken
Cross Cluster
stärken
Innovationsprozesse weiter
öffnen
Nachhaltige
Innovation
priorisieren
Internationaler
aufstellen
6
5
3
4
0
*Mehrfachzuordnungen möglich
Abb. 8: Anzahl der neu initiierten Projekte 2022 nach Schwerpunkt-Themen der innoBB
2025*
Digitalisierung
Reallabore und
Testfelder
Arbeit 4.0 und
Fachkräfte
Startups und
Gründungen
6
3
2
1
*Mehrfachzuordnungen möglich
Abb. 9: Anzahl der Beteiligungen von Akteuren aus anderen Clustern, Teilthemen und
Branchen an neu initiierten Cross Cluster-Projekten 2022*
Energietechnik
1
Gesundheitswirtschaft
1
IKT, Medien und
Kreativwirtschaft
1
Metall
1
Optik und Photonik
2
Smart Cities
3
Andere Branche/n
1
*Insgesamt 5 neu initiierte Cross Cluster-Projekte; Mehrfachzuordnungen möglich
3
Jahresbericht 2022 zum Ergebnis- und Wirkungsmonitoring – Teilthema Clean Technologies Berlin
Lagebericht
Gesamtentwicklung
Das Teilthema Clean Technologies ist aus dem Jahr 2022 und den von der Corona-Pandemie
geprägten Jahren insgesamt gestärkt hervorgegangen. Thematisch war die
Teilthemenarbeit weiterhin u. a. geprägt von der Digitalisierung, welche inzwischen in allen
Innovationsfeldern eine immanente Rolle spielt, sowie zunehmend auch von der Anpassung an
die Folgen des Klimawandels.
Im Berichtsjahr wurden neue Branchen-Veranstaltungsformate unterstützt (z. B. Circular
Futures Festival) und durch anhaltende Unterstützung zur Etablierung bestehender Formate
beigetragen (InfraSPREE Kongress, Zero Waste Berlin Festival). Bei den
Veranstaltungsformaten der Clean Technologies Branchen ist teilweise ein Trend zur
Digitalisierung zu beobachten. So fanden die Blue Planet Berlin Water Dialogues 2022 das
zweite Mal in Folge digital statt. Damit konnten diese mehr (v. a. auch internationale)
Teilnehmende als in den Vorjahren anziehen und damit einen großen Erfolg verbuchen. Aber
auch Großveranstaltungen in Präsenz, wie die Weltleitmesse der Umwelttechnologien IFAT in
München, konnten im Berichtsjahr nach ihrem Ausfall im Jahr 2020 wieder durchgeführt werden
und verzeichneten großen Erfolg. Der Gemeinschaftstand der Hauptstadtregion präsentierte
sich im vergleichbaren Umfang zur letzten stattgefundenen IFAT im Jahr 2018.
Die fortschreitende Digitalisierung, inklusive des Themas Künstliche Intelligenz, finden ihren
Niederschlag zwischenzeitlich auch in für die Clean Technologies Branchen relevanten
Förderausschreibungen, wie das Beispiel der BMBF-Fördermaßnahme „Digital GreenTech –
Umwelttechnik trifft Digitalisierung“ veranschaulicht. Der anhaltende Trend und die
Notwendigkeit zur Reduktion negativer Einflüsse auf die Umwelt prägen inzwischen die
Themen
der
begleiteten
Drittmittelprojekte
und
Sonstigen
Aktivitäten
des
Teilthemenmanagements, welche immer öfter auch schwerpunktmäßig Ressourcen- und
Kreislaufwirtschaftsthemen adressieren. Befördert wird diese Entwicklung von den auf
politischer Ebene immer deutlicher formulierten Klima- und Nachhaltigkeitszielen, zu deren
Erreichung auch regional wirkende Fördermaßnahmen überarbeitet oder neu implementiert
werden. Nicht unwesentlich wird diese Entwicklung außerdem von globalen Ereignissen und
deren Folgen, wie dem Krieg in der Ukraine und der Energiekrise, vorangetrieben. Beispielhaft
sei hier die Förderung von regionaler Wertschöpfung und Kreislaufschließung genannt, mit der
die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten reduziert und die Resilienz der Berliner
Wirtschaft gestärkt werden soll.
Neben dem Schließen regionaler Kreisläufe mit Ansätzen der „Circular Economy“, kommen
auch der „Wassersensiblen Stadtentwicklung“ und dem Prinzip der Schwammstadt als
holistischem Konzept zur Resilienzsteigerung gegenüber Umwelteinflüssen eine gesteigerte
Bedeutung zu. Eine Vielzahl an (kleinteiligen) Einzelmaßnahmen erleichtert es dabei in der
Summe, v. a. Starkregen aufzufangen und das gespeicherte Wasser in Trockenperioden gezielt
wieder nutzen zu können.
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Jahresbericht 2022 zum Ergebnis- und Wirkungsmonitoring – Teilthema Clean Technologies Berlin
Schwerpunkte und Highlights
Im Berichtsjahr fanden Aktivitäten des Teilthemenmanagements sowohl mit Fokus auf
Internationalisierung als auch mit eher regionalen Fokus statt. In die erste Kategorie fallen
beispielsweise die Beteiligung mit einem Ländergemeinschaftstand an der Messe IFAT, die
Begleitung des Circular Cities ClimAccelerator-Programms des Climate KIC sowie die
Teilnahme an der Circular Cities Challenge des regionalen Netzwerks Circular.Berlin. Als
Formate mit eher regionaler Strahlkraft wurden beispielsweise der Kongress InfraSPREE, das
Zero Waste Berlin Festival und die Austauschplattform Mother Earth Boat Talk unterstützt.
Insgesamt fanden im Jahr 2022 wieder vermehrt Präsenzveranstaltungen statt.
Für das Jahr 2022 ist ein leichter Rückgang der Anzahl neu initiierter Projekte im Vergleich
zum Vorjahr zu erkennen (vgl. Abb. 1). Dies hängt u. a. damit zusammen, dass im Berichtsjahr
2022 gleich mehrere Projekte, die sehr intensiv begleitet wurden, noch im selben Jahr einen
Ablehnungsbescheid erhielten und damit keinen Einzug in die Monitoringzahlen fanden.
Demgegenüber ist 2022 eine Zunahme an Sonstigen Aktivitäten zu erkennen, was u. a. auf
die Einführung des Nachhaltigkeits-Service-Pakets bei Berlin Partner im Berichtzeitraum und
der damit einhergehenden Aufstockung von Personal zurückzuführen ist, welches sich auch um
die Themen des Teilthemenmanagements kümmert. Die daraus entstandenen Synergien mit
der Teilthemenarbeit konnten vor allem für die Begleitung zusätzlicher Veranstaltungsformate
mit Projektinitiierungspotential genutzt werden.
Projektseitig schlägt sich in den Projekt- und Fördervolumina (vgl. Abb. 2) vor allem ein sehr
intensiv begleitetes Drittmittelprojekt im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Regionale
Kompetenzzentren der Arbeitsforschung“ mit einem Umfang von 20 Mio. Euro Projektvolumen
und einem Fördervolumen von ca. 15 Mio. Euro nieder. Da das geplante Projektkonsortium
seiner Natur nach einen stark regionalen Fokus hat und sehr viele regionale Akteure beteiligt
sind, beeinflusst dieses auch das höhere Projektvolumen für regionale Akteure gegenüber dem
Vorjahr. Die Mehrzahl der weiteren begleiteten Projekte im Berichtszeitraum hat im Vergleich
zu 2021 deutlich kleinere Projektvolumina und fokussiert auf Bundesförderungen.
Die thematische Struktur der neu initiierten Projekte 2022 (vgl. Abb. 6) spiegelt nahezu
idealtypisch den Entwicklungsstand der drei Innovationsfelder im Teilthema Clean
Technologies wider. Auf das am weitesten entwickelte Innovationsfeld der Nachhaltigen
Wasserwirtschaft entfallen die Hälfte der initiierten Projekte. Auf das stark wachsende
Innovationsfeld Kreislaufwirtschaft entfallen ein Drittel und auf das querschnittsmäßig zu den
anderen Beiden bediente Innovationsfeld Material- und Ressourceneffizienz noch ein Sechstel
der initiierten Projekte.
Für den Berichtszeitraum als Highlight besonders hervorzuheben ist das bereits genannte
Projekt im Rahmen der BMBF-Förderlinie „Regionale Kompetenzzentren der
Arbeitsforschung“, welches in Cross Cluster-Zusammenarbeit mit dem Clustermanagement
Gesundheitswirtschaft umfangreich begleitet wurde. Dieses sticht nicht nur durch sein hohes
Projekt- und Fördervolumen heraus, sondern auch durch die enge Cross Cluster-Begleitung
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Jahresbericht 2022 zum Ergebnis- und Wirkungsmonitoring – Teilthema Clean Technologies Berlin
und -Vernetzung seitens des Teilthemenmanagements, welche die gemeinsame
Antragstellung durch Akteure verschiedener Fachdisziplinen überhaupt erst ermöglicht hat.
Darüber hinaus hat sich das Teilthemenmanagement in Kooperation und Abstimmung mit
verschiedenen Fachkolleginnen und Fachkollegen bei Berlin Partner an der Entwicklung
zahlreicher relevanter städtischer Initiativen und Programme aus den Themenbereichen
Umwelt, Nachhaltigkeit, Wasser, Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz beteiligt, welche
in Zukunft die Akteure des Teilthemas Clean Technologies maßgeblich beeinflussen werden.
Beispielhaft zu genannt seien hier die Mitwirkung an der in Entstehung befindlichen und bei der
BSR angesiedelten Zero Waste-Agentur sowie der gemeinsam von der Berliner
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, dem Bundesverband Nachhaltige
Wirtschaft e. V., dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND) und der Impact
Hub Berlin GmbH getragenen Initiative „Ort für Nachhaltiges Wirtschaften“.
Veranstaltungsseitiges Highlight war die erfolgreiche Ausrichtung des Ländergemeinschaftstandes Berlin-Brandenburg auf der IFAT 2022 in München. Nach der coronabedingten
Absage der Weltleitmesse der Umwelttechnologien im Jahr 2020 konnte der
Gemeinschaftstand 2022 in nahezu demselben Umfang – hinsichtlich Ausstellerzahl und Größe
– umgesetzt werden wie im Jahr 2018.
Lernpunkte und Ausblick
Als neuer Ansatz in der Teilthemenarbeit 2022 ist zuvorderst die enge Verzahnung des
Teilthemas mit dem im Betrachtungszeitraum bei Berlin Partner etablierten NachhaltigkeitsService zu benennen. Die Unterstützung durch das Nachhaltigkeits-Team ermöglichte eine
personelle und auch thematisch breitere Abdeckung der einzelnen Innovationsfelder des
Teilthemas. Vor allem brachte dies auch die Möglichkeit mit sich, völlig neue, sonst nicht im
Fokus des Innovationsgeschehens stehende Akteure, wie Vereine, Verbände und
Umweltorganisationen, zu adressieren und in die Arbeit des Teilthemenmanagements
einzubinden. Nicht zuletzt resultierte daraus auch die deutlich gestiegene Anzahl Sonstiger
Aktivitäten im Berichtszeitraum (vgl. Abb. 1). In diesem Zuge besteht die Aussicht, diese neuen
Akteure in Zukunft auch als Ansprechpartner für drittmittelwirksame Projekte gewinnen und in
die oben genannten, auf Berlin fokussierten Initiativen und Programme einbinden zu können.
Beispielhaft zu nennen wären hier Akteure wie die Cradle to Cradle NGO und der World Wide
Fund for Nature (WWF).
Eine anhaltende Herausforderung für das Teilthema bzw. das Teilthemenmanagement ist es,
passende Implementierungsräume, Testfelder und Anwendungspartner für in Berlin
entwickelte Innovationen der Clean Technologies zu finden. Darüber hinaus ergeben sich
zunehmend Cross Cluster-Potenziale in neuen Themenfeldern, aber auch diesbezügliche neue
Herausforderungen, z. B. im Umfeld der Batteriezellenfertigung bzw. des Batterierecyclings.
Insgesamt ist für das Teilthema für die Zukunft ein deutlich umfangreicheres
Aufgabenspektrum absehbar.
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Jahresbericht 2022 zum Ergebnis- und Wirkungsmonitoring – Teilthema Clean Technologies Berlin
Erfolgsbeispiele
Projekt zur BMBF-Förderlinie „Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung“
Im Rahmen der zweiten Wettbewerbsrunde der Förderlinie mit dem Fokus auf Gesundheit,
Führung und Kreislaufwirtschaft soll ein Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung in der
Metropolregion Berlin-Brandenburg etabliert werden. Ein Netzwerk von rund 40 regionalen
Partnern soll gewährleisten, dass die Innovationskette von der Forschung bis in die
Wirtschaft disziplinübergreifend vollständig abgebildet wird.
Dem Projekt liegt im Kern die Erkenntnis zugrunde, dass Wirtschaft und Gesellschaft sich in
einem fundamentalen Wandel befinden, der auch die Arbeitswelt gravierend verändert.
Klimawandel und Ressourcenverknappung erfordern einen tiefgreifenden Umbau
wirtschaftlicher Wertschöpfungsprozesse hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Nicht
nur die Natur und Wirtschaft – auch die Gesellschaft befindet sich in der Transformation. Die
Digitalisierung und neue Technologien führen zu neuen hybriden Arbeitssystemen und
stellen grundsätzliche Fragen nach der Bedeutung des Menschen in der Arbeitswelt neu.
Bedingt durch diese Megatrends ergeben sich Gestaltungsherausforderungen, die
grundsätzlich neue Formen des Wirtschaftens strategisch und praktisch in betriebliche
Strukturen und Handlungen überführen müssen. Dieser Wandel wird nur gelingen, wenn
u. a. Beschäftigte befähigt werden, ihre Arbeit zunehmend selbstverantwortlich zu
organisieren und Unternehmen auf allen Ebenen entsprechende Rahmenbedingungen für
nachhaltiges und gesundheitsbewusstes Handeln ermöglichen. Hierzu müssen neue
Kompetenzen bei allen Akteuren aufgebaut werden, um nachhaltiges Wirtschaften mit
gesundheitserhaltender und persönlichkeitsförderlicher Arbeitsgestaltung zu vereinen.
Das Teilthemenmanagement wurde aufgrund guter vorheriger Erfahrungen vom FraunhoferInstitut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) erneut um Unterstützung bei
der Konsortialpartnersuche und Hinweisen zur thematisch sinnvollen Ausgestaltung
gebeten. Im Zuge der hausinternen Cross Cluster-Abstimmung trat zutage, dass auch das
Clustermanagement Gesundheitswirtschaft von regionalen Akteuren, hier der Berliner
Hochschule für Technik (BHT), um Unterstützung ersucht wurde. In der Folge gelang es, die
bestehenden Strukturen um diese beiden Akteure herum zu einem Konsortium
zusammenzuführen und auch noch weitere regionale Partner, v. a. mit Expertise im Bereich
Kreislaufwirtschaft, zu vermitteln. Durch die arbeitsteilige kontinuierliche Begleitung der
Antragstellung, Vermittlung von Kontakten zum Projektträger, Unterstützung bei der
Partnersuche und der Erstellung eines Unterstützervideos für den Pitch vor dem
Projektträger, konnte sich das Teilthemenmanagement sehr gut mit dem
Clustermanagement Gesundheitswirtschaft für die Initiierung eines großen Projektes
ergänzen. Im Berichtszeitraum gelang es dem Konsortium, sich für die zweite Stufe des
Antragsprozesses zu qualifizieren.
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Mitwirkung an der Entwicklung städtischer Initiativen und Programme aus den Themenbereichen Umwelt, Nachhaltigkeit, Wasser, Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz
Im Rahmen seiner originären Aufgabe als neutraler Ansprechpartner, Informationsgeber,
Vernetzer und Intermediär hat das Teilthemenmanagement im Berichtszeitraum zahlreiche
Initiativen, Programmentwicklungen und Fachstudienvorbereitungen begleitet, die in den
Folgejahren ihre Wirksamkeit für regionale Akteure in den Themenbereichen Umwelt,
Nachhaltigkeit, Wasser, Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz entfalten und damit die
regionale Wirtschaft direkt unterstützen werden.
In teils geschlossenen und teils offenen Austauschformaten konnte das
Teilthemenmanagement seine Expertise zu den Innovationsfeldern der Clean Technologies
in der Hauptstadtregion, im Bereich der Nachhaltigkeit und zu umweltrelevanten
Fragestellungen einbringen. Darüber hinaus konnten Bedarfe der regionalen Akteure für
neuartige Förderprogramme sowie deren aktuelle Innovationsthemen in die Prozesse zur
Ausgestaltung von neuen Informationsplattformen und Fördermöglichkeiten oder zur
Erstellung von Fachstudien eingespielt werden.
In der Folge sind so beispielsweise frühzeitig enge Verbindungen zu der in Entstehung
befindlichen und bei der BSR angesiedelten Zero Waste-Agentur sowie der gemeinsam von
der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe, dem Bundesverband
Nachhaltige Wirtschaft e. V., dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland (SEND)
und der Impact Hub Berlin GmbH getragenen Initiative „Ort für Nachhaltiges Wirtschaften“
geknüpft worden. Diese ermöglichte zum einen, im Vorfeld zu deren Entstehung
wirtschaftsrelevante Fragestellungen in die oft auch mit einem zivilgesellschaftlichen Blick
geführten Diskussionen einzubringen. Zum anderen können die Initiativen und Agenturen
auch ihre Service-Angebote mit den Angeboten der Berliner Wirtschaftsförderung
anreichern, ebenso wie das Teilthemenmanagement die Angebote der (neuen)
Einrichtungen an die von ihm betreuten Akteure der Clean Technologies weitertragen kann.
Ziel des Teilthemenmanagements ist dabei stets, das eigene Service-Angebot für die
regionalen Akteure zu erweitern, um seiner Rolle als Informationsvermittler und Unterstützer
für die Wirtschaftsakteure und Innovatoren der Hauptstadtregion bestmöglich gerecht
werden zu können.
Für das Folgejahr sind bereits weitere derartige Querverbindungen zu in Entwicklung
befindlichen Förderansätzen, Agenturen und Initiativen geplant, die die Akteure des
Teilthemas Clean Technologies adressieren werden.
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Jahresbericht 2022 zum Ergebnis- und Wirkungsmonitoring – Teilthema Clean Technologies Berlin
Ländergemeinschaftstand auf der Weltleitmesse der Umwelttechnologien IFAT
Die IFAT in München ist als Weltleitmesse der Umwelttechnologien alle zwei Jahre ein
Highlight für die Akteure aller Innovationsfelder der Clean Technologies. Dies trifft für das
Berichtsjahr 2022 umso mehr zu, als dass die IFAT 2020 coronabedingt abgesagt werden
musste und somit auch nicht als Treffpunkt für die Branchenvertreter zur Verfügung stand.
Auch das Teilthemenmanagement hatte dadurch weniger Gelegenheit, sich mit den
Akteuren im direkten Gespräch auszutauschen und über überregionale Entwicklungen vor
Ort informieren zu können.
Trotz letzter Corona-Beschränkungen kann der Auftritt der Akteure der Hauptstadtregion auf
der IFAT 2022 als Erfolg gewertet werden. Mit 18 Ausstellern auf dem 221 m²
Ländergemeinschaftstand konnte im Gegensatz zur Gesamtmesse sogar ein leichter
Aufwuchs gegenüber 2018 verzeichnet werden. Mit 3.000 Ausstellern und 119.000
Besuchern im Jahr 2022 waren die Zahlen gegenüber 2018 leicht rückläufig. Damals
verzeichnete die Messe 3.300 Aussteller und 142.000 Besucher. Grund dafür war vorrangig
das Fehlen asiatischer Aussteller, die im Berichtszeitraum oft noch Reisebeschränkungen
unterlagen.
Traditionell ist die Mehrzahl der Teilnehmer am Gemeinschaftstand der Nachhaltigen
Wasserwirtschaft zuzurechnen. 2022 nahmen aber auch verstärkt Startups und Anbieter
aus den Bereichen Digitalisierung, Umwelt und Infrastruktur teil. Erfreulich war darüber
hinaus die Rückkehr akademischer Vertreter von der Universität Potsdam und der TU Berlin
an den Gemeinschaftsstand, welche im Jahr 2018 noch in einer eigenen Halle platziert
waren. Hieran zeigte sich der Bedarf nach engem Austausch mit der Wirtschaft und den
regionalen Netzwerken sowie der Wunsch, sich als Teil der Hauptstadtregion zu
präsentieren.
Ein Empfang und Länderabend mit 150 Gästen am Stand sorgte für die Gelegenheit zum
Netzwerken, die auch reichlich genutzt wurde. Insgesamt wurde der Eindruck bestätigt, dass
der direkte Austausch auf einer Fachveranstaltung einen sehr hohen Stellenwert für die
Akteure hat, insbesondere in Anbetracht des pandemiebedingt für lange Zeit in den digitalen
Raum verlegten Veranstaltungsgeschehens.
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Jahresbericht 2022 zum Ergebnis- und Wirkungsmonitoring – Teilthema Clean Technologies Berlin
Glossar: Begrifflichkeiten im Kontext des EWM
Beteiligte Akteure: Zu den Akteuren zählen vor allem Unternehmen, Forschungseinrichtungen
und Hochschulen. In der Auswertung werden Unternehmen je auf höchster Organisationsebene
in die Zählung aufgenommen. Forschungseinrichtungen werden auf Institutsebene gezählt und
Hochschulen einmalig, d. h. ohne Berücksichtigung einzelner Fakultäten/Fachbereiche/
Institute.
Cross Cluster: Als „Cross Cluster“ sind solche Projekte und Sonstige Aktivitäten des Clusters
definiert, an deren Initiierung (Projekte) und Umsetzung (Sonstige Aktivitäten) Akteure
außerhalb der eigenen Clusterstruktur beteiligt sind. Hierbei kann es sich um Akteure aus
anderen Clustern bzw. Teilthemen der Hauptstadtregion oder auch um Akteure aus gänzlich
anderen Branchen handeln. Die Akteure können aus der Hauptstadtregion oder auch von
außerhalb kommen.
Leitlinien: Mit den Clusteraktivitäten werden auch die Leitlinien der innoBB 2025 bzw. innoBB
2025 plus adressiert. Die fünf Leitlinien sind: (1) Innovation breiter denken, (2) Cross Cluster
stärken, (3) Innovationsprozesse weiter öffnen, (4) Nachhaltige Innovation priorisieren und (5)
Internationaler aufstellen.
Projekte: Im EWM werden Projekte dokumentiert, die durch Fördermittelgeber unterstützt
werden oder ein Gesamtprojektvolumen von mindestens 50.000 Euro aufweisen. Betrachtet
werden Projekte, die im Berichtsjahr neu initiiert wurden. Die Initiierung beginnt mit der aktiven
Unterstützungsleistung durch das Clustermanagement, was in der Regel vor Projektbeginn
liegt. Aus diesem Grund können die Projekt- und Fördervolumina teilweise auf Schätzungen
beruhen. Projekte, die im Berichtsjahr eine Förderabsage erhielten oder abgebrochen wurden,
sind in den im vorliegenden Jahresbericht dargestellten Daten nicht abgebildet. Für gewöhnlich
ist das Clustermanagement kein Partner im Projektkonsortium.
Schwerpunkt-Themen: Die innoBB 2025 bzw. die innoBB 2025 plus definiert folgende
Schwerpunkt-Themen mit hoher clusterübergreifender Relevanz: (1) Digitalisierung, (2)
Reallabore und Testfelder, (3) Arbeit 4.0 und Fachkräfte sowie (4) Startups und Gründungen.
Sonstige Aktivitäten: Sonstige Aktivitäten der Clustermanagements sind alle Aktivitäten, die
der Vernetzung, Kooperations- und Projektanbahnung von Clusterakteuren dienen. Nicht
erfasst werden sogenannte Standardaktivitäten, d. h. regelmäßige Aktivitäten wie
Präsentationen und Gremiensitzungen. Für den EWM-Jahresbericht wurden alle Sonstigen
Aktivitäten ausgewertet, die im Berichtsjahr durchgeführt wurden.
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