Jahresbericht 2022 zum
Ergebnis- und Wirkungsmonitoring
Technologietransfer und Innovationsmanagement Berlin
19.07.2023
Herausgeber
Land Berlin
vertreten durch die Senatsverwaltung für
Wirtschaft, Energie und Betriebe
Martin-Luther-Str. 105
10825 Berlin
www.berlin.de/sen/web
Redaktion und Layout
Ramboll Management Consulting GmbH
Kopenhagener Straße 60 – 68
13407 Berlin
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www.ramboll.de
Dieser Bericht wurde aus Mitteln der Länder Berlin und Brandenburg
sowie der Europäischen Union gefördert.
Jahresbericht 2022 zum Ergebnis- und Wirkungsmonitoring – Teilthema TIM Berlin
Mission
Der Business Innovation Service Technologietransfer und Innovationsmanagement (TIM) bei
Berlin Partner ist ein fester Bestandteil der innoBB 2025 und bietet für Unternehmen aller
Cluster und Teilthemen Informationen und Kontaktanbahnungen im Bereich der
Innovationsförderung an. Die Kernaufgaben von TIM liegen im Innovationsmanagement und
Technologietransfer sowie der Unterstützung von Innovationsprojekten im Bereich
Bestandsbetreuung sowie Ansiedlung. Die Aktivitäten werden als cluster- und
teilthemenübergreifender Service innerhalb von Berlin Partner wahrgenommen und intensiv
nachgefragt.
Insbesondere werden folgende Maßnahmen umgesetzt:
▪
▪
▪
Information der Cluster- und Teilthemenmanagements zu relevanten neuen bzw.
modifizierten Förder- und Finanzierungsprogrammen (interne Wissens- und KnowhowVermittlung)
Bereitstellung von Informationen für interessierte Unternehmen und
Wissenschaftseinrichtungen zu relevanten Förderprogrammen im Rahmen von
Veranstaltungen und Newslettern (externe Wissensvermittlung)
Unterstützung von Unternehmen durch Qualifizierung derer Anträge im Falle von TopProjekten – gilt für Förder- und Finanzierungsprogramme – in Abstimmung mit den
jeweils fachlich zuständigen Cluster- bzw. Teilthemenmanagements
Für das Jahr 2022 berichtete TIM im Ergebnis- und Wirkungsmonitoring (EWM) über die
externe Wissensvermittlung als „Sonstige Aktivitäten“ mit folgenden Bestandteilen:
1. Technologie- und Programminformationen
a. Schwerpunkt ProFIT
b. Schwerpunkt weitere Förderprogramme
c. Schwerpunkt steuerliche Forschungsförderung
d. Newsletter/FörderNews-BB
2. Veranstaltungen
a. Transfer Week Berlin-Brandenburg
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Daten und Fakten
Im Folgenden findet sich eine quantitative Auswertung der TIM-Aktivitäten mit einem
Schwerpunkt auf der Unterstützung externer Veranstaltungen (unter dem Punkt Technologieund Programminformationen) sowie der Organisation eigener Veranstaltungen (Transfer Week
Berlin-Brandenburg). Die Qualifizierung von Anträgen für Innovationsvorhaben lässt sich durch
die derzeitige Struktur des EWM nicht quantitativ darstellen, ist jedoch ein Schwerpunkt im
Rahmen der TIM-Aktivitäten.
Als weitere Messzahl wird die Anzahl der MAPEGY-Schwerpunktrecherchen im Bericht
aufgeführt. Diese wurden 2022 nicht gesondert im EWM erfasst, werden aber 2023 dargestellt.
1. Technologie- und Programminformationen
Im Fokus stehen die Informationen und Kontaktanbahnung für Unternehmen,
Wissenschaftseinrichtungen, Startups u. a. rund um die Innovationsförderung im
Zusammenhang mit Projekten der Cluster und mit Cross Cluster-Charakter in den TIMKernaufgaben.
a. In Kooperation mit den Berliner Hochschulen wurden zwei Veranstaltungen umgesetzt,
in welchen den Ausgründungen der Hochschulen geeignete Förderprogramme
vorgestellt wurden. Einen Schwerpunkt bildete das Förderprogramm ProFIT. Mit diesem
werden technologieorientierte Projekte in allen Phasen des Innovationsprozesses – von
der Frühphase über die Forschung bis zur Markteinführung – finanziert. Im Anschluss
hatten die 23 teilnehmenden Unternehmen die Möglichkeit eine individuelle Beratung zu
ihrer Projektidee zu erhalten. Dies wurde von 14 Unternehmen in Anspruch genommen.
b. TIM beteiligte sich im Jahr 2022 an acht externen Veranstaltungen, u. a. dem
Wirtschaftstag Marzahn Hellersdorf, der Startup Night Berlin und dem „Funding Day“
der Technischen Universität Berlin. Dort wurde den insgesamt 285 Teilnehmende ein
Überblick über Fördermöglichkeiten auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene
vermittelt. Zudem nahm TIM mit einem Ausstellungsstand sowohl am Innovationstag
Mittelstand als auch an der Preisverleihung des Innovationspreises Berlin-Brandenburg
teil.
c. In drei Veranstaltungen wurde ein besonderer Schwerpunkt auf das Thema steuerliche
Forschungsförderung gelegt. Insgesamt nahmen 80 Personen an den Veranstaltungen
teil. Die Veranstaltungen wurden in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen bei Berlin
Partner durchgeführt (Clustermanagement IKT, Medien und Kreativwirtschaft,
Teilthemenmanagement Industrielle Produktion, Unternehmensservice CharlottenburgWilmersdorf).
d. Im Jahr 2022 wurden über 175 Ausschreibungen durch den Newsletter FörderNews-BB
bekannt gemacht. Die Zahl der Abonnenten belief sich zum Ende 2022 auf ca. 750.
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2. Veranstaltungen
Die Transfer Week Berlin-Brandenburg wurde im Jahr 2022 mit 19 Partnern durchgeführt. Über
die Woche vom 21. bis 25. November wurden insgesamt 19 Einzelveranstaltungen unter dem
Dach der Transfer Week angeboten. Insgesamt hatten sich 325 Personen angemeldet.
3. Mapegy Recherchen (wurden 2022 nicht im EWM aufgeführt, erst ab 2023)
Es wurden im Jahr 2022 ca. 20 Schwerpunktrecherchen durchgeführt, u. a. zu den Themen
Non-Fungible Token (NFT) für das Clustermanagement IKT, Medien und Kreativwirtschaft
sowie das Thema 3D-Druck und Polymere für das Teilthema Industrielle Produktion.
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Lagebericht
Gesamtentwicklung
Die Entwicklung des Business Innovation Service TIM wird für das Jahr 2022 insgesamt positiv
bewertet. Mehrere Aktivitäten der Vorjahre konnten im Berichtsjahr weiter verstetigt werden,
hervorzuheben sind dabei insbesondere die folgenden Formate:
Transfer Week Berlin-Brandenburg
Die Transfer Week Berlin-Brandenburg wurde 2022 zum dritten Mal durchgeführt und hat sich
als Highlight-Veranstaltung unter den relevanten Akteuren etabliert. Die insgesamt 19 Partner
wurden bereits vor der Sommerpause über den aktuellen Stand informiert und konnten sich mit
Ideen und Anregungen in die Konzeption der Veranstaltung einbringen. Positiv zu bewerten ist
die inhaltliche Begleitung durch die Mitglieder der Kern-Arbeitsgemeinschaft zum Wissens- und
Technologietransfer (Kern-AG WTT) seitens der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Energie und Betriebe. Diese wurden in den Sitzungen stets über den aktuellen Stand der
Planungen informiert und gaben wertvolle Hinweise für die Umsetzung der Veranstaltung.
Besonders hervorzuheben ist neben den gut besuchten Veranstaltungen zum Thema
Innovationsförderung die Podiumsdiskussion zum Auftakt der Transfer Week. Diese widmete
sich in diesem Jahr dem Thema „Rahmenbedingungen für Sozialunternehmen in der Region“
Die vier Diskutanten kamen überein, dass es einer klaren Definition von Sozialunternehmen
bedürfe. In diesem Kontext einigte man sich auf wettbewerbsorientierte Unternehmen mit einem
tragfähigen Geschäftsmodell. Zudem wurde betont, dass Sozialunternehmen im
Transfergeschehen der Stadt noch unterrepräsentiert sind und man gemeinsam darauf
hinwirken sollte, dies zu verändern.
FörderNews-BB
Der alle zwei Monate erscheinende Newsletter FörderNews-BB (samt zugehöriger
wöchentlicher Alert-Funktion) erfreut sich weiterhin einer großen Nachfrage. Ein cluster- und
teilthemenübergreifendes Redaktionsteam pflegt die Ausschreibungen anhand vorgegebener
Kriterien ein. Somit können sich interessierte Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen
individuell und tagesaktuell über Landes-, Bundes- und EU-Ausschreibungen aus insgesamt 14
Kategorien informieren. Die FörderNews wurden zudem auf allen Clusterwebseiten verlinkt.
KI-gestützte Technologie- und Trendanalyse durch die Nutzung der MAPEGY-Plattform
TIM unterstützt im Rahmen seiner Aufgaben Clusterakteure bei der Initiierung und Umsetzung
von Innovationsvorhaben. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der strukturellen und funktionalen
Analyse von Technologietrends durch die Nutzung der MAPEGY-Plattform. Diese Analysen
konnte 2022 sowohl den Cluster- und Teilthemenmanagements für die von ihnen betreuten
Innovationsfelder als auch regionalen Unternehmen zu spezifischen Themenbereichen zur
Verfügung gestellt werden.
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Rahmenbedingungen und übergeordnete Entwicklungen
Die Teilthemenarbeit im Jahr 2022 wurde besonders von dem Thema Resilienz geprägt.
Insbesondere durch die abflauende Pandemie als auch den Ausbruch des Kriegs in der Ukraine
wurden den regionalen Unternehmen die Bedeutung des Themas verdeutlicht. Durch die
ungewisse Energiesituation wurden auf Bundesebene eine Reihe von Soforthilfe-Programmen
aufgesetzt. Diese lösten bei den Unternehmen zunächst einen größeren Beratungsbedarf aus,
welcher durch TIM (in Zusammenspiel mit dem Nachhaltigkeitsservice bei Berlin Partner)
abgedeckt wurde. Vermutlich infolge des milden Winters hielt sich die Nachfrage nach konkreter
Unterstützung entgegen den ursprünglichen Erwartungen schließlich in Grenzen.
Ein weiterer Aspekt, der im Jahr 2022 die Aktivitäten von TIM beeinflusste, war darüber hinaus
das Aussetzen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) bis August 2022.
Schwerpunkte und Highlights
Durchgeführte Aktivitäten zur steuerlichen Forschungszulage
Seit 2020 haben deutsche Unternehmen, die Forschung und Entwicklung betreiben, den
Anspruch, ihre Projekte steuerlich gefördert zu bekommen. Während zunächst wenige
Unternehmen darauf zurückgegriffen haben, ist die Zahl der Anträge im Berichtsjahr 2022
deutlich gestiegen – die Gesamtzahl der eingereichten Anträge befindet sich im internationalen
Vergleich jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau.
TIM hat im Berichtsjahr mehrere Veranstaltungen mit den Cluster- und Teilthemenmanagements sowie darauf aufbauende Projektbegleitungen durchgeführt. TIM hat damit die
regionalen Unternehmen vermehrt auf die Möglichkeit der (auch rückwirkenden)
Inanspruchnahme der Forschungszulage hingewiesen. Durch die Erweiterung des Services
wurden Unternehmen über die Forschungszulage informiert und mit den Besonderheiten der
damit verbundenen Antragstellung vertraut gemacht. Um weiter für das Thema zu
sensibilisieren, wurde die Forschungszulage sowohl auf internen als auch auf externen
Veranstaltungen vorgestellt.
Erarbeitung Schulungskonzept für Innovationsberater (aufbauend auf DIN SPEC 91415)
Die DIN SPEC definiert Qualitätskriterien einer Beratung zu Forschung, Entwicklung,
Technologietransfer und Verwertungskonzepten für innovative Produkte, Verfahren und
Dienstleistungen für kleine und mittlere Unternehmen. Sie umfasst dabei alle Phasen des
Innovationsprozesses. Somit bietet sie Auftraggebern wie auch Auftragnehmern Anhaltspunkte,
welche die Qualität der Beratungsleistung gewährleisten können. Auch öffentlichen
Einrichtungen und Multiplikatoren, wie Ministerien, Projektträgern oder Kammern, dient die DIN
SPEC als Orientierung. So können sich Auftraggeber bereits vorab von der Qualität der
Beratung überzeugen.
TIM führte im Oktober 2022 mit Erfolg eine dreitägige Pilotschulung mit Teilnehmenden aus
drei öffentlichen Wirtschaftsfördereinrichtungen/Projektträgern und drei privaten Innovationsberatungseinrichtungen (alles Mitglieder des Deutschen Verbands für Technologietransfer und
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Innovation e. V. (DTI)) durch. Bis zum Sommer 2023 soll das Schulungskonzept verfeinert
werden und dann entsprechende Schulungen auch über den DTI hinaus angeboten werden.
Lernpunkte und Ausblick
Das Jahr 2022 hat gezeigt, dass der Business Innovation Service TIM nach der Pilotphase im
Regelbetrieb angekommen ist. Die Aktivitäten werden als cluster- und teilthemenübergreifender
Service innerhalb von Berlin Partner wahrgenommen und intensiv nachgefragt. Dies soll auch
im Jahr 2023 verstetigt werden.
Unterstützte Projekte werden im EWM nicht von TIM selbst berichtet, sondern über die
Kolleginnen und Kollegen der (federführenden) Cluster und Teilthemen. Vier Beispiele für
Projekte im Jahr 2022 mit TIM-Beteiligung sind:
▪
Begleitung eines ProFIT-Antrags in Zusammenarbeit mit dem Clustermanagement Optik
und Photonik (RöMa-Mandrel-Röntgenspektrometer für den XUV und weichen
Röntgenbereich)
▪
Begleitung eines ProFIT-Antrags in Zusammenarbeit mit dem Clustermanagement Optik
und Photonik (Synchrone, funktional-sichere ToF-Plattform Kameras mit
Bildverarbeitungsfunktionen für Elektromobilität und Autonomie – SynfutoP)
▪
Begleitung eines ProFIT-AMBER-Antrags in Zusammenarbeit mit dem
Teilthemenmanagement Industrielle Produktion (German Orbital Systems – AM-SPACE)
▪
Begleitung eines Antrags auf steuerliche Forschungszulage in Zusammenarbeit mit dem
Clustermanagement IKT, Medien und Kreativwirtschaft (alpha strike labs)
Neben den fortlaufenden Aktivitäten im Bereich Technologie- und Programminformation setzt
sich der Business Innovation Service TIM für das Jahr 2023 dafür ein, im Zusammenspiel mit
den Akteuren der Kern-AG WTT eine Begriffsschärfung zum Thema Transfer zu erreichen. TIM
wird diesbezüglich dabei mitwirken, zunächst die einzelnen Transferpfade aufzuzeigen und
dann im Hinblick auf ihre Wertschöpfung für die Region zu untersuchen.
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Jahresbericht 2022 zum Ergebnis- und Wirkungsmonitoring – Teilthema TIM Berlin
Glossar: Begrifflichkeiten im Kontext des EWM
Projekte: Im EWM werden Projekte dokumentiert, die durch Fördermittelgeber unterstützt
werden oder ein Gesamtprojektvolumen von mindestens 50.000 Euro aufweisen. Betrachtet
werden Projekte, die im Berichtsjahr neu initiiert wurden. Die Initiierung beginnt mit der aktiven
Unterstützungsleistung durch das Clustermanagement, was in der Regel vor Projektbeginn
liegt. Aus diesem Grund können die Projekt- und Fördervolumina teilweise auf Schätzungen
beruhen. Projekte, die im Berichtsjahr eine Förderabsage erhielten oder abgebrochen wurden,
sind in den im vorliegenden Jahresbericht dargestellten Daten nicht abgebildet. Für gewöhnlich
ist das Clustermanagement kein Partner im Projektkonsortium.
Sonstige Aktivitäten: Sonstige Aktivitäten der Clustermanagements sind alle Aktivitäten, die
der Vernetzung, Kooperations- und Projektanbahnung von Clusterakteuren dienen. Nicht
erfasst werden sogenannte Standardaktivitäten, d. h. regelmäßige Aktivitäten wie
Präsentationen und Gremiensitzungen. Für den EWM-Jahresbericht wurden alle Sonstigen
Aktivitäten ausgewertet, die im Berichtsjahr durchgeführt wurden.
Cross Cluster: Als „Cross Cluster“ sind solche Projekte und Sonstige Aktivitäten des Clusters
definiert, an deren Initiierung (Projekte) und Umsetzung (Sonstige Aktivitäten) Akteure
außerhalb der eigenen Clusterstruktur beteiligt sind. Hierbei kann es sich um Akteure aus
anderen Clustern bzw. Teilthemen der Hauptstadtregion oder auch um Akteure aus gänzlich
anderen Branchen handeln. Die Akteure können aus der Hauptstadtregion oder auch von
außerhalb kommen.
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