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Die Sozialdemokratische Arbeitsgemeinschaft.
Gewitterstimmung in der Reichstagsfraktion. — Erklärung der Minder*
heit zu den neuen Kriegskrediten. — Die Parteiinstanzen gegen die
Minderheit. — Ausschluß Karl Liebknechts aus der Fraktion. — Die
Minderheit gegen den Notetat. — Ausschluß der Minderheit und
Bildung der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft.
Vor der Abstimmung über die fünften Kriegskredite gab
Genosse Haase in der Fraktion für die Minderheit die Erklärung ab,
dafz sie gegen sie stimmen und eine Erklärung dazu abgeben würde.
Diese Haltung der Fraktionsminderheit war besonders durch die
herausfordernde Rede Landsbergs veranlaßt worden. Die Erklärung
war unterzeichnet von den Genossen Albrecht, Antrick, Baudert,
Bernstein, Bock, Brandes, Büchner, Dr. Oscar Cohn, Dittmann,
Emmel, Ewald, Fuchs, Geyer, Haase, Dr. Herzfeld, Henke, Hoch,
Hofrichter, Horn (Sachsen), Hügel, Kunert, Ledebour, Dr. Liebknecht,
Raute, Reißaus, Rühle, Schwartz (Lübeck), Simon, Stadthagen, Stolle,
Vogtherr, Wurm und Zubeil.
Der Parteivorstand suchte dem heraufsteigenden Gewitter dadurch
zu begegnen, daß er der Parteipresse einen Artikel zusandte, der die
Ueberschrift trug: „Es geht um die Einheit der Partei.“ Im Wider
spruch mit den Tatsachen wurde darin behauptet, daß kein Mensch
in der Partei bisher daran gedacht habe, den Vertretern der Minder
heit aus den Bekundungen ihres abweichenden Standpunktes in der
Presse und im Rahmen der Parteiorganisation einen Vorwurf zu
machen. In Wirklichkeit hat der Parteivorstand nicht nur kaltlächelnd
gebilligt, daß die Heine, die Lensch, die Cunow, die Winnig die
Minderheit mit den ärgsten Schimpfworten belegten, er hatte sich
bisher auch noch wenig gerührt, um die Opfer der zivilen und mili
tärischen Kriegsjustiz zu schützen. Nun verlangte er, daß eine
einheitliche Kampffront gebildet werden solle, daß die Parlaments
tribüne nicht dazu benutzt werde, die Parteidifferenzen auszutragen.
Demgegenüber stellte die Presse der Opposition fest, daß der
Parteivorstand es nicht für nötig gehalten hatte, auch nur mit einem
Wort auf all das einzugehen, was an Gründen für die Notwendigkeit
des selbständigen Auftretens der Minderheit vorgebracht worden
war. Der Erlaß zeige alle üblen Eigenschaften einer Polemik, die
den Gegner njcht zu Wort kommen läßt, die die Oeffentlichkeit über
das, was bekämpft wird, möglichst im Unklaren läßt, um den Gegner
dadurch um so sicherer ins Unrecht zu setzen.
Es kam bald darauf heraus, daß die Mehrheit des Parteivorstandes
die parteiamtlichen Einrichtungen mißbraucht hatte. Eine Sitzung
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