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Kappenfest.
auf der Rutschbahn — los auf den Sumpf ... der Bolsche
wismus grinst — Frieden, Arbeit, Brot — wir haben sie ja
noch immer nicht und kommen immer weiter davon ab.
In solchen Ministersesseln sitzt es sich wohl weich? Da
möchte keiner hinaus, nicht mal Erzberger, der bei seinen
guten Verhältnissen doch wohl kaum auf das Gehalt an
gewiesen ist?
Wie wir sitzen, wir und unsere Familien, ist euch wohl
gleich?
Nun unser Minister, der Noske. Mit dem sind wir doch
durch dick und dünn gegangen. Kannst du deine Sachen,
folgen wir dir. Kannst du steuern, bleiben wir auf dem
Schiff. Er hatte immer einen biederen und entschlossenen
Eindruck gemacht und war vielen von uns richtig ans Herz
gewachsen. Aber die Wechsel, die er gezogen hatte, wurden
allmählich fällig. Einlösen! Er hatte uns vieles und gutes
versprochen, und wir hatten ihm mit Kindcrglauben geglaubt.
„Ihr seid meine Getreuesten, in schwerster Stunde seid
ihr gekommen, mir zu helfen. Jetzt habt ihr Ordnung
gemacht im lieben Vaterlande und einzelne haben sich neue
Löcher geholt in die Haut zu den alten Narben, das werde
ich nicht vergeffen und für euch sorgen", hatte er damals
gesagt in Wünsdorf bei der Parade, Auge in Auge.
Ein Mann hatte an dem Morgen während der Rede am
Gewehrriemen gespielt aus Unaufmerksamkeit und drei Tage
Mittel dafür bekommen, als ob es bei einer Parade vor
Majestät gewesen wäre. Wir alle hatten das recht und billig
gefunden.
Wie wurde für uns gesorgt?
Die Unteroffiziere sind das Knochengerüst eines Heeres.
Fa, _ trotzdem — es tut uns leid, ihr könnt nicht alle
bleiben, die Heeresverminderung, die Entente, das müßt ihr