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den bekäme. Ebert und sein Staatssekretär -er Reichskanzlei
Baake erklärten dies für unausführbar, nachdem einmal
die Entlassung befohlm sei.
Als ich erwiderte, daß mit den fungm, eben erst einge
zogenen und durch die Revolution verdorbenen Leuten
der Ersatzbataillone nichts zu machen wäre, sagte Baake,
es sei nicht der richtige Ton, den ich hier dem ersten Volks
beauftragten gegenüber fände.
„Das preußische Offizierkorps gehört nach Golgatha,
dann wird alles besser werden."
Ich erwiderte ihm, die Sozialdemokratie wolle uns ver
nichten; der Geist des größtenteils auf den Schlachtfel
dern ruhenden preußischen Offizierkorps würde aber auf
erstehen.
Die Unterredung drohte sehr scharf zu werden. Ebert
bat um ruhigeren Ton, damit die Besprechung zu einem
Ergebnis führen könne. Es kam nur noch die Lage inner
halb Deutschlands in Betracht. Ich machte nunmehr darauf
aufmerksam, daß durch die Massenverhetzung und die
durch Liebknecht allerorts betriebene Volksbewaffnung mit
neuen revolutionären Aufständen unter der roten Zahne
zu rechnen fei. Die schon in jenen Tagen unruhige volks-
Marinedivision würde der Ausgangspunkt für derartige
Bestrebungen sein. Ich schlug vor, zur Beruhigung des
Landes zum mindesten sofort ein Gesetz herauszugeben,
wonach jeder, der unberechtigt Militärwaffen, Munition
usw. im Besitz hätte und sie nicht in 4§ Stunden an
die Militärbehörde ablieferte, zu erschießen sei.
Ebert und Baake sprangen erregt auf.
Dieser führte aus, daß meine Forderung ausgeschlossen
sei, weil es alter Grundsatz der Sozialdemokratie sei, die
Todesstrafe aufhören zu lassen. Schließlich wurde be
schlossen, daß jeder, der Waffen besäße, mit einer erheb