stehenden Aufstand zuvorzukommen sei. Das Ministerium
willigte ein. Das Oberkommando belegte am s. März
Berlin wieder mit zahlreichen Hreiwilligenverbänden von
außerhalb und richtete sich auf das Lammende ein.
In Berlin wurden außerordmtlichc Äriegsgerichte ein
gesetzt. vor Hochverrat und Aufruhr wurde gewarnt.
Trotzdem fielen die ersten Schüsse. In Lichtenberg kam es
zu regelrechtem 8euergefecht. In Berlin wurden sr Poli
zeireviere gestürmt und die Polizisten ausgehobm. Am
4. März kam es zu Unruhen am Alexanderplatz, wobei sich
die Volksmarinedivision auf der Seite des Aufruhrs be
tätigte.
Am s. Mär; gab die Marinedivision Waffen an die
Bevölkerung aus und ging morgens geschlossen ins geg
nerische Lager über. Alle möglichen Greueltaten, auch Mar
terungen einzelner Soldaten, kamen vor, und die republi
kanische Soldatenwehr, die schon im Dezember jgjs von
den Mehrheitssozialisten als Ersatz für die alte Armee ge
gründet worden war, ging mit großen Teilen gleichfalls
zu den Kommunisten über. Mir wurde dies dadurch be
kannt, daß Verpflegungstransporte meiner Brigade beim
Proviantamt und unterwegs im Norden Berlins ange
griffen, geplündert und die wenigen Begleiter in eine Äa-
ferne in der Larlstraße eingesperrt worden waren und er
schossen werden sollten. Ich ließ daher ein Bataillon mit
Artillerie fertig machen.
Es kam darauf an, den nun beginnenden Aufstand nie
derzuschlagen. Ich beabsichtigte, Moabit und die angren
zenden nördlichen und östlichen Stadtteile bis zur 8ried-
richstraße von allen republikanischen Banden zu säubern
und sie zu entwaffnen, vor allem waren es in der Hanno
verschen- und Larlstraße liegmde Soldatenwehren, die sich
feindselig gestellt hatten.
-or