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etwa 1 Uhr in der Universität, an welchen folgende Personen
teilnahmen: als Bevollmächtigte von der Regierung Cohen-
Reuß, Richard Müller vom Vollzugsrat, Tost vom 53er-Aus
schuß von der Volksmarinedivision, der Kommandant Radtke,
Dorrenbach und noch zwei andere Kameraden. Außerdem die
von der Volksmarinedivision herangezogenen Wortführer Ge
nossen Ledebour und Däumig sowie der General Hoffmann
mit seinen Generalstabsoffizieren. Dort wurden nach eingehen
der Beratung die bereits bekannten Vereinbarungen getroffen,
wonach die Volksmarinedivision bestehenbleibt und das Schloß
geräumt wird, sobald im Marstall — gemäß § 4 des Vertrages
mit dem Finanzministerium — der Volksmarinedivision Räume
zur Verfügung gestellt worden sind.
Die Volksmarinedivision
(Entnommen: Richard Müller „Die Novemberrevolution“, Malik
Verlag, Berlin 1925, S. 272—280.)
Organisatorische Grundlagen der Volksmarinedivision
Die Marinedivision des Volksmarinerates von Groß-Berlin
und Vororten — 3000 Mann — untersteht der Kommandantur
als Sicherungsgruppe der Stadt Berlin und wird als solche
pro Mann und Tag mit 5,— M — fünf Mark — Löhnung abzu
finden sein.
Die Absendung und Verrechnung der Gebührnisse hat durch
die Intendantur des Gardekorps zu erfolgen, da diese Truppe
zur Verfügung der Kommandantur bleibt.
Das Reichsmarineamt ist von der Aufstellung dieses Trup
penkörpers — als selbständiger Verband — zu benachrichtigen.
Berlin, den 20. November 1918.
Der Volksmarinerat von Groß-Berlin und Vororten
gez. Dorrenbach, Wilke, Robinson, Radtke, Metternich,
Esche, Köhler, Eydemann, Blenn, Simmen, Klöpfel, Schmidt,
Tost, Lenke, Thiemann, Wels.
(Entnommen: Urkundenband U.d.P.L., S. 8103.)