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Anhang
Dokumente und Berichte
Erklärungen der Volksmarinedivision
Der „Vorwärts“ brachte in seiner Ausgabe vom 21. Dezember
1918 einen Artikel unter der Überschrift „Marine und Kom
mandantur“. Wir erwidern darauf folgendes: Nach dem Chaos,
das in Berlin an dem ersten Revolutionstage, dem 9. November,
herrschte, kamen besonnene Männer am Mittag des 11. Novem
ber im Reichstag zu der Überzeugung, daß es notwendig sei,
eine Truppe zu sammeln, die tatsächlich imstande wäre, Ruhe
und Ordnung aufrechtzuerhalten. Kameraden der Marine
versammelten sich im Reichstag, gingen auf die Straße, um in
geordneten Reihen zu marschieren, und andere Kameraden der
Marine zum Anschluß aufzufordern. Unterwegs wurde be
kannt, daß in dieser Beziehung auch von einer anderen Stelle
gearbeitet wurde. Die durch die Straßen unter Singen von
Marschliedern marschierenden Marinetruppen mehrten sich
durch Zulauf anderer besonnener Kameraden auf ungefähr
600 Mann, welche zum Polizeipräsidium hinmarschierten, um
sich dort dem Genossen Eichhorn zur Verfügung zu stellen.
Genosse Eichhorn war hierüber im Interesse der Ruhe und
Ordnung sehr erfreut und wies den Führern der Marine die
Alexanderkaserne als Quartier an. Auf dem Marsche dorthin
kam ein Kamerad Krauskopf und fragte den Führer nach dem
Ziele der marschierenden Marinetruppen. Nach Beantwortung,
daß der Marsch zur Alexanderkaserne hingehe, wurde dem
Führer eröffnet, daß er zum Marstall hinkommen könne, da
dort bereits alles vorbereitet sei. Man marschierte zum Marstall
hin und fand dort, daß Proviant und Unterkunft und alles
bereits geregelt sei. Man erfuhr, daß dies von einem plötzlich
auftauchenden Grafen Metternich in Verbindung mit der Kom
mandantur geschehen sei. Es wurde an diesem Abend sofort
ein Ausschuß gewählt, dem Graf Metternich auch angehörte.