371. Vorlage — zur Kenntnisnahme — über
Demontage der Borsigwerke — Dringlich
keitsantrag vom 6 3. 1947 —, Neue De
montagen in Groß - Berlin — Vorlage
Nr. 18/120 —, Demontage der Rhein-
metall-Borsig AG. — Vorlage Nr. 18/119
—, Entlassung von Borsig-Arbeitern —
Dringlichkeitsantrag vom 3. 4. 1947 —
Zwischenbericht —
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
„Nach dem Beschluß der Stadtverordnetenver
sammlung vom 6. 3. 1947 hat sich der Magistrat von
Groß-Berlin mit einem Schreiben vom 8. 3. 1947 über
die Alliierte Kommandantur an den Alliierten Kon
trollrat gewendet und diesen unter Hinweis auf die
Bedeutung des Werkes Borsig gebeten, Von einer De
montage Abstand zu nehmen.
•Die gleiche Bitte wurde in einem Telegramm vom
20. 3. 1947 an die Außenminister-Konferenz ausge
sprochen.
Zur Verhinderung der Entlassung der Borsig-Ar-
beiter wurde ein Telegramm an die Alliierte Kom
mandantur gerichtet und um Weiterleitung an den
Alliierten Kontrollrat gebeten. Dieses Telegramm
wurde am 10. 5. 1947 durch ein Schreiben an den
Alliierten Kontrollrat über die Alliierte‘Komman
dantur ergänzt, in dem nochmals auf die politische
Bedeutung hingewiesen w r urde.
Der Magistrat von Groß-Berlin hat in der Frage
der Demontage Borsig wiederholt Verhandlungen mit
dem Chef der Französischen Militärregierung geführt
und hat jede sich bietende Gelegenheit wahrgenommen,
um das Verständnis auch der anderen Herren Al
liierten Offiziere zur Vermeidung der Demontage zu
finden.
Am 23. 6 1947 hat sich der Magistrat von Groß-
Berlin an den Ministerrat der Französischen Repu
blik zu Händen des Ministerpräsidenten Herrn
Ramadier über den Chef der Französischen Militär
Berlin, den 28. Juli 1947
regierung von Groß-Berlin, Herrn General Ganeval,
mit der Bitte gewendet, das Werk Borsig der Stadt
Berlin zum friedlichen Wiederaufbau zurückzugeben.
Eine Entscheidung der Alliierten Kommandantur liegt
bisher nicht vor.“
Berlin, den 23. Juli 1947
Magistrat von Groß-Berlin
Schroeder Klingelhöfer
372. Vorlage — zur Kenntnisnahme — über
Verteilung von Spinnstoff- und Haushalts
artikeln im französischen Sektor — Vor
lage Nr. 19/128 —
Wir bitten zur Kenntnis zu nehmen:
„Der Magistrat von Groß-Berlin hat sich laufend
bei den zuständigen Stellen um die Versorgung des
französischen Sektors mit Spinnstoffen und Haushalts
artikeln bemüht
Pie französische Militärregierung hat sich jedoch
die Versorgung ihres Sektors unter weitgehender Aus
schaltung des Magistrats von Groß-Berlin allein Vor
behalten.
Die in der Zwischenzeit zur Verfügung gestellten
Kontingente sind auf den Kopf der Bevölkerung ge
rechnet höher als die der übrigen Sektoren. Es ist
dabei zu berücksichtigen, däß der Bedarf des franzö
sischen Sektors zur Zeit höher ist, da die Ver
sorgung erst später einsetzte.“
Der Beschluß der Stadtverordnetenversammlung
— Vorlage Nr. 19/128 — hat damit seine Erledigung
'gefunden.
Berlin, den 22. Juli 1947
Magistrat von Groß-Berlin
Schroeder Klingelhöfer
Der Stadtverordnetenvorsteher
Snhr