18
Von den für die Wahl der Stadtverordneten ins
gesamt abgegebenen 2 085 338 gültigen Stimmen erhielt
die SPD mit 1015 600 oder 48,7 v. H. den größten An
teil, ohne indessen die absolute Stimmenmehrheit erreichen
zu können. Es folgen CDU mit 462 425 oder 22,2 v. H.,
die SED mit 412 582 oder 19,8 v. H. und die LDP mit
194 722 oder 9,3 v. H. In 7 Wahlkreisen hat die SPD
mit einem Anteil von Uber 50 v. H. die absolute Stimmen
mehrheit erzielt. Den höchsten Anteil hat die Partei mit
56,4 v. H. in den Wahlkreisen Kreuzberg, Spandau und
Neukölln zu verzeichnen. Es folgen Tiergarten mit 53,4,
Wedding mit 53,1, Reinickendorf mit 51,9 und Tempelhof
mit 51,8 vH. Die SED erhielt Ihren höchsten Stimmcn-
anfall mit 31,1 v. H. ln Treptow, während die SPD ln
diesem Wahlkreise Ihren niedrigsten Stlmmenanfall hatte.
Für die SED dagegen lagen die niedrigsten Anteile in den
westlichen Bezirken, und zwar ln Wilmersdorf mit 6,3,
in Zehlendorf mit 6,8 und ln Steglitz mit 7,2 v. H.
Während die SPD auch ln denjenigen westlichen Stadt
teilen, die eine geringere Arbeiterbevölkerung haben, ver
hältnismäßig günstig abschnltt, war dort das Ergebnis
für die SED am ungünstigsten. Dagegen erzielten die
CDU und die LDP gerade ln den westlichen Wahlkreisen
Ihren höchsten Stlmmenanfall, und zwar die CDU mit
38,9 v. H. in Zehlendorf, und mit 32,1 v. H. ln Steglitz,
die LDP ln Steglitz und Wilmersdorf mit 15,9 und
15,8 y. H. Ihre geringsten Erfolge hatte die CDU mit
16,6 v. H. Im Friedrichshain und mit 17,1 v. H. im Prenz
lauer Berg, die LDP mit 5,9 v. H. Im Wedding und mit
6,2 v. H, im Bezirk Mitte
Faßt man die Wahlergebnisse nach den 4 Sektoren
zusammen, so gestaltet sich das Bild der von den ein
zelnen Parteien erzielten Stimmenanteile sehr verschie
den. Im sowjetischen Sektor schnitt die SED mit einem
Anteil von 29,9 v. H. mit dem für sie günstigsten Resultat
ab, während sie Im britischen Sektor mit 10,4 v. H. den
geringsten Erfolg hatte. Für die SPD lag das relativ
ungünstigste Ergebnis mit 43,6 v. H. Im sowjetischen
•Sektor, während sie in den übrigen 3 Sektoren die ab
solute Mehrheit erreichte. Die beiden anderen Parteien
erhielten Ihren relativ höchsten Stimmenanfall im ameri
kanischen und britischen Sektor.
UI. Ungültige Stimmen
Wie aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich Ist,
waren von den insgesamt abgegebenen 2 128 677 Stimmen
43 339 oder 2,04 v. H. der auf die Kreiswahlvorschläge
und 45 645 oder 2,14 v. H. der auf die Bezirkswahlvor
schläge abgegebenen Stimmen ungültig. Der Haupttell
der ungültigen Stimmen entfiel auf Stimmzettel, aus denen
sich der Wille des Wählers nicht einwandfrei ergab. Ob
gleich die Wahlleitung es sich ganz besonders zur Auf
gabe gemacht hatte, die Berliner Wählerschaft gerade
über diese so außerordentlich wichtigen Bestimmungen
aufzuklären und Immer wieder um deren Bekanntgabe
durch Presse und Rundfunk bemüht gewesen war, gab es
doch eine verhältnismäßig große Zahl von Wählern,
deren Stimme aus den vorgenannten Gründen für die
Wahl verloren ging. Die Zahl der auf die einzelnen Wahl
kreise entfallenden ungültigen Stimmen war verschieden
hoch. Zunächst fällt auf, daß diese Zahl in den meisten
Bezirken bei der Bezirksverordnetenwahl höher lag als
bei der Stadtverordnetenwahl. Nur ln 4 Bezirken, nämlich
ln Kreuzberg, Treptow, Lichtenberg und Weißensee war
es umgekehrt. Der Grund hierfür dürfte darin zu suchen
sein, daß manche Wähler der Meinung waren, daß ein
Stimmzettel für beide Wahlen genüge, und infolgedessen
den zweiten Stimmzettel unbeachtet ließen und nicht an
kreuzten.
In 10 Berliner Wahlkreisen liegt der Anteil der
ungültigen Stimmen über dem Gesamtdurcbschnitt von
2,04 v. H. Der höchste Prozentsatz entfällt auf den yvahl-
kreis Mitte mit 2,63 v. H., es folgen Friedrichshain mit
2,54, Lichtenberg mit 2,41, Prenzlauer Berg, Kreuzberg
und Köpenick mit 2,33 v. H. Dagegen hat das günstigste
'Ergebnis mit dem niedrigsten Anteil von 1,22 .v. H. Wil
mersdorf zu verzeichnen, sodann mit zunehmenden An
teilen Zehlendorf mit 1,27, Steglitz mit 1,53 und Tempelhof
mit 1,62 v. H. In den meisten Fällen haben die Wahl
kreise mit verhältnismäßig größter Wahlbeteiligung auch
den höchsten Prozentsatz an ungültigen Stimmen auf
zuweisen, Im einzelnen ergab sich folgendes Bild:
Abgegebene gültige and ungültige Stimmen
Verwaltungsbezirk
(Wahlkreis)
Gültige Stimmen
Ungültige
Stimmen
Stimmen insgesamt
für die Stadt- bzw.
Bezirksverordneten-
Sektor
Stadtverordneten wähl
Bezirksverordnetenwahl
Stadt verord neten wähl
Bear ksvero> dneten wähl
wähl
1
1
3
4
5
«
1 Mitte
79838
79 682
2154
2 310
81992
2 Tiergarten
72 337
72 146
1439
1630
73 776
3 Wedding
152 701
152420
3 377
3 658
156 078
4 Prenzl, Berg
168 396
168 220
4 024
4 200
172 420
5 Friedrichshain
132 261
131 967
3 448
3 742
135 709
6 Kreuzberg
134 815
134 854
3 210
3 201
138 055
7 Charlottenburg
137 569
137 624
2 541
2586
140110
8 Spandau
99 704
99 624
2 372
2 452
102 076
9 Wilmersdorf
83 133
828-V2
1027
1308
84 160
10 Zehlendorf
46 204
46 006
594
792
46 798
11 Schöneberg
113 812
113 663
1975
2124
115 787
12 Steglitz
88 807
88 746
1378
1439
90 185
13 Tempelhof
71 578
71556
1 180
1 202
72 758
14 Neukölln
183 243
183 209
8 447
3 531
18« 740
15 Treptow
72 144
72189
1595
1550
73 739
16 Köpenick
75 941
75 715
1 813
2 039
77 754
17 Lichtenberg
105101
105 355
2 592
2 338
107 693
18 Weißensee
53 395
53411
1 155
1 139
54 550
19 Pankow
95 291
95 023
1944
2212
97 235
20 Reinickendorf
118988
11*870
2 074
2192
121062
Groß-Berlin
2 085 338
2083032
43 339
45 645
2128 677
davon
Sowjet Sektor
782 367
781562
18 725
19 530
801092
Amerlk. Sektor
63-<539
638i'34
11 784
12 289
650 323
Brit, Sektor
892 743
392 146
7 379
7 976
400 122
Franz. Sektor
271689
271 290
6451
5850
277 140