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Inzwischen wurde durch Befehl Nr. 66 der Sowje
tischen Zentral Kommandantur der Neueinschlag von . ins
gesamt 600 000 rm Brennholz, wobei die zum Einschlag im
Vierteljahr April/.Iuni 1948 freigegebeite Menge von
98 360 rm enthalten ist, für die Heizjieriode 1948/49 unter
denselben Bedingungen angeordnet. Die Finanzierung die
ser Maßnahme ist wegen der Auswirkungen der Währungs
reform schwierig. Bis zum Verkauf des Holzes wird Ber
lin, das ja nach den Vereinbarungen Eigentümer der Holz-
hestiindc ist, fast ausschließlich die Finanzierung über
nehmen müssen, bis die Großhändler wieder selbst Bank
kredite in Anspruch nehmen können. Die Verwirklichung
des Einschlages für das 3. Vierteljahr 1948 mit einem Soll
von 112 900 rm wird einen Geldbedarf von rd.
S 500 000 DM, das sind rd. 31 DM je rm, verursachen.
Die Nebenkosten, die sich nach den bisherigen Er
fahrungen auf ca. 5 HM je rm beliefen, dürften sich in
Zukunft vielleicht auf die Hälfte, also 2,50 DM je rm
stellen, so daß im 3. Vierteljahr ein weiterer Betrag von
rd. 282 000 DM zu Lasten des Haushalts von Groß-Berlin
gehen würde. \
Bei dieser .Schätzung ist berücksichtigt, daß einmalige
Aufwendungen sich nicht oder nicht in dem bisherigen
Umfange wiederholen werden. Der Geldbedarf wird in den
Weiteren Vierteljahren sich nicht erhöhen, wenn das Holz
zum Verkauf freigegeben wird.
Die Verantwortung für die Durchführung auch dieser
neuen Aufgabe tragen die Bezirksämter. Ihnen werden da
her auch slie Geld- und die Haushaltsmittel zur Terfügüng
gestellt werden müssen. Die Kämmerei wird in Verbindung
mit der Zentralstelle für die Holzbeschaffung Richtlinien
gelien, die die finanzielle Abwicklung übersichtlich und ein
heitlich gestalten sollen.
Altschließend sei noch bemerkt, daß die Brennholz
beschaffung im Winter 1945/46 insgesamt einen Zuschuß
von rund 2 725 000 UM erforderte, weil der ursprünglich
festgesetzte Preis von 26 RM je rm für ofenfertiges Holz
die Gestehungskosten nicht deckte und er erst im März 1946
um 10 EM erhöht wurde.
Berlin,' den 10. September 1948
Magistrat von GroB-Berlin
Dr, Friedensburg Dr. Haas
1031. Mitteilung — zur Kenntnisnahme — über
Archenhold-Sternwarte — Haushaltsplan
1948 — Unterabschnitt B 3120 (Vorlage
Nr. 88a/667a) — Schlußbericht' —
Wir bitten, zur Kenntnis zu nehmen;
„In Ausführung des Stadtverordnetenbeschlusses vom
16. Februar 1948 hat der Magistrat — Abteilung für Volks
bildung — die Rentabilität des Kino-Unternehmens in der
Archenhold-Sternwarte geprüft. Dabei wurde folgendes
festgestellt; ,
Im Vorführungsraum sind 432 Sitzplätze vorhanden.
Die Eintrittsgelder aus den Filmvorführungen sind
gemäß Wirtschuftsplau für 1948 mit 190 000,— M an
gesetzt. Dieser Zahl wurde ein Jahresbesuch von rund
150 000 Personen, d. h. 12 500 Personen im Monat, zu
grunde gelegt. Das entspricht einer durchschnittlich
S0%igen Ausnutzung des Platzangebotes und gliedert sich
je nach gebotenem Programm in ca. 20 bis 50%iger Be
setzung bei russischen und in 70 bis 90%iger Besetzung
bei deutschen Filmen. Vergleichsweise liegen die Verhält
nisse bei den benachbarten Kino-Theatern ähnlich.
Die Besucherzahlen beliefen sich:
Januar bis Juni 1947
auf 89 526 Monatsdurchschnitt 14 129
Juli bis Dezember 1947
auf 94 081 Monatsdurchschnitt 15 680
Januar bis Juni 1948
nuf 91152 Monatsdurchschnitt 15 192
Die Monatsphchteinnahme durch die Liehtbildwerbung
beträgt jährlich ca. 4500,— >1. Für den Verkauf von Pilm-
programmen wurden 500,— M pro Jahr angesetzt.
Die Einkünfte aus Vermietungen des Filmsaaies an
institutsfremde Organisationen werden mit 1000,— M ver
anschlagt.
Die •G«sa m t j a h r esein n a h m e beträgt somit
•gemäß Wirtschaftsplan 1948 196 000,— M.
Diese Einnahmesumme kann, u. U. in absehbarer Zeit
eine Verminderung erfahren, da in Treptow ein neues
zentralgelegenes Filmtheater in Betrieb genommen werden
wird, so daß mit einer teitweisen Abwanderung der Be
sucher zu rechnen ist.
Die Ausgabebeträge gliedern sieh wie folgt:
Die Lohn- und Gehaltssumme für die Verwaltung der
Lichtspiele beträgt 23 800,— M.
Für Geschäftsbedürfnisse der Lichtspiele sind jährlich
1200,— M vorgesehen.
Die angesetzte £umme von 24 000,— M als Entgelt für
die Benutzung der Geschäftsräume wird für das Haus
haltsjahr 1949 herabgesetzt werden.
Die Filmleihgebühren von 76 000,— M stellen 50 r >
der Bruttoeinnahmen nach Abzug der Vergnügungssteuer
dar.
500,— M sind als Auffübrungsgebühren für die
Stagma' anzusetzen.
Für Steuern wurden zusammen 47 500,— J1 vor
gesehen, die im einzelnen auf Vergnügungs-, Umsatz-.
Lohnsummen-, Gewerbcertrags- und Körperschaft^steuern
entfallen.
. Der Anstitz von 11 000,— M für Kinobedarf ist vor
sorglich errechnet. Es ist beabsichtigt, ihn für das Haus
haltsjahr 1949 herabzusetzen.
Die Uekiamekosten betragen im Jahr ungefähr
6000,— M, was, verglichen mit den übrigen Kiuobetrieben.
als normal anzusehen ist.
Es ergeben sich somit an Gesamtausgaben
190 000— M.
Der buchmäßige Gewinli beträgt somit
6000,— M, das sind 3,2% des Umsatzes.
Dabei ist zu beachten, daß die Ausgaben für die Be
nutzung der Geschäftsräume und für .den Kinobedarf vor
sorglich etwas hoch angesetzt worden sind und damit
gerechnet werden kann, daß bei gleichbleibenden Einnah
men tatsächlich ein höherer Gewinn zu verzeichnen sein
wird.“
Berlin, den 25. August 1948
Magistrat von GroB-Berlin
Dr. Friedensburg May «
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1032. Mitteilung — zur Kenntnisnahme — üb er
das Arbeitsgebiet Ausstellung und Wei
hung bei der Abteilung für Volksbildung
— Haushaltsplan 1948 — Unterabschnitt
B' 30 20 (Vorlage Nr. 88a/667a) — Schluß
bericht —
Die Stadtverordneten Versammlung nimmt zur Kenntnis.
„Anläßlich-der Haushaltsberatungen hatte bereits der
Magistrat durch Beschluß vom 4.2.1948 die Leiter der
Abteilungen für Volksbildung und für Städtische Betrieb
beauftragt, die Frage zu prüfen, ob es möglich sei. die bei
der Abteilung für Volksbildung bestehende Dienststelle für
Ausstellung und Werbung mit dem der Abteilung
Städtische Betriebe unterstehenden Eigenbetrieb Berliner
Ausstellungen zusammenzulegen. Einen Inhaltlich gleichen
Beschluß faßte die Stadtverordnetenversammlung a ®
16. 2. 1948, Die Prüfung, zu der die Leitung der Berliner
.Ausstellungen hinzugezogen worden ist, hat ergeben, daß
eine übernähme der Aufgaben auf die Berliner Ausstellun
gen nicht zweckmäßig und auch nicht durchführbar W-
Anlaß zu den Beschlüssen vom 4. und 16. 2.1948 war
offenbar die Bezeichnung des Arbeitsgebietes in den Haus-
baltsunterlagen als »Amt Werbung«, die irreführend iS*