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Für das Seminar bleiben die Schulgeldsätze unverändert. Befreiung von Schulgeld, wofür
dieselben Voraussetzungen wie beim Realprogymnasium gellend sind, genossen 1905/06: 1 (gänzlich),
1906/07: 5 (gänzlich), 1907/08: 10 (davon 2 zur Hälfte, 8 gänzlich), 1908/09: 26 (davon 2 zur Hälfte,
24 gänzlich) Schülerinnen.
7. Schülerinnen -11 nter st ützungsfonds.
Am 2. 10. 1907 beschloß die Gemeindevertretung, für bedürftige Schülerinnen einen Unter-
stützungsfonds zu gründen, welcher sich aus den bei der Einschulung zu entrichtenden Gebühren von
3 M pro Kind ansammeln und unter Verwaltung des Gemeindevorstandes stehen soll. Der Aufnahme
termin zu Ostern 1908 brachte 348 M, der zu Michaelis 1908 153 M; ferner ergab ein Unterhaltungs
abend und ein Schulausslug einen Überschuß von 62,30 M, so daß der Fonds ohne die Zinsen am
31. März 1909 563,30 M betrug. Eine Inanspruchnahme des Unterstützungsfonds hat bisher nicht statt
gefunden.
8. S ch u l h a u s.
Das Domizil der Schule ist noch seit Michaelis 1903 das sog. Zentralschulgebäude in der Prinz-
Albertstr. 60. Dortselbst werden auf dem geräumigen und schattigen Hofe unter der Leitung von Fräul.
Gerlach während der Sommermonate auch Spielstunden abgehalten, welche vorher bis zum Juni 1907
auf dem gleichzeitig dem Realprogymnasium zu demselben Zwecke dienenden Gelände an der Hirsch
berger und Marktftraße stattfanden.
9. K osten.
Die Kosten der Schulunterhaltung betrugen bisher:
Rechnungsjahr
Gesamtausgabe
Gesamteinnahme
Zuschuß
pro Kopf der Bevölkerung
M
M
M
M
1901
2 366,67
1 216,67
1 150,—
0,0649
1902
6 433,63
5 420,83
1 512,80
0,0779
1903
9 203,10
8 937,50
265,60
0,0120
1904
10 596,90
6 883,34
3 713,56
0,1485
1905
12 520,89
10 766,67
1 754,22
0,0548
1906
17 022,38
16 420,—
1 602,38
0,0400
1907
34 974,70
23 501,50
11 473,20
0,2607
1908
55 690,75
41 482,07
14 208,68
0,3023
6. Knaben Mttellcbule.
1. Gründungun d Organisationder Schule.
Die mit dem Realprogymnasium und der Höheren Mädchenschule erzielten günstigen Resultate
ermutigten die Gemeindekörperschaften zur Neugründung einer weiteren Schule, der Knaben-Mittel-
schule, deren Eröffnung am 1. 4. 1905 mit den Klassen I V und V stattfand. Die Mittelschule, eine in
Berlin und Umgegend weniger bekannte Schulart, hat sich hier recht gut entwickelt und sich als ein Be
dürfnis für unsere Gemeinde mit ihren zahlreichen dem Kaufmanns-, Handwerker- und Beamten
stande angehörigen Familien erwiesen.
Die obere Schulaufsicht über die Mittelschule übt die König!. Regierung, die untere der Kreis
schulinspektor Sakobielski in Cöpenick aus; die äußeren Angelegenheiten der Schule werden von der
Gemeinde-Schuldeputation verwaltet.
Dem von der Schuldeputation unter dem 7. 3. 1906 gebilligten und von der König!. Regierung
am 11. 4. 1905 genehmigten Lehrplan ist nachstehende Stundentabelle zugrunde gelegt:
Unterrichtsgegenstände
I
II
III
IV
V
VI
VII
Religion
2
2
2
3
3
3
3
Deutsch
4
4
5
7
10
9
1 12
Schreiben
—
—
1
2
2
2
Rechnen
3
3
3
3
5
5
5
Raumlehre
3]
3
2
—
—
—
—
Naturbeschreibung
2
2
2
2
— ■
—
—
Physik
2
2
2
—
—
—
—
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