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3. Verschiedenes.
Das Gewerbegericht gehört dem Verband deutscher Gewcrbegerichte an. Zufolge Beschlusses
des Gemeindevvrstandes vom 21.11. 05 erhalten die Beisitzer des Gerichts die Zeitschrift „Das Gewerbe-
und Kaufmannsgericht" in je einem Exemplar geliefert.
Als Einigungsamt wurde das Gelverbegericht nicht angerufen, auch gelangten Gutachten und
Anträge im Sinne des 8 76 des Gewerbegerichtsgesetzes nicht zur Abgabe.
IX. Vas kaufmannsgerickl.
1. Zusammensetzung.
Vorsitzender des am 1. April 1906 eröffneten Kaufmannsgerichts war der Gemeindevorsteher,
als dessen Stellvertreter der Beigeordnete und seit 1908 außerdem der Generalbureau-Vorsteher fun
gierten. Das Amt eines Gerichtsschreibers übten die Assistenten Roethig und Bölke aus.
Als Beisitzer waren in den einzelnen Kalenderjahren tätig:
1906 I 1907 | 1908
Fieseler, Fabrikbesitzer
Juhl, Fabrikbesitzer
Riedel, Kaufmann
Rohr, Drogist
Elsholz, Korrespondent
Krause, Geschäftsführer
Oehr, Buchhalter
Schüler, Oberbuchhalter
Weiland, Buchhalter
Aus dem Kreise der Kaufleute
Dierberg, Biergroßhändler
Fieseler, Fabrikbesitzer
Juhl, Fabrikbesitzer
Riedel, Kaufmann
Rohr, Drogist
wie 1907
Aus dem Kreise der Handlungsgehilfen
Krause, Geschäftsführer
Oehr, Buchhalter
Schuoepf, Buchhalter
Schüler, Oberbuchhalter
Weilaud, Buchhalter
Günther, Lagerhalter
Kirschke, Buchhalter
Schuoepf, Buchhalter
Weiland, Buchhalter
Wohlgemuth, Buchhalter
2. Rechtsprechung.
Die erste Verhandlung der Prozesse fand vor dem Vorsitzenden allein statt, die weitere Verhand
lung vor dem mit zwei Beisitzern besetzten Spruchgericht.
Bestimmte Terminstage waren nicht angesetzt, die Anberaumung fand vielmehr nach Bedarf statt.
Die Festsetzung von Ordnungsstrafen war nicht erforderlich.
1906
1907
1908
Das Kaufmannsgericht hatte an Eingängen zu bearbeiten
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240
Darunter befanden sich (neue) Streitsachen
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Hinzu traten aus dem Vorjahre unerledigt übernommene
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so daß insgesamt an Klagen zu verhandeln waren
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Von diesen wurden vor Abhaltung des ersten Termins zurückgenommen .
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so daß für die mündliche Verhandlung verblieben
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Von diesen wurden erledigt
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so daß auf das folgende Jahr übernommen wurden
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Die Zahl der klagenden Kaufleute betrug
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Die Zahl der klagenden Handlungsgehilfen betrug
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In den Klagen wurden geltend gemacht
a) Ansprüche auf Zahlung von Gehalt und Kostgeld ....
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b) Ansprüche aus Schadensersatz wegen unrechtmäßiger Lösung
des Beschüftigungsverhältnisses bzw. Einbehaltung von Zeug-
nissen
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c) Ausstellung bzw. Abänderung von Zeugnissen
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d) Sonstige Vertragserfüllungen
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