Förderung gemeinnütziger Ziveche.
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brot und ein gekochtes Li). Oie Rosten beliefen sich auf 1,85 Mark täglich für
jedes Rind.
Außerdem wurden 1905, durch die Dr. Simonson - Stiftung ermöglicht.
29 Rinder in der Sommerpflegestätte „üenzheim" in Schreiberhau und 41 Rinder
in dem Grandenburgischen Seehospiz in Rolberg untergebracht. Oie Rosten
betrugen in dem erstgenannten Neim 45 Mark für das Rind und in dem letzteren
etwa SO Mark monatlich.
Oa jedoch die erzielten Lrfolge trotz des nicht zu leugnenden Nutzens für
die Rinder aus verschiedenen Gründen nicht die erhofften waren, beschloß die
Gemeinde-Vertretung noch im Jahre 1905, eine eigene Rolonie (von etwa 80 Rindern)
nach dem Muster der Berliner Ferien »Kolonien in dem Ostseebade prerorv zu
gründen und bewilligte zu diesem Ztvedt für die erste Linrichtung (eiserne Bett-
stellen mit Fasermatratzen. Decken, Bettwäsche, Waschgeschirr usw.) 2300 Mark.
Oie lautenden Rosten (Verpflegung, Wohnung usw.) wurden auf 3200 Mark ver
anschlagt. Nachdem ein geeignetes Neim in dem Notel von Vierow gefunden
war, konnte im Dezember schon mit letzterem ein Vertrag dahin geschlossen werden,
daß dieser sich verpflichtete, im Sommer 190S die Unterbringung und Verpflegung
von 80 Rindern zu übernehmen. Für Wohnung und Beköstigung waren für jeden
Dag und jedes Rind I Mark täglich vereinbart. Oie nach vorheriger ärztlicher
Untersuchung bestimmten schwächlichen und der Lrholung bedürftigen Rinder
wurden in 2 Abteilungen (zuerst Mädchen, dann die Rnaben) unter Leitung einer
Uehrerin bzw. eines Kehrers auf die Dauer von je 4 Wochen nach prerow
gesandt. Über den Aufenthalt dortselbst konnten die lüeiter nur Gutes berichten.
Oie Gesamtkosten betrugen rund 3450 Mark, so daß auf ein Rind also 43 Mark
kamen. Aufgebracht wurde die Summe zum größten Oeil durch Sammlungen.
Wie im Vorjahre, so erfolgte auch für die Sommer 1907 und 1908 die
Unterbringung von 80 Rindern bei dem Gastwirt Vierow in prerow an der Ostsee
zu denselben Bedingungen.
3m nächsten Jahre 1909 nahm die Ferienkolonie Aufenthalt bei dem Müller-
meister Krüger in preroiv, mit dem die Gemeinde einen Vertrag abgeschlossen
hatte, auf Grund dessen für Wohnung und Beköstigung für jedes Rind täglich
1,15 Mark zu zahlen war. Oie Anzahl der Rinder blieb dieselbe.
inzwischen waren die Verhandlungen wegen Ankauf eines eigenen Grund
stückes für obige Lwecke nach Maßgabe des Beschlusses der Gemeinde-Vertretung
vom 7. September I90S dahin zum Abschluß gelangt, daß von einem Lrwerb in
prerow abgesehen und ein rund 5 ha großes unbebautes Grundstück in Tinnowitz
für 9100 Mark Anfang 1907 gekauft wurde.
Für die Zwecke der Ferienkolonien waren 25 000 Mark bereit gestellt, die
eine Stiftung der Gemeinde Steglitz anläßlich der Silberhochzeit ihrer Majestäten
im Jahre I90S bilden. Oie Zinsen von diesem Kapital sollen dazu verwendet