Gauwesen.
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derselben bilden Schleifen vom Rerde zum Schornstein. fDit der Kanalheizung
ist zugleich eine Lirkulationsluftheizung verbunden, indem die Kirchenluft mittels
einiger Kanäle durch Saugeöffnungen in die die Rerde umgebende ILufthammer
gebracht wird, wo sie sich erwärmt, um dann unmittelbar nach oben in den Kirchen-
raum zurückzutreten. Oie Schlote sind im Dachraume zu einem einzigen Schorn-
stein zusammengezogen, der in der Achse des Ohoranschlußgiebels entwickelt ist.
ftls durchaus günstig sind die akustischen Verhältnisse der Kirche zu bezeichnen,
und es darf angenommen werden, daß dieser Umstand besonders durch die stark
gekrümmten Gewölbe und die Vermeidung runder Grundrißtormen hervorgebracht
worden ist.
Gei den vielen Zuwendungen, welche der Gau erfahren hat, war es
möglich, die sonstige Ausstattung in etwas reicherer Formengebung durchzuführen.
Die von Sr. Majestät dem Kaiser und König allergnädigst gestifteten Altarfenster,
bei denen in der Mittelrosette der segnende Lhristus, darunter die beiden Apostel
Petrus und Paulus und neben diesen in den Seitenfenstern die vier Evangelisten
dargestellt sind, gaben Veranlassung, auch die übrigen lenster, wie bereits erwähnt,
in Glasmalerei herzustellen. Dabei sind in den Kosetten des Querschiffes die
göttliche Dreieinigkeit und die christlichen Dugenden Glaube, Liebe und Roffnung
zur Darstellung gebracht. Zu dem Altar sind viele Stiftungen beigetragen worden,
von denen besonders die aus echter Gronze gefertigten Engelsfiguren. der Sand
steintisch, die Altargeräte und das Antependium aus rotseidenem Kips mit echter
Goldstickerei zu nennen sind. Geschenkt sind ferner der Daufftein, welcher von
dem Stifter nach einem Modell Kauchs gefertigt ist. ferner die Kosten für die
Geschaffung eichener Nieder- und Kriegertafeln sowie für die Geleuchtungsgegen-
stände, die Deppiche usw., endlich vor allen Dingen die von Dinse in Gerlin
erbaute vertreffliche Orgel, welche die Kirche dem Opfersinn von W. Maurer in
Steglitz verdankt. Diesen vielseitigen Zuwendungen ist es besonders zu danken,
daß das innere der Kirche einen überraschend reichen Eindruck gewährt.
Die Kosten des Gaues betragen ohne die Geschenke, aber mit den
Geträgen für die Zentralheizung in runder Summe 307 000 Mark, wovon dem
Fiskus für Geschaffung der Steine, des Kalkes und Kundholzes ausschließlich
aller Nebenkosten etwa 140 000 Mark zur Last fallen. Die bebaute Grundfläche
der Kirche beträgt ohne die Strebepfeiler 895 gm, so daß sich ein Einheitspreis
für das Quadratmeter von rund 343 Mark ergibt.
Fast genau zu demselben Ergebnis kommt man, wenn man. wie dies bei
überschläglichen Ermittelungen häufig geschieht, den Durm mit dem Dreifachen
seiner Grundfläche, die niedrigen Anbauten aber mit einem Drittel derselben in
Kechnung stellt. Für das Kubikmeter des Kauminhaltes berechnet sich unter
durchschnittlicher Annahme der IS m betragenden Röhe von der Oberkante des
Fundamentmauerwerks bis zum Rauptgesims ein Kostenbeitrag von rund 21.50 Mark.
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