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Bau-Abtheilung.
war, doch erst im Oktober 1878 die Rückäußerung des Magistrats, in welcher, unter
Hiniveis auf die inzwischen eingetretenen Veränderungen in der Gesetzgebung, eine
nochmalige Umarbeitung des Entwurfs für ilothivendig erachtet, iin Uebrigen aber
anerkannt ivurde, daß in sachlicher Beziehung zwischen der Ansicht des Magistrats
und der des Polizei-Präsidiums erhebliche Verschiedenheiten nicht mehr beständen.
Dem gleichzeitig ausgesprochenen Wunsche des Magistrats zufolge fanden vom
Januar bis März 1880 nochmals kommissarische Berathungen statt, als deren Ergebniß
sodann der neueste Entwurf hervorging, welcher unterm 1. Mai 1880 dem Magistrat
mit dem Ersuchen um baldige Schlußerklärung übersandt wurde.
Nachdem dieser Entwurf aberinals einer Durchbcrathung in der Stadtverordneten-
Bersammlung unterzogen und dort in vieleil erheblichen Punkten wiederum abgeändert
worden ivar, hat der Magistrat jetzt eine nochmalige eingehende Berathung desselben
durch eine Subcommission beschlossen, so daß diese Aligelegenheit auch jetzt ihre Erle
digung noch nicht gefunden hat.
Ein nicht unerhebliches Interesse dürfte die nachstehende Zusammenstellung der
während der Zeit vom Jahre 1870 bis zum Jahre 1880 in Berlin auf Kosten des
Staats, bezw. der Stadt und von Privaten ausgeführten größeren Bauten haben.
Es ivlirden in diesein Zeitraum gebaut
I. Aus Kosten des Reiches:
Die Kaiserliche Neichs-Bailk in der Jägerstraße,
das Kaiserliche General-Postamt in der Leipzigerstraße,
die Kaiserlichen Postgebäude in der Oranienburgerstraße 35/36 und 70 und
Spandauerstraße 19/22,
das Reichs-Justiz-Amt tu der Voßstraße,
das Rcichs-Gesundheits-Aint, Luisenstraße 57.
II. Alls Kosten des Staates und zwar:
a) vom KriegsMinisterium: y
das Generalstabs-Gebäude am Königs-Platz,
die Kriegs-Akademie, Dorotheenstraße 58/59,
die Artillerie-Schießschule in der Scharnhvrststraßc,
die Oberfeuerwerkcrschule, Jnvalidenstraße 55a,
die Erweiterung der Garde-Ulanen-Kaserne in Moabit,
das Jngenieur-Dienstgebäude in der Kurfürstenstraße,
die Kaserile des 2. Garde-Dragoner-Regiments in der Pivnierstraße,
die Kaserne des 3. Garde-Regiments in der Wrangelstraße,
die Kaserne hinter dem Zeughause,
die Kaserne des 1. Garde-Artillerie-Regiments uild
das Artillerie-Depot in der Kruppstraße 1—4;
b) vom Kultus-Ministerium:
die Geologische Laudesaustalt und Berg-Acadenlie, Jnvalideilstraße 46/47,
znsanimen mit
dem Landwirthschaftlichen Museum und Lehr-Jnstitut, Jnvalidenstraße 42/43,
die klinischen Universitäts - Anstalteil, Ziegelstraßc 5/9 lind Ziegel-
straße 14/15,
das Physiologische Institut, Dorotheenstraße 35,
die National-Galcrie,
das Dienstgebäudc des Ministeriums, Unter den Linden 4,
das Gewerbe-Museum und
das ethnologische Muselim, Königgrätzerstraße 120,
die technische Hochschule, Klosterstraße 32/36,