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10. Beseitigung aller schikanösen Baubestimmungen.
11. Ausbau der Wege und Straßen in den Kolonien, Herstellung
der Zu- und Ableitungen der Bedarfsversorgungseinrich-
tungen (Gas-, Wasser-, 1.Icktrizitätsanlagen) aus öffentlichen
Mitteln.
12. Herstellung von billigen Verkehrsgelegenheiten nach den
außerhalb der Stadt gelegenen Kleingärten und Siedlungen.
Freie Fahrgelegenheit für alle Erwerbslosen und Beutner.
Berlin, den 15. Januar 1951.
Franz Wisnewski, Hoppe und die übrigen Mitglieder
der kommunistischen Stadtverordnetenfraktion.
St. V. 51. - B. XIV. 1. -
77. Dringlichkeitsantrag.
Die rigorosen Sparmaßnahmen des Magistrats auf dem Ge
biete des Schulwesens zeitigen bereits jetzt katastrophale
Zustände.
Die Anweisungen an die Schulheizer — 15% des Brennstoffs
einzusparen, Korridore und Klosetts nicht mehr zu beheizen, von
1 Uhr mittags bis zum nächsten Morgen überhaupt nicht zu
heizen — haben dazu geführt, daß an einigen Schulen Berlins,
wir nennen nur die Schule Friedrichstraße in Lichtenberg, die
Kinder an mehreren Tagen um 10 I hr nach Hause geschickt
werden müssen.
Wir verweisen auf das Umsichgreifen der Grippeepidemie,
die durch die ungenügende Beheizung der Schulen auch unter
den Kindern tausende neue Opfer finden wird.
\\ ir beantragen deshalb, die Stadtverordnetenversammlung
beschließt, den Magistrat zu ersuchen, alle Sparmaßnahmen, so
weit sie die Beheizung der Schulen betreffen, sofort aufzuheben.
Berlin, den 15. Januar 1951.
Wisnewski, Schubring und die übrigen Mitglieder
der kommunistischen Stadtverordnetenfraktion.
St. V. 51. — B. IX. 1. —
78. Dringlichkeitsantrag.
Wir beantragen:
Die auf Seite 4 der Steuerkarte 1951 der Stadt Berlin an
gegebenen Vorschriften des Absatzes 2 sind wie folgt zu ändern .
Der Arbeitgeber, in dessen Dienst der Arbeitnehmer am
jeweiligen Fälligkeitstage (Absatz 1) steht, hat bei der nächsten
auf die Fälligkeit folgenden Lohnzahlung die fällige Bürger
steuerrate vom Arbeitslohn einzubehalten und binnen einer
Aoche unter Beifügung einer Aufstellung der von ihm insgesamt
einbehaltenen Beiträge und unter Beifügung der Abschnitte 1
bzw. 2 (unten rechts) der Steuerkarte an die für ihn zuständige
Bezirkssteuerkasse abzuführen und den Abschnitt 1 a bzw. 2 a
(unten links) dem Arbeitnehmer als Quittung auszuhändigen.
Berlin, den 15. Januar 1951.
Granaß, Springfeld und die übrigen M it gl jeder
der Deutschnationalen Volkspartei.
St. V. 51. — B. XIX. 29. —
79. Dringlichkeitsantrag.
Am h. Dezember 1950 hat der Preußische Innenminister
Scvering ein Schreiben durch den Oberpräsidenten an den
Magistrat gerichtet, das sich mit der Frage der Aufstellung von
Automaten zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten befaßt,
bi dem Schreiben heißt es wörtlich:
Es ist in weiten Volkskreisen die Auffassung vertreten, der
auch ich zuneige, daß die Ausstellung derartiger Automaten,
die an erster Stelle Präservativs verabfolgen sollen, in den
öffentlichen Bedürfnisanstalten, wo sie jedem Jugendlichen zu
gänglich sind, unabhängig von der Aufmachung im einzelnen
l all stets als Sitte oder Anstand verletzend im Sinne des § 184
Ziffer 5 a des Strafgesetzbuches zu betrachten ist.