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Volume No. 24 (567-702), 1928/09/07

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1928 (Public Domain)

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unhaltbar. Da die Straße als künftige Haupt- und Verkehrsstraße erster 
Ordnung zu werten ist, ist ihre Verbreiterung, entsprechend den für den 
Sachsendamm gewählten Abmessungen, auf 32 m durchzuführen. 
Der Zeitpunkt zum Umbau ist außerordentlich günstig, da die Reichs 
bahn ihre Ringbahnbrücken über der Potsdamer Fernbahn wegen ihres 
höchst bedenklichen Zustandes umgehend erneuern muß, und somit die 
Bauarbeiten der Stadt mit denen der Reichsbahn zweckmäßig vereinigt 
werden, um erhebliche Kosten zu sparen. 
Wir bitten die Versammlung, zu beschließen: 
Der Entwurf für die Verbreiterung der Unterführung der Tempel 
hofer Straße unter der Wannsee-, Potsdamer Fern- und Ringbahn im 
Bezirk Schöneberg wird genehmigt. Die im Haushalt 1927 und 1928 
bei der A. o. V. für die Verbreiterung der genannten Unterführung 
vorgesehenen ersten beiden Raten von zusammen 1450 000 Ml werden 
freigegeben. 
Berlin, den 21. August 1928. 
Magistrat. 
S ch o l tz. Hahn. 
St. V. 28. — B. III. 2. — Bez. 11. 
692. Vorlage (Tief I C) — zur Beschlußfassung —, bett. die Herstellung 
eines Tunnels unter der Bahnhofstraße in Wannsee. 
Um den Ausflüglervcrkehr nicht den Gefahren des sehr lebhaften 
Autoverkehrs in der' Bahnhofstraße am Bahnhof Wannsec auszusetzen, 
ist eine unterirdische Verbindung zwischen den Bahnsteigsperren und deni 
Zugang zum Wannsec geplant. Der unmittelbar unter dem Straßen 
pflaster liegende Tunnel soll in der Achse des die Bahnsteige verbindenden 
Tunnels fortgesetzt werden und in der Nähe des Bismarckdenkmals durch 
Treppenanlagcn auf dem westlichen Bürgersteig der Bahnhofstraße aus 
münden. Er wird eine lichte Breite von 6,30 m und eine lichte Höhe 
von 2,50 m erhalten; die Gesamtlänge des Bauwerks beträgt 48 m. An 
seinem westlichen Ende führen zwei offene Treppen von je 5,00 m Breite 
auf den Bürgersteig der Straße. Die Einführung des Tunnels in das 
Bahnhofsgebäude ist bereits durch eine Absaugung der über dem Tunnel 
ruhenden Gebäudelasten berücksichtigt worden. "Da Grundwasser nicht 
vorhanden ist, erhält das Bauwerk keine tragende wasserabdichtende Sohle, 
sondern nur Bürgersteigpflasterung. 
Als besondere Ausgestaltung in architektonischer Hinsicht erhalten die 
Seitcnwände eine Kachelvcrkleidung; die durch eiserne Träger gehaltene 
Decke ist in Kassetten aufgelöst, in welchen die elektrische Beleuchtung 
untergebracht ist. 
Das durch die Treppen eindringende Wasser wird in einem Gullp 
gesammelt und durch eine selbsttätige Maschinenanlage, die neben deni 
Tunnel untergebracht wird, in die Straßencntwässerung geführt. Ter 
Tunnel gestattet die Ueberführung sämtlicher in der Straße liegenden 
Leitungen mit Ausnahme von zwei Leitungen der Reichsbahn, "welche 
infolge ihrer Tiefenlage gcdükert werden müssen. 
Die Gesamtbaukosten des Bauwerks betragen 140 000 ML Hiervon 
sind im Haushalt 1928 des Bezirksamts Zehlendorf 60 000 Ml eingesetzt 
und auch freigegeben. Mit dem Bau des Tunnels ist bereits begonnen 
worden. Tie restlichen 80 000 Ml haben wir zum Haushalt 1929 Ao. B. 
angemeldet. Diese Restmittel werden voraussichtlich im Frühjahr 1929 
gebraucht werden und müssen vorschußweise bewilligt werden. 
Wir haben dem Entwurf und der Bereitstellung der Mittel zugestimmt 
und bitten zu beschließen: 
Die Versammlung ist mit dem Entwurf für einen Tunnel unter 
der Bahnhosstraße vor dem Bahnhof Wannsec einverstanden und be 
willigt die Gesamtkosten von 140000 Ml, von denen 60 000 Ml aus 
dem Haushält des Bezirksamts Zehlendorf, Kap. III 2 zu zahlen sind. 
Der Restbetrag von 80 000 Ml ist aus der Ao. B. 1929 zu zahlen und 
aus Anleihemitteln zu decken. Mit der vorschußweisen Zahlung dieser 
80 000 Ml ist die Versammlung einverstanden. 
Berlin, den 22. August 1928. 
Magistrat. 
S ch o l tz. Hahn. 
8t. V. 28. - 8. IN. 2. — Bez. 10.
	        
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