522
Wir bitten, wie folgt zu beschließen:
Die Versammlung erklärt sich mit dem Projekt für den Neubau des
Röntgeninstitutes im Krankenhause Westcud (Bezirksamt Charlottenburg)
mit einem Gesamtkostenbetrage von 260 000 Ml mit der Maßgabe ein
verstanden, daß 40 000 Ml aus Bezirksmitteln gedeckt werden. Sie gibt
die hierfür bei der Außerordentlichen Verwaltung 1927 vorgesehenen
120 000 Ml in Raten von 20 000 Ml zum 1. Juli 1928, 50 000 Ml zum
1. August 1928, 50 000 Ml zum 1. September 1928 zur Verwendung frei,
bewilligt die restlichen 100 000 Ml., die aus zentralen Vorbehaltsmitteln
für 1928 zu entnehmen sind, und gibt diesen Betrag in Raten von
40 000 Ml zum 1. Oktober 1928, 40 000 Ml zum 1. November 1928 und
2«» 000 Mt zum 1. Dezember 1928 ebenfalls zur Verwendung frei.
Berlin, den 20. Juni 1928.
Magistrat.
Bö ß. v. D r i g a ls k i.
8t. V. 28. - B, XIV. 7.
546. Vorlage (Qes. 19) — zur Beschlußfassung —, betreffend Bewilligung
von 197 000 Mt Mehrkosten für den Umbau der Hcizungsanlage
in der Heil- und Pslcgeanstalt Buch.
Durch die Beschlüsse vom 7. September 1926 — Prot. Nr. 20 —
und vom 31. März 1927 — Prot. Nr. 7 — hat die Stadtverordneten
versammlung sich mit der Umänderung der Tampffrischlusl- bezw.
Niederdruck-Dampsheizungsanlagen in der Heil- und Pflegeanstalt Buch
in Warmwasserpumpcnheizungen im Anschluß an die Abdampfaus
nutzungsanlage des Elektrizitätswerkes des Werkes Buch einverstanden
erklärt und die beantragten Mittel hierfür mit 560 000 -st 214 000 —
774 000 Ml bewilligt. Bei der Ausführung der Anlagen haben sich
jedoch Mehrkosten in Höhe von 197 000 Ml ergeben, welche nach Mittei
lung des städtischen Heiz- und Maschinenamts nicht zu vermeiden waren
und auch nicht vorhergcsehen werden konnten. Sie sind vor allem da
durch entstanden, daß die zunächst aus Ersparnisgründen beabsichtigte
Wiederverwendung der alten Rohrleitungen und Heizkörper sich als un
möglich herausstellte, weil dieselben "bet der Druckprobe undicht wurden.
Es mußten daher kostspielige Dichtungen vorgenommen und zum großen
Teil neue Leitungen und Heizkörper benutzt werden. Außerdem wurde
es notwendig, die für die Einzelzellen vorgesehenen Heizkörperverkleidungen
infolge der Zerstörungssucht einzelner Geisteskranker, welche dieselben
mit Händen und Füßen bearbeiteten und zum Teil sogar die Verschlüsse
öffneten, zu erneuern und mit besonders starken Verkleidungen zu ver
sehen. Besondere Schwierigkeiten entstanden ferner dadurch, daß wegen
der hohen Belegungszahl hie Pavillons immer nur teilweise geräumt
werden konnten und die Arbeiten zeitweise wegen des Verhaltens der
Irren, die unruhig wurden, unterbrochen werden mußten. Ein großer
Teil der Kosten entfällt auf die Steigerung der Arbeitslöhne während
der langen Tauer der Ausführung. Gegenüber dem Kostenanschlag ent
standen außerdem Mehrkosten dadurch, daß infolge des Anschlusses einiger
anderer Gebäude die Dimensionen der Fernrohrleitungen größer gewählt
und auch stärkere Isolierungen verwendet werden mußten. Schließlich
mußten auch mit Rücksicht auf die Eigenart der Kranken viele Leitungen
unter Putz verlegt werden, wodurch weitere Kosten für Instandsetzung
der Räume erforderlich wurden. Tie meisten dieser Schwierigkeiten und
Mehrarbeiten ließen sich erst während der Ausführung erkennen, es war
aber nicht möglich, die Arbeiten zu unterbrechen, ohne die rechtzeitige
Fertigstellung zu gefährden. Wir haben daher die von dem städtischen Heiz-
nnd Maschinenamt des Magistrats beantragten Mehrkosten in Höhe von
197 000 Ml bewilligt und diesen Betrag als Etatsüberschreitung für 1927
verausgabt.
Wir bitten um folgende Beschlußfassung:
Die Versammlung bewilligt für die Umänderung der Heizungs-
anlagcn in der Heil- und Pflegeanstalt Buch die entstandenen Mehrkosten
in Höhe von 197 000 Ml als Etatsüberschreitung bei Kapitel XVI 3 C,
Titel IV, Post 7 — einmalig —.
Berlin, den 20. Juni 1928.
Magistrat.
B ö ß. v. Drigalski.
8k. V. 28. — II. III. 2. Bez. 19.