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Volume No. 23 (508-563), 1928/06/22

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1928 (Public Domain)

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nach den staatlichen Vorschriften für die Anlage von Krankenanstalten 
für größere Anstalten vorgeschrieben ist, erst für den zweiten Bauabschnitt 
vorgesehen, da angenommen wurde, daß provisorisch eine Unterbringung 
der Leichen in den hierfür einzurichtenden Kellerräumen genügen würde. 
Dies war um so mehr anzunehmen, als diese Leichen dort nur kurze Zeit 
aufbewahrt werden und dann sofort zur Bestattung kommen, oder zwecks 
Sektion in das Leichenhaus der benachbarten Kinderheilanstalt überführt 
werden konnten. Der Herr Polizeipräsident als staatliche Medizinal 
behörde hat aber diese Art der Unterbringung beanstandet und sich auch 
durch Vorstellungen des Hauptgesundheitsamtes und des Bauamtes der 
städtischen Hochbaudeputation nicht bereit finden lassen, den nötigen Dis 
pens zu erteilen. Es ist daher notwendig, auch dieses Leichenhaus im Zu 
sammenhang mit dem in der Ausführung befindlichen Bauabschnitt zu 
errichten. 
Nach den jetzt vorliegenden speziellen Entwürfen und Kostenanschlägen 
der Hochbaudeputation, des Heiz- und Maschinenamts des Magistrats und 
des Hauptgesundhcitsamts stellen sich nun die Gesamtkosten für das 
Projekt wie folgt: 
1. Bisher veranschlagte Kosten 2 740000 Mt 
2. Mobiliar . 411200 „ 
3. Einrichtung der Kochküche 272 000 „ 
4. Desinfcktionsanlage 10 000 „ 
5. Innenausstattung (Wäsche, Geschirr, Instru 
mente usw.) 327 500 „ 
6. Für sonstige im Laufe der Bauausführung 
notwendig gewordene bzw. von der Medizi 
nalbehörde geforderte Arbeiten und Bauten 395 000 „ 
4155 700 Ml 
oder rund . . 4 156 000 „ 
Hiervon sind bereits bewilligt 3 240 000 „ 
so daß noch weitere 916 000 Ml 
zur betriebsfertigen Herstellung erforderlich sind. 
Da aber die Fertigstellung der Anstalt wegen der allgemeinen Betten 
not spätestens bis 1. Dezember erfolgen soll, haben wir uns mit dem vor 
liegenden speziellen Projekt einverstanden erklärt und den Restbetrag bis 
zu 916 000 Ml aus zentralen Vorbchaltsmittcln für 1928 bewilligt. Eine 
Nachprüfung der letzten Kostenanschläge für das Mobiliar und die Innen 
ausstattung behalten wir uns hierbei noch vor. 
Wir bitten zu beschließen: 
Die Versammlung erklärt sich mit dem vorgelegten speziellen Projekt 
für den Ausbau der unvollendeten Anstalt in Buch zu einem Hospital mit 
einem Gesamtkostenbetrage von 4 156 000 Ml vorbehaltlich einer noch 
maligen Prüfung der Kostenanschläge — einverstanden, bewilligt die 
hierfür noch erforderlichen 916 000 Ml aus zentralen Vorbehaltsmitteln 
für 1928 und gibt aus den bei der außerordentlichen Verwaltung 1927 
bereitgestellten 1 000 000 Ml die restlichen 500 000 Ml sofort, die bei der 
außerordentlichen Verwaltung 1928 vorgesehenen 740 000 Ml zum 1. Juli 
1928, sowie die obigen 916 000 Ml mit 710 000 Ml zum 1. September 
1928 und 206 000 Ml zum 1. Dezember 1928 zur Verwendung frei. 
Berlin, den 19. Juni 1928. 
Magistrat 
Boß. v. Drigalski. 
539. Vorlage — zur Beschlußfassung —, bctr. Ankauf deS Grundstücks 
Fürstenwaldcr Straße 1 in Rahnsdorf. 
Die Fürstenwaldcr Straße in Rahnsdorf, die als Durchgangsstraßc 
Berlin—Erkner—Fürstenwalde einen starken Ailto- und Wagenverkchr 
aufzuweisen hat, bildet wegen der am Eingang des Ortsteiles Rahns- 
dorfer Mühle gegenüber dem Lokal Paradiesgartcn befindlichen scharfen 
unübersichtlichen Kurve eine ständige Gefahr für den Fuhrwerk-, Auto-, 
Radfahr- und Fußgängerverkehr. Der Polizeipräsident hat schon des 
öfteren auf den gefahrdrohenden Zustand aufmerksam gemacht und ersucht, 
durch Verbreiterung der Straße schnellstens Abhilfe zu schaffen. 
Nach dem nunmehr zur Verbreiterung der Straße an dieser Stelle 
aufgestellten Fluchtlinienplan wird das Grundstück Fürstenwaldcr Str. 1 
in Rahnsdorf, wie auf dem beigefügten Lageplan in rot dargestellt ist, 
von der Straßcnfluchtlinie geschnitten. Der Eigentümer dieses 4424 am 
großen Grundstücks hat uns dasselbe für 39 000 Ml zum Kauf angeboten. 
Der Betrag ist bei Vertragsabschluß bar zu zahlen. Sämtliche Kosten, 
Gebühren, Stempel und Steuern gehen zu unseren Lasten. Wir halten
	        
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