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Wir empfehlen die Uebernahme von Aktien im Werte von 100000
Reichsmark. Die Mittel hierfür find aus Kapitel XX,1 Tit. I Post 1
durch Jnzugangstellung zu entnehmen. Die Wahrnehmung der städti
schen Interessen bei dieser A.-G. dürfte der Berliner Stadtgüter
G. m. b. H. zu übertragen sein, die auch bereits bei der Obst-
Verwertungs G. m. b. H. im Kreise Teltow hiermit beauftragt ist.
Wir bitten um folgende Beschlußfassung:
Die Versammlung erklärt sich mit der Uebernahme von Aktien mt
Werte von 100 000 3LM der Ostmärkischen Gemüse- und Obst-Ver
wertung A.-G. Frankfurt a. O. einverstanden. Die Mittel sind aus
Kap. XX,1 Tit. I Post 1 durch Jnzugangstellung zu entnehmen. Mit
der Wahrnehmung der städtischen Interessen bei dieser A.-G. wird
die Berliner Stadtgüter G. m. b. H. beauftragt.
Berlin, den 24. Mai 1928.
Magistrat
Büß. I. V. Gäbet.
8t. V. 28. — B. XIV. 5.
457. Antrag.
Wie aus einer Dienstblattverfügung ersichtlich ist, hat der Magistrat
den Preis für das Volksspeisungsesten von 25 auf 30 Jirf pro Liter
erhöht.
Die Stadtverordnetenversammlung wolle beschließen:
Der Magistrat wird ersucht, angesichts der schweren Lebenslage
der werktätigen Masten den Preis für das Volksspeisungsesten wieder
auf 25 JW herabzusehen.
Berlin, den 31. Mai 1928.
Gabel, Rosentbal und die übrigen Mitglieder der
kommunistischen Fraktion.
8t. V. 28. — 6. XIV. 5.
458. Antrag.
Es mehren sich in Berlin die Fälle, in denen Polizeibeamte erneut
Jagd auf weibliche Personen machen. Außerhalb der ihnen durch die
KZ 16 UI und IV ds Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten
zustehenden Rechte halten sie willkürlich weibliche Personen sowohl auf
der Straße, als auch beim Verlaßen von Häusern und Geschäften usw.
an und versuchen, die Personalien solcher Personen festzustellen.
Die Stadtverordnetenversammlung wolle daher beschließen:
Der Magistrat wird ersucht
1. beim Polizeipräsidenten Protest dagegen zu erbeben, daß Organe
der Polizei entgegen den Bestimmungen aus dem Gesetz zur
Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten weiterhin eine Sitten
kontrolle durchzuführen versuchen;
2. gleichzeitig dem Hauptgesundheitsamt Anweisung zu geben, daß
die Aufforderung zur Mitarbeit bei dieser Kontrolle durch die
Polizei vom Hauptgesundheitsamt zurückgewiesen wird.
Berlin, den 31. Mai 1928.
Gäbel, Rosenthal und die übrigen Mitglieder der
kommunistischen Fraktion.
8t. V. 28. - B. XIV. 7.
459. Vorlage (Tief. LA. 5) — zur Beschlußfassung —, betrcssend Aus
gestaltung der durch Zuschüttung des Luisenstädtischen Kanals ge
wonnenen Freiflächen und Bewilligung der hierzu erforderlichen
Mittel.
Durch Beschluß vom 21. Januar 1926 hat die Versammlung sich
grundsätzlich mit der Zuschüttung des Luisenstädtischen Kanals und mit
dem Ankauf des Geländes zum Preise von 1 JM je qm einverstanden
rklärt (Drucks. 54).
Auf unsern Antrag hat daraufhin der Herr Polizeipräsident am
l?. März 1926 die Wasser- und landespolizeiliche Genehmigung zur Zu-
ichüttung des Luisenstädtischen Kanals ausgesprochen und in dieser sowie
>m Kaufvertrag die Bedingung gestellt, daß die dauernde Verwendung des
Grundstücks als öffentliche Grün- und Freifläche durch die Stadt zugesichert
wird.
Den darauf von der Tiefbaudeputation und der Parkdeputation auf-
0-stellten Entwürfen für die Ausgestaltung der Freiflächen hat der Herr
Polizeipräsident bereits mündlich zugestimmt.