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Volume No. 10 (225a), 1928/03/06

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1928 (Public Domain)

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ber Hygiene der Obdachslosen durch tägliches Baden usw. beziehen, 
weiter sollte eine bessere Lagerung durch Beschaffung von Btatratzen, 
Decken usw. erreicht werden. Ferner hoffe man durch Schaffung neuer 
Obdachstationen in den verschiedenen Bezirken eine bessere Unterbrin 
gung der obdachslosen Personen zu erzielen. 
Tie erhebliche Steigerung der Ansätze für Bauten ergebe sich durch' 
die erhöhten Reparaturkosten für Dächer, die vermehrten Klempner 
arbeilen und durch die Bornahme eines nnifangreichen Anstrichs. 
Der Bürgermeister stimmte dem Gedanken zu, daß eine zu enge 
örtliche Zusammenlegung der Obdachsbauten nicht wünschenswert fei. 
Ueber die aus Riebeckshorst entlassenen Personen würde bereits eine 
Statistik geführt. 
Es lagen nun folgende Anträge vor, die noch im einzelnen begründet 
wurden: 
39. Der Magistrat wird ersucht, im kommenden Etatsjahr dafür Sorge 
zu tragen, daß obdachslose Familien gemeinsam als Familien 
untergebracht werden können. 
Diesbezügliche Vorschläge und Kostenanschläge sind zur 
2. Lesung einzureichen. 
Der Antrag (39.) wurde abgelehnt. 
36. T i t. I?. 
Der Magistrat wird ersucht, den Bertrag mit dem nebenaintlichen 
Arzt zu löse«. Die Summe ist zu streichen. 
Der Antrag (38.) wurde angenommen. 
40. T i t. IV. 
Der Magistrat wird ersucht, die Beköstigungssätze für Kranke ii» 
Obdach, sowie für diejenigen Insassen, die im Familienheim 
wohnen und die Kinder gleichmäßig auf 1.10 Ml festzusetzen. 
Der Antrag (40.) wurde angenommen. 
41. Tit. IV. 
Die Medizinalpraktikanten erhalten dasselbe Essen wie die Aerzte. 
Der Antrag (41.) wurde angenommen. 
42. Tit. VI1T. 
Der Magistrat wird ersucht, männliche Obdachslose nur auf die 
städtischen Kolonisationsgüter zu verschicken. 
Der Antrag (42.) wurde abgelehnt. 
43. Tit. VIII'. 
Ter Magistrat wird ersucht, den im Obdach oder auf deni Arbeits 
platz beschäftigten Obdachslosen für die geleisteten Arbeitsstunden 
den Tariflohn eines ungelernten städtischen Arbeiters zu zahlen. 
Der Antrag (43.) wurde abgelehnt. 
44. Tit. VIII 5 . 
Der Magistrat wird ersucht, die Summe für die Wohlfahrtsstelle 
um 100% zu erhöhen. 
Der Antrag (44.) wurde abgelehnt. 
Mit diesen Aenderungen wurde Kap. XVII. Aht. 3, genehmigt. 
B>e richtcrstattcr: Stadtv. v. I e ck l i n und Frau 
Stadtv. Todenhagen. 
Kap. VII, Abt. 3 — Obdach — (Bezirke), wurde unverändert genehmigt. 
Berichter st alter: Stadtv. v. I e ck l i n und Frau 
Stadtv. Todenhagen. 
Kap. XVII, Abt. 4 — Arbeitshaus Rummelsburg — 
Der eine Berichterstatter hielt eine Reform der Anstalt durch Zu 
sammenlegung der verschiedenen Arten von Arbcitsanstalten mit dem 
Hospital für notwendig, umsomehr, als die Baulichkeiten und die Oert- 
lichkeit einen veralteten Eindruck machen. 
Die andere Berichterstatterin verstärkte diesen Wunsch durch Bean 
tragung der Durchführung der Trennung der einzelnen Insassen. Sie 
bemängelte dabei die wenig zeitgemäße Behandlung der sich dort auf 
haltenden Personen und hielt eine sofortige Abstellung der Mängel für- 
dringend geboten. 
Es lagen folgende Anträge vor: 
46. Der Magistrat wird ersucht, im Arbeitshaus Rummelsburg 
35 Hausdiener neu einzustellen. 
Der Antrag (46.) wurde hier für erledigt erachtet und müßte 
bei Kap. Xl und l evtl, wiederholt werden. 
46. Der Magistrat wird ersucht, das Taschengeld für Hospitaliten 
auf monatlich 5 Mi zu erhöhen. 
Der Antrag (46.) wurde angenommen.
	        
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