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ber Hygiene der Obdachslosen durch tägliches Baden usw. beziehen,
weiter sollte eine bessere Lagerung durch Beschaffung von Btatratzen,
Decken usw. erreicht werden. Ferner hoffe man durch Schaffung neuer
Obdachstationen in den verschiedenen Bezirken eine bessere Unterbrin
gung der obdachslosen Personen zu erzielen.
Tie erhebliche Steigerung der Ansätze für Bauten ergebe sich durch'
die erhöhten Reparaturkosten für Dächer, die vermehrten Klempner
arbeilen und durch die Bornahme eines nnifangreichen Anstrichs.
Der Bürgermeister stimmte dem Gedanken zu, daß eine zu enge
örtliche Zusammenlegung der Obdachsbauten nicht wünschenswert fei.
Ueber die aus Riebeckshorst entlassenen Personen würde bereits eine
Statistik geführt.
Es lagen nun folgende Anträge vor, die noch im einzelnen begründet
wurden:
39. Der Magistrat wird ersucht, im kommenden Etatsjahr dafür Sorge
zu tragen, daß obdachslose Familien gemeinsam als Familien
untergebracht werden können.
Diesbezügliche Vorschläge und Kostenanschläge sind zur
2. Lesung einzureichen.
Der Antrag (39.) wurde abgelehnt.
36. T i t. I?.
Der Magistrat wird ersucht, den Bertrag mit dem nebenaintlichen
Arzt zu löse«. Die Summe ist zu streichen.
Der Antrag (38.) wurde angenommen.
40. T i t. IV.
Der Magistrat wird ersucht, die Beköstigungssätze für Kranke ii»
Obdach, sowie für diejenigen Insassen, die im Familienheim
wohnen und die Kinder gleichmäßig auf 1.10 Ml festzusetzen.
Der Antrag (40.) wurde angenommen.
41. Tit. IV.
Die Medizinalpraktikanten erhalten dasselbe Essen wie die Aerzte.
Der Antrag (41.) wurde angenommen.
42. Tit. VI1T.
Der Magistrat wird ersucht, männliche Obdachslose nur auf die
städtischen Kolonisationsgüter zu verschicken.
Der Antrag (42.) wurde abgelehnt.
43. Tit. VIII'.
Ter Magistrat wird ersucht, den im Obdach oder auf deni Arbeits
platz beschäftigten Obdachslosen für die geleisteten Arbeitsstunden
den Tariflohn eines ungelernten städtischen Arbeiters zu zahlen.
Der Antrag (43.) wurde abgelehnt.
44. Tit. VIII 5 .
Der Magistrat wird ersucht, die Summe für die Wohlfahrtsstelle
um 100% zu erhöhen.
Der Antrag (44.) wurde abgelehnt.
Mit diesen Aenderungen wurde Kap. XVII. Aht. 3, genehmigt.
B>e richtcrstattcr: Stadtv. v. I e ck l i n und Frau
Stadtv. Todenhagen.
Kap. VII, Abt. 3 — Obdach — (Bezirke), wurde unverändert genehmigt.
Berichter st alter: Stadtv. v. I e ck l i n und Frau
Stadtv. Todenhagen.
Kap. XVII, Abt. 4 — Arbeitshaus Rummelsburg —
Der eine Berichterstatter hielt eine Reform der Anstalt durch Zu
sammenlegung der verschiedenen Arten von Arbcitsanstalten mit dem
Hospital für notwendig, umsomehr, als die Baulichkeiten und die Oert-
lichkeit einen veralteten Eindruck machen.
Die andere Berichterstatterin verstärkte diesen Wunsch durch Bean
tragung der Durchführung der Trennung der einzelnen Insassen. Sie
bemängelte dabei die wenig zeitgemäße Behandlung der sich dort auf
haltenden Personen und hielt eine sofortige Abstellung der Mängel für-
dringend geboten.
Es lagen folgende Anträge vor:
46. Der Magistrat wird ersucht, im Arbeitshaus Rummelsburg
35 Hausdiener neu einzustellen.
Der Antrag (46.) wurde hier für erledigt erachtet und müßte
bei Kap. Xl und l evtl, wiederholt werden.
46. Der Magistrat wird ersucht, das Taschengeld für Hospitaliten
auf monatlich 5 Mi zu erhöhen.
Der Antrag (46.) wurde angenommen.