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zirken und meinte, daß es nicht angängig sei, daß eine Konjunkturwrrtschaft,
wie es das Bauwesen sei, an zwanzig verschiedenen Stellen getrieben
werden könne, sondern daß versucht werden müsse, hier Ausgleichsmöglich
keiten zu schaffen.
Der Stadtsyndikus hielt ebenfalls eiue gleichmäßigere Organisation
der Bauverwaltung in den Bezirken für erstrebenswert und meinte, daß
man vielleicht durch die Regelung der Pensen der Bauverwaltungsbeamten
diesem Ziel näherkommen werde. Er erklärte ferner, daß die Heranziehung
von Privatarchitekten von Fall zu Fall zu beurteilen sei, im übrigen aber
der Magistrat die Nachprüfung der Honorarsrage in die Wege geleitet habe.
Des weiteren versuchte der Vertreter der Bauverwaltung, die Gründe
der Meinungsverschiedenheiten zwischen der Zentrale und der Bezirks
bauverwaltung im einzelnen noch aufzuklären.
Es wurden folgende Anträge eingebracht:
1. „Der Magistrat wird ersucht festzustellen:
a) Welche Gebühren sind in der Zentrale und in den einzelnen Be
zirken an Privatarchitekten im Jahre 1927 bezahlt worden und
an welche Architekten?
d) Welche etatsmäßigen Personalkosten stehen den Ausgaben zu a)
gegenüber?
c) In welcher Höhe sind derartige Kosten zu a) für 1928 in Aus
sicht genommen bezw. zugestanden?"
2. „Der Haushaltsausschuß ersucht den Magistrat, bis zur 2. Lesung
festzustellen, welche Beamten der städtischen Bauverwaltung in Zen
trale und Bezirken die generelle Genehmigung der städtischen oder
Bezirkskörperschaften zur Ausübung bezahlter privater Tätigkeit be
sitzen und auf Grund welcher Verträge oder Vereinbarungen, und
dem Haushaltsausschuß von den Einzelheiten des Ergebnisses der
Feststellung Kenntnis zu geben."
Die Anträge (1.) und (2.) wurden angenommen und mit diesen
Aenderungen Kap. XIII, Abt. 4, genehmigt.
Berichterstatter: Stadtv. F e d l e r.
Ebenso wurde Kap. III» Abt. 4 ohne Aenderung angenommen.
B e r i ch t e r st a t t e r : Stadtv. Bunge.
Der Vorsitzende:
Haß.
VII.
Sitzung vorn 16. Februar 1928.
Kap. XV, Abt. 1 — Zentrale Anforderungen für höhere, Mittel- und
Volksschulen —.
Die Berichterstatterin gab in allgemeiner Form einen Bericht über
dieses Kapitel und erwähnte die Erhöhungen in den verschiedenen Ab
schnitten. Es seien aber, so führte sie weiter aus, noch mancherlei Forde
rungen der Schulverwaltung nicht in vollem Umfange berücksichtigt
worden.
Hiernach folgte eine allgemeine Aussprache über dieses Kapitel. In
dieser wurden von den verschiedenen Ausschußmitgliedern in ihren Dar
legungen die mannigfaltigsten Schulsragen zur Erörterung gebracht. Es
wurde die Frage der Anstellung der Junglehrer berührt, die Auflösung der
Landesschulkasse erörtert, die Schülerfrequenz in den einzelnen Klassen
und die Herabsetzung der Pflichtstundenzahl der Lehrer zur Sprache
gebracht.
Es wurde weiter die Einordnung der Lehrkräfte in die Besoldungs
ordnung der städtischen Beamten gewünscht, die Art der Schülervor
stellungen wurde einer Kritik unterzogen, ebenso wurde der erhebliche
Rückgang der Gymnasien und die Bevorzugung anderer Schularten durch
die Bevölkerung erwähnt.
Alle diese Anregungen und Wünsche sind des näheren in den be
sonders aufgeführten Anträgen enthalten.
Der Stadtschulrat ging auf all diese Fragen im einzelnen ein und
hob dabei besonders hervor^ daß der Schulvertvaltung stets daran gelegen
habe, das aufgestellte Bauprogramm auch wirklich zur Durchführung zu
bringen. Dies sei der Verwaltung auch gelungen, denn bisher habe man
fast in jedem Monat eine neue Schule in den verschiedensten Stadtgegen
den eröffnen können. Er betonte weiter, daß die Schulverwaltung es
sich angelegen sein lassen will, die Schülervorstellungen auf ein künstle
risches Niveau zu heben.
Ferner erörterte der Stadtschulrat die verschiedenen Schulsysteme
und erwähnte, daß man bei ihrer Einführung vorsichtig und beobachtend
vorgehen werde.