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Volume No. 10 (225a), 1928/03/06

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1928 (Public Domain)

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zirken und meinte, daß es nicht angängig sei, daß eine Konjunkturwrrtschaft, 
wie es das Bauwesen sei, an zwanzig verschiedenen Stellen getrieben 
werden könne, sondern daß versucht werden müsse, hier Ausgleichsmöglich 
keiten zu schaffen. 
Der Stadtsyndikus hielt ebenfalls eiue gleichmäßigere Organisation 
der Bauverwaltung in den Bezirken für erstrebenswert und meinte, daß 
man vielleicht durch die Regelung der Pensen der Bauverwaltungsbeamten 
diesem Ziel näherkommen werde. Er erklärte ferner, daß die Heranziehung 
von Privatarchitekten von Fall zu Fall zu beurteilen sei, im übrigen aber 
der Magistrat die Nachprüfung der Honorarsrage in die Wege geleitet habe. 
Des weiteren versuchte der Vertreter der Bauverwaltung, die Gründe 
der Meinungsverschiedenheiten zwischen der Zentrale und der Bezirks 
bauverwaltung im einzelnen noch aufzuklären. 
Es wurden folgende Anträge eingebracht: 
1. „Der Magistrat wird ersucht festzustellen: 
a) Welche Gebühren sind in der Zentrale und in den einzelnen Be 
zirken an Privatarchitekten im Jahre 1927 bezahlt worden und 
an welche Architekten? 
d) Welche etatsmäßigen Personalkosten stehen den Ausgaben zu a) 
gegenüber? 
c) In welcher Höhe sind derartige Kosten zu a) für 1928 in Aus 
sicht genommen bezw. zugestanden?" 
2. „Der Haushaltsausschuß ersucht den Magistrat, bis zur 2. Lesung 
festzustellen, welche Beamten der städtischen Bauverwaltung in Zen 
trale und Bezirken die generelle Genehmigung der städtischen oder 
Bezirkskörperschaften zur Ausübung bezahlter privater Tätigkeit be 
sitzen und auf Grund welcher Verträge oder Vereinbarungen, und 
dem Haushaltsausschuß von den Einzelheiten des Ergebnisses der 
Feststellung Kenntnis zu geben." 
Die Anträge (1.) und (2.) wurden angenommen und mit diesen 
Aenderungen Kap. XIII, Abt. 4, genehmigt. 
Berichterstatter: Stadtv. F e d l e r. 
Ebenso wurde Kap. III» Abt. 4 ohne Aenderung angenommen. 
B e r i ch t e r st a t t e r : Stadtv. Bunge. 
Der Vorsitzende: 
Haß. 
VII. 
Sitzung vorn 16. Februar 1928. 
Kap. XV, Abt. 1 — Zentrale Anforderungen für höhere, Mittel- und 
Volksschulen —. 
Die Berichterstatterin gab in allgemeiner Form einen Bericht über 
dieses Kapitel und erwähnte die Erhöhungen in den verschiedenen Ab 
schnitten. Es seien aber, so führte sie weiter aus, noch mancherlei Forde 
rungen der Schulverwaltung nicht in vollem Umfange berücksichtigt 
worden. 
Hiernach folgte eine allgemeine Aussprache über dieses Kapitel. In 
dieser wurden von den verschiedenen Ausschußmitgliedern in ihren Dar 
legungen die mannigfaltigsten Schulsragen zur Erörterung gebracht. Es 
wurde die Frage der Anstellung der Junglehrer berührt, die Auflösung der 
Landesschulkasse erörtert, die Schülerfrequenz in den einzelnen Klassen 
und die Herabsetzung der Pflichtstundenzahl der Lehrer zur Sprache 
gebracht. 
Es wurde weiter die Einordnung der Lehrkräfte in die Besoldungs 
ordnung der städtischen Beamten gewünscht, die Art der Schülervor 
stellungen wurde einer Kritik unterzogen, ebenso wurde der erhebliche 
Rückgang der Gymnasien und die Bevorzugung anderer Schularten durch 
die Bevölkerung erwähnt. 
Alle diese Anregungen und Wünsche sind des näheren in den be 
sonders aufgeführten Anträgen enthalten. 
Der Stadtschulrat ging auf all diese Fragen im einzelnen ein und 
hob dabei besonders hervor^ daß der Schulvertvaltung stets daran gelegen 
habe, das aufgestellte Bauprogramm auch wirklich zur Durchführung zu 
bringen. Dies sei der Verwaltung auch gelungen, denn bisher habe man 
fast in jedem Monat eine neue Schule in den verschiedensten Stadtgegen 
den eröffnen können. Er betonte weiter, daß die Schulverwaltung es 
sich angelegen sein lassen will, die Schülervorstellungen auf ein künstle 
risches Niveau zu heben. 
Ferner erörterte der Stadtschulrat die verschiedenen Schulsysteme 
und erwähnte, daß man bei ihrer Einführung vorsichtig und beobachtend 
vorgehen werde.
	        
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