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Volume No. 7 (168-191), 1928/02/17

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1928 (Public Domain)

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anzuschließenden Gebiet aufnahmefähig gemacht, so daß später Ueber- 
schwemmungen an deni tiefliegenden Punkt, an der Eisenbahnunterführung 
Trabcnerstraße—Königsweg vermieden werden. 
Die Pläne für die Umgestaltung der Eisenbahn und Straßenanlagen 
infolge der Anlage des in Aussicht genommenen Messegeländes sind nun 
mehr festgelegt, so daß wesentliche Aenderungen nicht mehr eintreten 
werden. Die Eisenbahn hat bereits mit der Umgestaltung des Eisenbahn 
netzes begonnen, und soweit es notwendig war, sind vom Bezirksamt 
teilweise auch die Entwässerungsleitungen eingebaut worden. Die Eisen 
bahn beabsichtigt jetzt den Umbau in verstärktem Maße fortzusetzen, auch 
die Stadt beabsichtigt, die geplanten Straßen jetzt verstärkt in Angriff 
zu nehmen und beide Verwaltungen haben bereits die nötigen Vor 
arbeiten zum Beginn der Arbeiten getroffen. Bevor jedoch diese Bauten 
zur Ausführung gelangen, müssen erst die Entwässerungsarbeiten voran 
gehen. Zunächst handelt es sich darum, einen Schutzwasserdüker unter der 
von der Eisenbahn zu bauenden Brücke für die Straßenüberführung her 
zustellen. Die Kosten hierfür können aus den im Haushaltsplan 1926 
und 1927 bereitgestellten Mitteln in Höhe von 194 500 Ml gedeckt werden, 
damit das Bezirksamt die notwendigsten Arbeiten in Angriff nehmen kann. 
Hinsichtlich der Siedlung Eichkamp wird bemerkt, daß die einmaligen 
Anschlußgebühren in Höhe von 21 Ml je laufendes Meter Grundstücks 
straßenfront für den bereits kanalisierten Teil der Siedlung gezahlt sind; 
nur ein kleiner Teil der Eigentümer hat auf Grund früherer Abmachungen 
die tatsächlichen Herstellungskosten gezahlt. Für die Erweiterung der Sied 
lung Eichkamp gehen die einmaligen Auschlußgebühren in Höhe von 
21 Ml je laufendes Meter Grundstücksstraßenfront noch ein. 
Die Vorflut der Regenwasserleitung muß von vornherein so groß 
angelegt werden, daß das Sicdlungs- und Messegelände angeschlossen 
werden kann. 
Für die Siedlung Eichkamp soll lediglich die Entwässerungsmöglich 
keit geschaffen werden, ein Anschluß der Siedlung kommt zunächst nicht 
in Frage, so daß auch für die Ableitung der Regenwässer noch keine 
Entwässerungsbeiträge fällig werden. 
Für die Durchführung der gesamten Arbeiten sind von dem Bezirks 
amt gefordert worden 595 000 Ml 
nach Abzug der bereitgestellten 194 500 „ 
bleiben noch . . 400 500 Ml 
zu bewilligen. 
Von diesen 400 500 Ml werden 295000 Ml aus Mitteln für die 
Anlage des Messegeländes, die verbleibenden Mehrkosten von 105 500 Ml 
aus Mitteln der Stadtentwässerung gedeckt. 
Wir bitten zu beschließen: 
Die Versammlung bewilligt für die Entwässerung der Siedlung Eich 
kamp, des Messegeländes und des Geländes an Kronprinzen-Kurfürsten- 
damni und Trabenerstraße 105 500 Ml, die aus Kapitel XX, 2 Titel XIX 
unter Bildung einer neuen Post aus den bei Titel XIX Post 10/26 noch 
vorhandenen Mitteln der Stadtentwässerung zu zahlen sind. 
Berlin, den 11. Februar 1928. 
Magistrat. 
B ö ß. Hahn. 
81. V. 28. — 8. XV. 4 a. 
182. Anfrage. 
Im Frühjahr 1927 verstarb im Krankenhaus in der Gitschiner Straße 
die wegen eines Herzklappenfehlers dort aufgenommene Hausangestellte 
Martha K r a n e r t infolge einer Salvarsanhautvergiftung. 
Der eigenartige Fall hat seinerzeit in der Öffentlichkeit große Be 
unruhigung hervorgerufen und wurde in der Presse lebhaft besprochen. 
Ueber die Angelegenheit wurde in Erledigung eines kommunistischen 
Antrages in einer nichtöffentlichen Sitzung der Stadtverordneten-Ber- 
sammlung verhandelt. Dabei wurde bekannt, daß das Hauptgesundheits 
amt die Untersuchung einstellen mußte, weil die Staatsanwaltschaft den 
Fall Kranert in die Hand genommen hatte. 
Wir fragen an: Ist der Magistrat bereit, darüber Auskunft zu geben, 
ob die Untersuchung beendet ist und welches Resultat sie gehabt hat. 
Falls das Verfahren durch die Staatsanwaltschaft eingestellt sein 
sollte, fragen wir an, ob die Untersuchung durch das Hauptgesundheitsamt 
wieder aufgenommen worden ist und welches Resultat sie gehabt hat. 
Berlin, den 24. Januar 1928. 
Kruczkowski, H. Pein, Danicke, Honnette, Jordan. 
8t. V. 28. — 6. XIV. 7.
	        
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