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wendige billigere Ernährung der mindcrkauffähigen Bevölkerung
sicherzustellen,
3. für den Fall einer Ablehnung der nichtkontingentierten zoll
freien Einfuhr von Gefrierfleisch durch die Reichsbehördcn eine
Erhöhung des Kontingents für zollfreies Gefrierfleisch auf
mindestens 140 000 Tonnen jährlich durchzusetzen,
4. eine planmäßige Beaufsichtigung der Verteilung und eine wirk
same Kontrolle der Preisgestaltung des zollfreien Gefrier
fleisches durch die Gemeindebehörden im Interesse der Ver
braucher zu erwirken.
Berlin, den 9. Februar 1928.
C z e m i n s k i und Genossen.
8t. V. 28. — B. XIV. 5.
165. Vorlage (Fin. III, 11) — zur Beschlußfassung —, betreffend die
Bewilligung von 56 06« MM für eine unterirdische Bedürfnis
anstalt am Hermannplatz in Neukölln.
Am Hermannplatz in Neukölln soll in Verbindung mit dem
Untergrundbahnbau eine unterirdische Bedürfnisanstalt eingerichtet
werden, deren Rohbau von der Nordsüdbahn-A.-G. hergestellt wird
und für deren Innenausbau aus Kämmereimitteln 50 OM MM bereit
gestellt werden müssen.
Damit die Herstellungsarbeiten keine Unterbrechung erfahren, hat
düs Bezirksamt Neukölln um sofortige Ueberweisung der Mittel ge
beten. Wir haben uns diesem Antrage angeschlossen und bitten zu
beschließen:
Die. Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß für den
Innenausbau der Bedürfnisanstalt am Hermannplatz die erforderlichen
Mittel in Höhe von 50000 MM aus Vorbehaltsmitteln beider Körper
schaften — Kap. XIX, 4 Tit. XIV, 2 für 1927 — bewilligt werden.
Berlin, den 7. Februar 1928.
Magistrat.
Böß. Dr. Lange.
8t. V. 28. — B. XV. 12.
166. Vorlage. (Schw. 5. G. 6.) — zur Beschlußfassung —, bett. die Ber-
waltungsrcform des höheren Schulwesens Berlins.
Tas höhere Schulwesen Berlins umfaßt etwa 160 Lehranstaltein
init ungefähr 40 verschiedenen Schulfonuen. Tiefe Zahlen allein lassen
schon erkennen, daß eine Vereinfachung in der Organisation der höheren
iLehranstalten ein dringendes Bedürfnis ist. Tie Teputation für Schul
wesen hat daher die in .der Anlage beigefügten „Vorschlage zu einer
Berwalümgsreform >des höheren Schulwesens Groß-Berlins" . ausgear
beitet und hierin gezeigt, auf welche Weise die Schulen zu einem ein
heitlichen System zusammengefaßt ^werden können. Selbstverständlich
dürfen die Aenderungen nicht im Laufe eines Jahres in vollem Um
fange durchgeführt werden. Es muß vielmehr sowohl auf die Interessen
der Schulen selbst, der Schüler und Eltern, als auch auf die finanzielle
Leistungsfähigkeit der Stadt Rücksicht genommen werden. Es werden noch
Jahre vergehen, bis die Verwaltungsreform des höheren Schulwesens als
abgeschlossen angesehen werden kann. Um so notivendiger erscheint es uns,
sobald als möglich mit der Durchführung zu beginnen. Wir haben daher
beschlossen, zunächst folgende Aenderungen in der Organisation des städ
tischen höheren Schulivesens eintreten zu lassen:
A. Die Realschulfragc.
1. Die Tiesterwcg-Rcalschule, Bezirk Wedding, wird zur Oberreial-
schule ausgebaut, sobald die Anstalt in das neue Schulgebäude über
siedelt;
2. desgleichen die Schinkel-Realschule, Bezirk Prenzlauer Berg, sobald
für die Klassen der Oberstufe durch einen Anbau Raum ge
schaffen ist.
3. Tie Körner-Realschule, Bezirk Tiergarten, wird zu Ostern 1928
zur Oberrealschule ausgebaut, sofern 'hierdurch nicht Räumschwierig
keiten entstehen.
4. Tie Friesen-Realschule, Bezirk Charlottenburg, wird zu Ostern 1928
zur Oberrealschule ausgebaut.
5. Ter Realschulzweig der Rheingauschule, Bezirk Schöneberg, wird
zu Ostern 1928 zum Oberrealschulzweig ausgebaut;
6. desgleichen der Realschulzweig des Realgymnasiums zu Tempelhof;
7!. desgleichen der Realschulzweig des Realgymnasiums zu Treptow.