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Volume No. 6 (140-166), 1928/02/10

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1928 (Public Domain)

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Betrieb nehmen und den weiteren Ausbau ohne Unterbrechung fortsetzen 
wollen, erbitten wir die möglichst umgehende Bewilligung von 200 000 Ml 
als zweite Baurate. Die Verwendung ist, wie folgt, geplant: Ausstattung 
des 1. Hauses, Fertigstellung und Ausstattung des 2. Hauses, Bau von 
Haus 3 zur Belegung für den Sommer. Projektierung und Ueberwachung 
der Ausführung erfolgt wie bisher durch die städtische Hochbaudeputation. 
Die Schaffung der Einrichtung entspracht einer generellen Entschlie 
ßung der Stadtverordneten; gelegentlich der Haushaltsberatung von 
Kapitel XIII 1927 (Sitzung am 17. Juni 1927) hat uns nämlich die Ver 
sammlung ersucht, „ihr eine Vorlage über die Neueinrichtung von Kinder 
pflegeheimen zu unterbreiten". ^ 
Wir bitten zu beschließen: 
Die Versammlung bewilligt als 2. Rate für den weiteren Ausbau 
des Landerholungsheimes Scheuen 200 000 Mt aus den zentralen Vor 
behaltsmitteln 1927 und gibt die Mittel zur sofortigen Verwendung frei. 
Berlin, den 1. Februar 1928. 
Magistrat. 
B ö ß. K. W e Y l. 
5t. V. 28. - B. XIV. 6. 
150. Vorlage (La. Wohl. 2 a) — zur Beschlußfassung — über die Be 
willigung 
a) von 37 000 Ml für das Bezirksamt Charlottcnburg zum Bau 
eines Nachlatzspcichers auf dem Grundstück des ehemaligen 
Straßenbahnhofs, Spreestr. 59, Charlottenburger Ufer 22/23, 
Havelstr. 10/12, 
d) von 3 000 Ml als Mietzins für die hergerichteten Räume. 
Zu den Aufgaben der Wohlfahrtspflege gehört unter anderem auch 
die Uebernahme der Nachlässe verstorbener oder in Anstalten unter 
gebrachter Pfleglinge. Schon in der Vorkriegszeit waren vom Bezirksamt 
Charlottenburg bei Exmissionen auch die Habseligkeiten der Exmittierten 
unterzubringen. Dazu reichten damals die Keller und Böden des Wohl 
fahrtsamtes und des Obdachs aus. In der Kriegszeit mußten dann die 
Wirtschaften der Kriegsteilnehmer, ivcnn diese oder ihre Angehörigen die 
Wohnung aufgaben, vorläufig eingestellt werden. Dazu wurden Schul 
böden zur Verfügung gestellt in der Annahme, daß es sich nur um eine 
kurzfristige Inanspruchnahme handeln würde. Wenn die Böden auch 
von den Wirtschaften der Kriegsteilnehmer längst geräumt sind, so haben 
die Wohnnngsschwierigkeiten der Nachkriegszeit doch dazu geführt, daß 
das Wohlfahrtsamt immer wieder helfend eingreifen und das Hochbauamt 
einen Schulboden nach dem andern für die Einstellung der Wirtschaften 
hergeben mußte. Rund 160 Wirtschaften sind zur Zeit auf 5 Schulböden 
und in 3 städtischen Gebäuden untergebracht. Etwa die Hälfte der Wirt 
schaften stammt von Wohnnngslosen, die das Wohnungsamt zwangsweise 
aus ihren Wohnungen entfernte, die andere Hälfte von Exmittierten und 
aus Nachlässen. Je etwa 25 Wirtschaften sind in jedem der letzten Viertel 
jahre hinzugekommen. Die Abgänge hielten damit nicht Schritt. Es 
wurden besondere Maßnahmen getroffen, die Böden einigermaßen frei 
zu machen. Trotzdem blieb der Raum knapp, und oft war es nur durch 
kostspielige Umräumungen möglich, den erforderlichen Raum zu schaffen. 
Weitere geeignete Schulböden sind nicht mehr vorhanden. Von seiten 
der Schulleiter werden ständig Beschwerden über Störung des Unterrichts, 
Ungeziefer, Erhöhung der Feuersgefahr erhoben. Es entstehen erhebliche 
Kosten für den An- und Abtransport nach den Böden und für Umräu 
mungen, die meist das Bezirksamt zu bezahlen hat. Für die Unterstützten, 
die aus den Nachlässen Leihmöbel erhalten, ist der jetzige Zustand eine 
große Erschwernis. Schließlich ist auch eine ordnungsmäßige Verwaltung 
der auf 8 Stellen verteilten Wirtschaften und eine Verwertung der über 
schüssigen Möbel durch Versteigerung usw. fast unmöglich. Die Schaffung 
einer ausreichenden Möbelaufbewahrnngsstcllc wird daher seit langem 
angestrebt. 
Wiederholt versuchte däs Bezirks-Wohlfahrtsamt, in dem früheren 
Straßenbahnhof Havelstraße/Spreestraße Räume zu bekommen. Für den 
Nachlaßspeichcr war aber nur ein Keller von 200 <,m verfügbar. Dieser 
Keller war völlig unzureichend und zudem, wie sich beim Gebrauch heraus 
stellte, so feucht, daß es unmöglich ist, hier wertvolle Wirtschaftsteilc 
aufzubewahren. 
Die dringende Frage der Beschaffung von Ersatzräumen soll nun 
derart gelöst werden, daß die der Straßenreinigung als Wagenhalle über 
wiesene große Halle des Erdgeschosses auf dem Grundstück des ehemaligen 
Straßenbahnhofs Spreestraßc 59, Charlottenburger Ufer 22/23 und Havel
	        
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