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Volume No. 9 (170-190), 1926/02/26

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1926 (Public Domain)

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eingezogen werden. Die Mittel sind durch den Vor 
anschlag des Bezirksamts WilmerSdors für 1926 ange 
fordert. 
Die Bczirkskörperschaften von Wilmersdorf und 
unser Grundeigcntumsausschuß haben sich mit dem An 
kauf einverstanden erklärt. Wir bitten zu beschließen: 
Die Versamlmung erklärt sich mit dem Ankauf des 
auf dem anliegenden Plan rot kenntlich gemachten 
StraßcnlandeS der Eisenzahnstraße in Wilmersdorf 
von 1207 qm zum Preise von hJt je Quadratmeter 
einverstanden. 
Berlin, den 28. Februar 1926. 
Magistrat. 
B ö ß. Busch. 
5t. V. 2b. - 13. III. 2. Bez. 9. 
188. Antrag. 
Die Bautätigkeit war in den Baujahren 1924/25 
und 1925/26 bei weitem nicht so rege, daß dadurch die 
Wohnungsnot in Berlin gelindert wurde. Im Gegen 
teil. Gerade in der genannten Zeit ist eine weitere 
Verschlechterung eingetreten. 
Die bisher von den öffentlichen Lrganen unter 
nvmmenen Maßnahmen haben sich als unzureichend 
erwiesen. Eine private Wohnungsncubautätigkeit ohne 
öffentliche Hilfe ist überhaupt nicht zu verzeichnen. 
Die Stadtverordnetenversammlung hält daher 
folgende Mindest maßnahmen auf diesem Ge 
biete für dringend erforderlich, 
a) Eine wesentliche Erhöhung des der Stadt Berlin 
zufließenden Anteiles vom Aufkommen der Haus- 
zinsstcuer. 
b> Die Bereitstellung weiterer städtischer Mittel für 
den Bau solcher Wohnungen, die zu einem crträg 
lichen Mietssatze und ohne Baukostenzuschüsie an 
Minderbemittelte vermietet werden können. Ein 
Betrag von MJf 25 Millionen ist hierfür in den 
Haushalt des Jahres 1926*27 einzustellen, 
c) Senkung der Baukosten. hierzu sind geeignet: 
1. Bekämpfung des Baustoffwuchcrs. Den pri 
vaten Produktions- und Handclslartcllen ist 
ein Kartell der Baustoffkonsumrnten entgegen 
en 
2. Uebertragung der Neubautätigkeit an von 
der Stadt Berlin zu kontrollierende Woh 
nungsfürsvrgcgesellschaftcn, die im engsten 
Einvernehmen mit den Konsumentenorgani- 
sationcn wie gcmeinniitzige Bangenossen 
schaftcn und den Berufsorganisationen des 
werktätigen Volke« zusammenarbeiten. 
3. Bevorzugung solcher Bauvorhaben, die auf 
Großbaustellen den Serienbau, die Normali- 
sierung und Typisierung der Bauten betreiben 
und welche die Anwendung wirtschaftlicher 
Betricbsführung garantieren. 
d) Es sind Maßnahmen zu treffen, welche geeignet 
sind, die neben den öffentlichen Hypotheken erfor 
dcrlichen Bankapitalien zu erträglichen Zinsbcdin 
gungen zu beschaffen und welche ferner geeignet 
sind, diese Baukapitalien der gemeinnützigen Bau 
tätigkcit für Minderbemittelte zuzuführen. Zn 
diesen Mitteln gehören auch die für den Hypo 
tbckarkrcdit verfügbaren Mittel der städtischen 
Lvarkasse, der städtischen Fcuervcrsicherungsgcscll- 
Ichaft (die auf sämtliche Neubauten in der Stadt 
Berlin auszudehnen ist), das Berliner Pfand 
. driefamt und der Reichsversichcrungsanstalt.. 
e> Bereitstellung billigen Baugeländes durch die 
^ladt und dessen gcmeinwirtschaftliche Bindung 
durch das Erbbau oder Hcimstättenrecht. Erwerb 
weiteren für Siedl,tngszweckc geeigneten Geländes 
durch die Stadt.
	        
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