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Volume No. 41 (938-962), 1926/11/26

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1926 (Public Domain)

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941. Vorlage (Tief. II C 3) — zur Beschlußfassung —, betr. Beschaffung 
von Elektrokarren für die Stadtentwässcrung und Bereitstellung des 
hierzu erforderlichen Betrages in Höhe von 150 000 J( aus laufenden 
Mitteln der Stadtentwässcrung. 
Es ist beabsichtigt, die Kolonnenwagen der Stadtentwässcrung, die zum 
Transport der für die Reinigung der öffentlichen Entwässerungsanlagen be 
nötigten Reinigungsapparate, sowie zum Transport des für Herstellung von 
Hausanschlußleitungen benötigten Materials dienen und die z. Zt. von den 
Arbeitern der Reinigungskolonnen (3—4 Mann) fortbewegt werden müssen, 
durch Elektrokarren zu ersetzen. 
Die Einführung derartiger Fahrzeuge ist nicht nur in Alt-Berlin, son 
dern besonders in den Bezirken 7—20 mit ihrer weitläufigen Bebauung 
erforderlich, wo jetzt die Kolonnen täglich, um zur Arbeitsstelle bezw. später 
zu khrem Depot zu gelangen, oft stundenlange Wege zurücklegen müssen, die 
bei Verwendung von Elektrokarren in verhältnismäßig kurzer Zeit gemacht 
werden können. Die jetzt noch im Kanalbetrieb übliche Verwendung von 
Handwagen ist namentlich in der Großstadt Berlin unangebracht und ent 
spricht nicht dein jetzigen Stande der Beförderungstechnik. Die bei Verwen 
dung von Handwagen verloren gehende Zeit kann nach Einführung der 
Elektrokarren insofern iveit gewinnbringender ausgenützt werden, als die 
Reinigung der öffentlichen Entwässerungsleitungen viel intensiver als bisher 
betrieben werden kann. Eine gründlichere Reinigung der Leitungen ist be 
sonders in den Bezirken 7—20 baldigst und dringend erwünscht, weil hier in 
überaus großem Umfange Wurzeln in die Leitungen eingewachsen sind, wo 
durch allmählich eine Verstopfung derselben entsteht, denn je weniger intensiv 
und seltener eine verwurzelte Leitung gereinigt iverden kann, desto stärker 
verwurzelr sie. Sofern in dieser Beziehung nicht baldigst Wandel geschaffen 
wird, steht zu erwarten, daß in absehbarer Zeit umfangreiche Leitungs- 
umlegunge» vorgenonnneu werden müssen, deren Kosten sich dann erheblich 
höher stellen werden, als die für Beschaffung der Elektrokarren bereit ju 
stellenden Mittel 
Derartige Elektrokarren sind bereits vom Bezirksamt Wilmersdorf 
(System A. E. G.) und vom Bezirksamt Lichtenberg "(System Siemens- 
Schuckcrt beschafft und den Vertretern der Bezirke und Zentrale im Betriebe 
vorgeführt worden. Rach den Mitteilungen der Vertreter von Wilmersdorf 
und Lichtenberg haben sich die Karren im Betriebe gut bewährt und auch die 
Vertreter der Zentrale und der Bezirke waren mit dem Ergebnis der Vor 
führungen sehr zufrieden und stimmten allgemein für Beschaffung derartiger 
Karren 
Die Typen haben fast allgemein eine Nutzlast von 1500 kg, einen 
Aktionsradius von etwa 50 km bei voller Belastung und etwa 85 km bei 
Leerfahrt. Es können drei Geschwindigkeitsstufen eingeschaltet werden. Die 
höchste beträgt etwa 15 km Die Bedienung der Wagen ist denkbar einfach 
und kann von jedem Kanalärbeiter in etwa l—2 Stunden erlernt werden. 
Des weitereit ist Führerschein nicht erforderlich. 
Die Wagen kosten einschließlich Ladevorrichtung durchschnittlich 3 000 
bis 4 000 M. 
Es ist beabsichtigt, für Beschaffung von Elektrokarren erstmalig einen 
Betrag von 150 000 ’J'M auszuwerfen, wofür etwa 30—35 Stück beschafft 
werden können. Hiervon sollen die Bezirke 7-—20 durchschnittlich je 2, 
insgesamt also 14x2=28 erhalten und den Rest die Zentrale. Der 
Betrag kann aus laufenden Mitteln der Skadtentwässerung gedeckt werden. 
Wir bitten zu beschließen: 
Die Versammlung stimmt der Beschaffung von Elektrokarren für die 
Stadtentwässerung zu Der hierzu zunächst erforderliche Betrag in Höhe von 
150000 M ist aus laufenden Mitteln der Stadtentwässerung zu entnehmen. 
Berlin, den 19. November 1926. 
Magistrat. 
Böß. Hahn. 
8t. V. 26. — B. XV. 4 a. 
942. Vorlage (Leib. 12) — zur Beschlußfassung —, betr. Bewilligung von 
insgesamt 24 639 fRcH aus Borbehaltsmitteln für die Jugend 
herbergen Altcnhof, Boblitz, Uetzdorf und für AuSbesscrungsarbciten 
in städtischen Jugendherbergen. 
In Altenhvs am Werbellinsee ist au günstiger Stelle vom Zweigausschuß 
Mark Brandenburg eine Musterjugendherberge mit rund 200 Betten errichtet 
worden. Der Staat und die Provinz haben bereits geldliche Unterstützungen 
g eleistet. Diese Jugendherberge wird zum größten Teil von Berliner Wan- 
erern besucht werden. 
In einem der wichtigsten Wandergebiete der Mark Brandenburg, im 
Spreewald, ist vom Zweigausschuß Mark Brandenburg mit Unterstützung
	        
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