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geführt, daß nach Mitteilung der Hochbahngesellschaft 7 der nichtstadtischen
Mitglieder des Auffichtsrats sich bereit erklärt haben, bei Durchführung
des Vertrages weiterhin das Mandat der Stadt in dem Sinne zu über
nehmen, daß sie sich als Beauftragte der Stadt ansehen und der Instruk
tion derselben entspreche» werden.
Hierdurch erscheinen die Belange der Stadt im Aufsichtsrat der
Hochbahngcsellschast für die Uebergangszeit hinreichend gesichert.
Wir bitten um Kenntnisnahme.
Berlin, den 19. Juni 1926.
Magistrat.
S ch v l y.
8t. V. 26. V- B. XV. 9 d.
561. Vorlage (Fin. VIII. i [(jrd.J) — zur Beschlußfassung — über den
Verkauf einer 3 qm großen Parzelle an der Zicthenstr. 85 in
Neukölln.
(Ls hat sich herausgestellt, daß bei der Errichtung des Hauses Zietheu-
straße 85 Ecke Bcrgcstr. 4 in Neukölln im Fahre 1900 die auf dem an
liegenden Plan als Katasterparzelle 6262/17 bezeichnete Fläche der Stadt
Berlin von 3 qm überbaut Ivorden ist, und zwar ohne daß dem Ueber-
baucr Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last gelegt werden kann.
Die Zahlung der von Bezirksamt Neukölln gemäß ZK 912 ff. B.G.B.
geforderten Ucberbaurcnte hat die jetzige Grundstückseigentümerin abge
lehnt und die Eigentumsübertragung der Parzelle verlangt. Sie hat dafür
300 M geboten und sich zur Tragung sämtlicher Kosten und Steuern
für den Eigentumsübergang, mit Ausnahme der Wertzuwachssteucr, ver
pflichtet.
Wir halten in Uebereinstimmung mit den Bezirkskörperschaften von
Neukölln den Kaufpreis für angemessen und bitten zu beschließen:
Tic Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß das Eigen-
tum der Parzelle 6262/17 von 3 qm an den Eigentümer des Hausgrund
stücks Zicthcnstr. 85 Ecke Bergstr. 4 in Neukölln gegen Zahlung von 300 J(
übertragen wird.
Berlin, den 16. Juni 1926.
Magistrat.
S ch o l tz. Bus ch.
8t. V. 26. — B. III. 2. Bez. 14.
562. Vorlage (V. A. I. 2.) — zur Beschlußfassung —, bctr. Bewilligung
von 108 000 Jltä für das Fremdenverkehrsbüro der Stadt Berlin
im Rechnungsjahre 1926.
Tas F r c m d e n v e r k e h r s b ü r o, das am 1 l. Januar d. Fs.
seine Tätigkeit in den Räumen Friedrich Ebert-Str. 5, aufnahm, hat in
der kurzen Zeit seines Bestehens eine Reihe wertvoller Einrichtungen
geschaffen, die von großen, allgemeinen Nutzen für die Rcichshauptstadt
waren, sowie vor allem zur wesentlichen Förderung des Fremdenverkehrs
beigetragen haben. Mit T o n d e r z ü g c n sind in wenigen Monaten
weit über 20 000 Menschen nach Berlin gebracht worden. Diese Ein
richtung soll weiter ausgebaut werden, um zu erreichen, daß möglichst
jeder Teutsche Gelegenheit hat, zu billigen Preisen »ach Berlin zu kommen,
die hiesigen Einrichtungen kennen zu lernen, Einkäufe zu machen, um
dadurch wieder der Berliner Wirtschaft neue Einnahmen zuzuführen. Es
ist auch Vorsorge getroffen ivorden, daß die nach Berlin kommenden
Fremden alle erwünschte» Erleichterungen erhalten und ihren Verhält
nissen entsprechend untergebracht werden.
Eine besondere Pflege wurde der H e r a n z i e h u n g v o n K o n -
pressen und Tagungen nach Berlin gewidmet. Umfangreiche
Vorbereitungen hierfür waren erforderlich, um die vielen Hunderte Ver
bände und Vereinigungen zu erfassen, und sie zu veranlasse», immer
wehr ihre Tagungen und Veranstaltungen »ach Berlin ;» verlegen,
-trotzdem sich die Werbung auf.diesem Gebiet und die umfangreiche Vor
arbeit erst im Laufe der nächsten Fahre recht auswirken kann, ist es dem
Fremdenverkehrsbüro doch gelungen, schon in diesem Fahr eine größere
-lnzalst von Kongressen nach Berlin zu bekommen. Tie Programme für
b>ese Tagungen werden von, Fremdenverkehrsbüro ausgearbeitet, wobei
auch dafür gesorgt wird, daß die »ach Berlin kommenden Kongreßteil
nehmer in zweckentsprechender Weise die sie besonders interessierenden
Einrichtungen und Sehenswürdigkeiten der Stadl Berlin kennen lernen.
ü>ir ihre Unterbringung, für die Beschaffung der Kongreßsäle usw. wird
Niorgt. I« den Versammlungslokalen sind auch stets besondere Aus
unistsstellen des Fremdenverkehrsbüros vorhanden.