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Volume No. 22, 1926/05/28

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1926 (Public Domain)

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Auch im Ausschuß vertraten verschiedene Mitglieder den Standpunkt, 
daß es nicht richtig sei, bei der gespannten Finanzlage so ohne weiteres 
eine 60prozentige Erhöhung in den Ansätze» vorzunehmen. Bei der Ab 
stimmung N'urde daun der Antrag Ui abgelehnt. 
Nachdem über einen Ansatz zu Kap. XV l im Bezirkshaushalt Wil 
inersdorf hinsichtlich des Paul Gerhardt-Stifts die eAnteile Aufklärung 
gegeben worden war, genehmigte der Ausschuß sonioht Kap. V, 1 — Unter 
stützungswesen — wie Kap. V, 2 — Obdach — in sämtlichen Bezirken 
in 1. Lesung. 
Mit Bezug auf die Neberweisuug von Asylisten in Polizeigewahrsam 
gab der Bürgermeister die Erklärung ab, daß die Anwürfe übertrieben 
seien und nur ein Prozentsatz voll 0,056 in Frage käme. 
Nunmehr wurde die Vorlage, — Drucks. 381* —, betr. Bewilligung 
von 50 000 M für die Herstellung einer Freibadeanlagc an der Span 
dauer Chaussee in Charlottenburg zur Beratung gestellt. 
Jni wesentlichen wurde hier bemängelt, daß mit der Herstellung der 
Anlage bereits begonnen worden sei und sie fast vollendet wäre, ohne daß 
die Versammlung davon Kenntnis erhalten hätte. Auch wurde der Miß 
billignng Ausdruck gegeben, daß keine Pläne und Zeichnungen vorliegen, 
aus denen man sich ein genaues Bild über die Freibadeanlagc machen 
könne. 
Der Bürgermeister versprach die fehlenden Pläne bis zur Verhandlung 
im Plenum, der Versammlung zugehen zu lassen. 
Daraufhin wurde die Vorlage, Drucks. 381, vom Ausschuß an ge 
nommen. 
Berichterstatter: Swdtv. Dethleffsen. 
Beraten umrde ""»mehr über die Vorlagen, 
a) betr. Auflösung des Sozietätsvertrages mit dem Preußischen Staat 
über den Kalksteinbruch Rüdersdorf und Verkauf des städtischen 
Anteils an Preußen für 800000 M — Drucks. 256 —, 
b) betr. die Rechnung über den Kalkstcinbruch zu Rüdersdorf für 
das Rechnungsjahr 1923 — Drucks. 360 —. 
Der Magistratsvertreter gab Auskunft über die inzwischen gepflogenen 
Verhandlungen und empfahl den Verkauf des Anteils zu einem Preise von 
1 250000 Ji an die Adler Portland Cementgesellschast. 
Im Ausschuß wurden gegen die Vorlage erhebliche Bedenken er 
hoben und darauf hingewiesen, daß durch den Verkauf staatliche Interesse 
geschädigt tvcrden könnten, auch ein Verkauf an Pritnitunternehmer nicht 
getätigt werden dürfte. 
Rach längerer Verhandlung kam der Ausschuß zu folgenden Beschluß: 
Die Beratung der Angelegenheit wird bis auf weiteres vertagt und 
dem Magistrat anheimgestellt, mit den maßgebenden Instanzen Fühlung 
zu nehmen. 
Weiter wird der Magistrat ersucht über den Wert und die Aus- 
nutzungsniöglichkeit des Kalk- und Gipslagers einschließlich des Kali 
Vorkommens ans der Feldmark Rüdersdorf, solveit die Stadt daran 
beanteiligt ist, ein geologisches Gutachten namlxifter Sachverständiger 
ihr vorzulegen. 
Damit ist auch die — Drucks. 360 —, betr. Rechnung über den Kalk 
steinbruch Rüdersdorf, vertagt. 
Ter gelegentlich der vorjährigen Haushaltsberatnng zu Kap. V, 1 
gefaßte Beschluß, ivonach der Magistrat ersucht ivird, Richtlinien für die 
Regelung der Ausgaben der offenen Wohlfahrtspflege in den Bezirken 
festzusetzen, hat nach dem Beschluß des Ausschusses dadurch seine Er 
ledigung gesunden, daß dem Haushaltsausschuß eine Znsanimenstelljung 
dieser Richtlinien inzwischen überreicht worden ist. 
Kap. XIX, Abt. 2 — Baustoff- und Gcrätebeschafsung 
einschließlich technisches U n t e r s n ch n n g s a m t bei 
der T i e s b a n d e p u t a t i o n. — 
Ter Berichterstatter hatte keine Einwendungen gegen dieses Kapitel. 
Nachdem der Magistratsvertrcter auf eine Anfrage hin ob die Ma 
tcrialabteilnng auch in Zukunft «vciter bestehen soll, sich im bejahenden 
Sinne geäußert hatte, nmrde Kap. XIX, 2 vom Ausschuß genehmigt. 
Kap. XIX, Abt. 3 — Fe u e rl öschwese n —. 
Ohne Debatte fand dieses Kapitel die Zustimmung des Ausschusses. 
Kap. XIX, Wt. 5 — Sonstiges —. 
Hierzu lagen folgende Anträge vor: 
1. Tit. I, 2 der Einnahme: Der Ansatz ist um 100000 -M zu erhöhen-. 
2. Tit. I, der Ausgabe: Die Ansätze unter Post 1, 2, 3, 4, 5 u. 6 werden 
gestrichen. 
3. Tit. XIV, Ausgabe: Es werden unter Post 1 600000 Ji> und unter 
Post 2 2 400 000 M eingestellt.
	        
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