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Der Oberbürgermeister äußerte sich in einer längeren Erklärung zu
dieser Anfrage. Zu dieser Antwort ivurde von einigen Mitgliedern des
Ausschusses alsdann eingehend Stellung genommen.
Nunmehr umrde Kap. XVII — Kapital- und Schuldenverwaltung —
zur Beratung gestellt.
Ter Berichterstatter gab einen Ueberblick über die Vermögens- und
Schuldenverwaltung der Stadt, besprach zunächst dir Ausgaben dieses
Kapitels und venoies dann auf die Einnahmen und ihre Beziehung zu
den Ausgäben.
Der Stadtkämmerer übermittelte dann allen Ausschußmitgliedern eine
Aufstellung über das Vermögen und die Schulden der Stadt Berlin nach
dein jetzigen Stande.
Während der Berichterstatter zu dem Ergebnis kam, daß bei diesem
Kapitel keine Ersparnisse zu machen wären, standen einige Mitglieder
auf einen anderen Standpunkt.
Sie stellten demgemäß folgenden Antrag:
In Ausgabe
II 1 zu setze» 3500000 start 4 000 000
II 4 zu setzen 700 000 statt 800000
III 2 zn setzen 4500000 statt 4 750 000
In den Erläuterungen unter IHb ist der Ansatz von 1 Million auf
750 000 ,IL herabzusetzen.
Bei der nun folgenden Abstimmung wurde dieser Antrag ivivohl >vie
Kap. XVII in 1. Lesung vom Ausschuß mit Mehrheit angenommen.
HaushaltSplan >fü r die Verwaltu » gs k osten der
Sparkasse der S t a d t B e r l i n für 1020.
Haushaltsplan für die Verwaltn ngsko st cn der
Berliner 2 l a d t b a n k - G i r o z e n t r a l c der Stadt Berlin
— f n r 1926.
Der Vorsitzende stellte hierzu den Antrag der Stadtv. Kunze, Danicke
ii. st., belr. den Zinsfuß für Darlehen der Berliner Stadtbank an städ
tische' Beamte — Drucks. 51 — mit zur Beratung.
Von dem Berichterstatter wurde» gegen die vorerwähnten Haushalts
pläne keine Bedenken erlpben.
Zn dem Antrage erklärte der Stadtkämmercr, daß so Ijofyc Zinsen
nicht mehr seitens der Stadtbank für Darlehen abgenommen werden.
Der Ausschuß genehmigte die beiden Haushaltspläne und erachtete
den oben erwähnten Antrag nach den Erklärungen des Kämmerers für
erledigt.
Die Abstimmung i» der sich anschließenden 2. Lesung über die ge
nannten Haushaltspläne und den Antrag lpitte dasselbe Ergebnis.
Die vorerwähnten Pläne und der Antrag sollen unmittelbar dem'
Plenum der Versammlung zur Beschlußfassung unterbreitet werde».
Kap. XV i>. V. — Allgemeine Wohlfa hrl —.
Tie Berichterstattern! sowie der Mir-Berichterstatter erläuterten in du«
gebenden Darlegungen die einzelnen Abteilungen dieses Kapitels. Die
Berichterstatterin insbesondere, ging ans die Art und Weise ein, wie die
Wohlfahrtspflege in Berlin gehandhabt würde und kam in ihren Aus
fnhrungen z» dem Ergebnis, daß die Unterstützungssätze wieder lp'rans-
gesetzt werden müßten. Sie sowohl, wie der Mil Berichterstatter, be
tonten weiter, daß der Obdachsfrage auch iveiterhin eine besondere Auf
»icrksnmkeit seitens der städtischen Verwaltung zu schenken wäre.
Ter Bürgermeister ging dann auf alle aufgeworfenen Fragen in
eingehenden Ausführungen ein. An der Hand von Zeichnungen und
Bildern, die der Ausstellung in Düsseldorf zugeführt werde» sollen, be
sprach er zunächst die Asylistenfrage, erläuterte die Maßnahmen, die der
Magistrat bis jetzt hierbei getroffen habe »ich welche weiteren großen
Projekte in dieser Angelegenheit noch schweben. Des Weiteren schilderte
er den Ausbau und die Organe der Wohlfahrtseinrichtungen der Stadt.
Er verlvahrte sich dagegen, daß die Sätze der Unterstützungen gegen
früher hcrabgesnnken seien und betonte, daß die von dem Wohlfahrtsamt
erlassenen Richtlinien durchaus von den verschiedenen Abteilungen falsch
verstanden würden, wenn die darin angegebenen Richtsätze als Höchst oder
Mindestsätze angesehen werden. Zum Beweise, daß bei dem städtische.»
Wohlfahrtsamt und beim Magistrat keine falsche Sparsamkeit getrieben,
'verde, wies er darauf hin, das; im Jahre 1925 50'4 Million zuzüglich
einer Nachbewilligung von 4 Millionen, insgesamt also 63 Millionen
für Wohlsahrtszwecke ausgegeben sei. Für das Jahr 1926 seien 73 Mil
Honen für diese Zwecke in den Haushaltsplan cingestelll worden, was
wiederum eine 15prozenlige Steigerung der Ausgaben für Wohlfahrts
pflege bedeute. Um gewissen Berichten entgegenzutreten, erklärte endlich
der Bürgermeister, daß von der Gesamtsumme für Wohlfahrtszwecke »uv
* pCt. für Personal und sächliche Kosten in Abzug kommen, deninach also
voll 92 pCt. der Wohlfahrtspflege zugeführt würden.