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Volume No. 17 (395-409), 1926/04/30

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1926 (Public Domain)

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397. Bcryandlungsberichte des Hauskaltsausschusfes über die Be 
ratungen des Haushaltsplanes 1926. 
IV. 
Verhandelt Berlin, den 22. April 1926. 
Kap. XVIII — Steuern —. 
Bon den beiden Berichterstattern wurde ganz allgemein über dieses 
Kapitel Bericht erstattet und die einzelnen Steuerarten besprochen. 
Bon dem Vorsitzenden wurde alsdann ein Magistratsbeschlutz be 
kanntgegeben, wonach'mit Bezug auf Kapitel XIV, 2 der Ansatz des städti 
schen Anteils an den Kosten des Arbeitsnachweises um ungefähr 10 Mil 
lionen erhöht worden und daher zum Ausgleich der Prozentsatz der Ge 
meindegrundsteuer uni 25%, also von 180 auf 205%, erhöht worden ist. 
Der Stadtkämmerer gab dann an der Hand einer graphischen Dar 
stellung ein Bild der Schwankungen der einzelnen Steuerarten, dabei 
betonend, datz die Gewerbesteuer einen Ausfall von 5 Millionen zeige, 
der durch die Erhöhung der Freigrenze von WO auf 1500 <M entstanden ist. 
Der Generalsteuerdirektor besprach dann an der Hand einer Ueber 
sicht über die Berechnung der Anteile an den Reichs- und Landsteuern 
die Einnahmen an diesen Steuern für die Stadt. Des weiteren erörterte 
er den vorliegenden Plan einer gestaffelten Grundsteuer nach seinem prak 
tischen Ergebnis hin und nach den rechtlichen Auslegungen. 
Die verschiedenen Mitglieder nahmen dann in ausführlichen Dar 
legungen Stellung zu den Ansätzen der einzelnen Steuerarten. 
Von verschiedenen Ausschutzmitgliedern wurde dabei betont, datz die 
in dem Haushaltsplan für 1926 angesetzten Zahlen der Einnahmebeträge 
N'vhl kaum erreicht werden würden. 
Ueber die Deckung der Mindereinnahmen waren die Ansichten bei 
den einzelnen Rednern sehr verschieden. Während die einen allgemein 
an eine Streichung nicht unbedingt notwendiger Ausgaben dachten, 
schlugen andere die Streichung gewisser Posten der e i n m a l i g e n Aus 
gaben vor. Andere wieder meinten, datz die städtischen Betriebsverwal 
tungen in weit höherem Matze zur Deckung herangezogen werden müßten, 
und empfahlen eine weitere Erhöhung der Bruttoabgabc der Werke von 
8 auf 12%. Wieder andere Mitglieder sprachen sich dahin aus, datz nur 
solche einmaligen Ausgaben, die produktiven Zwecken dienen, zugestanden 
tvcrden sollen, und daß die Mittel hierfür dann auf den Anleiheetat ge 
nommen werden müssen. 
Der Stadtkämmercr versprach, wenn eine Unterkommission zur 
Prüfung dieser Frage eingesetzt werden sollte, dieser die entsprechenden 
Unterlagen, d. h. eine Zusammenstellung der Ansätze aller einmaligen 
Ausgaben, zu überniitteln. 
Im übrigen gingen die Meinungen hinsichtlich des Fortfalls der 
Weinsteuer und der Aussetzung der Erhebung der Motor- und Pferdc- 
stcuer ini Ausschuß erheblich auseinander. Mit einer Erhöhung der 
Hundesteuer wollte man sich im Ausschuß einverstanden erklären, wenn 
auch der Sprung von 40 auf 70 JC Stenern pro Hund als zu weitgehend 
angesehen wurde. 
Schließlich wurde folgender Antrag gestellt: 
Die Finanzvcrwaltung wird ersucht, dem Haushaltsausschutz mög 
lichst bald — jedenfalls vor der 2. Lesung von Kap. XVIII — den Plan 
einer gestaffelten Grundsteuer mit Ertragsschätzungen sowie Unterlagen 
für eine Grundsteuer mit erhöhter Belastung des unbebauten Grund 
besitzes zu unterbreite». 
Wegen der vorgerückten Zeit und da noch eine Reihe von Rednern 
zum Wort gemeldet waren, wurde die Weiterberatung dieses Kapitels 
bis zur nächsten Sitzung vertagt. 
Der Vorsitzende. 
Haß. 
V. 
Verhandelt Berlin, den 23. April 1926. 
In der Beratung von 
Kap. XIII — Steuern — 
sschrde fortgefahren. In dieser nahmen noch einige Ausschußmitglieder 
Stellung zu der beabsichtigten Staffelung der Grundsteuer. 
Der Ausschuß beschloß dann, einen Unterausschuß, bestehend aus 
den Stadtv. Dethleffsen, Merten, Raddatz und Reuter, zur Nachprüfung 
über evtl. Streichung von einmaligen Ausgaben im Gesamthaushalt 1926 
einzusetzen. 
... Der int Verhandlungsbericht IV erwähnte Antrag, betr. Unterlagen 
für eine gestaffelte Grundsteuer, wurde dann mit Mehrheit vom Aus-
	        
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