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229. Beschluß vom 8. März 1926 des Ausschusses zur
Vorberatung des Antrages der Stadtv. Gabel und
Gen., betr. Vergebung von Konsektion durch die
Berliner Anschaffungsgesellschaft an Privatfirmen,
— Drucks. 167 —.
Der Ausschuß empfiehlt der Bersammlung folgende
Beschlußfassung:
In Erledigung des Antrages der Stadtv. Gabel
und Gen. — Drucks. 167 — ersucht die Bersammlung
den Magistrat, zu veranlassen, daß alle Konfektion,
die in den Werkstätten der Berliner Anschaffungs
gesellschaft hergestellt werden kann, in Zukunft nicht
mehr an Privatfirmen vergeben ivird. Wenn aber
Aufträge an Privatfirmen vergeben werden, so sind
Vorkehrungen zu treffen, daß zu Tariflöhnen ge
arbeitet wird.
Berichterstatter: Stadtv. M i e l e n tz.
239. Anfrage.
Wir fragen an:
1. Ist dem Magistrat bekannt, daß bei einer Aus
schreibung von Teilarbeiten für den Bau der
Flcischgroßmarkthalle in der Landsberger Allee
Tffcrtängaben auf Grund vorheriger Verabredung
von Firmen erfolgten, die der Berliner Schlosser-
Innung bezw. dem Schutzvcrbande Berliner
Schlossereien nicht fernstehen, und daß
2. diese Offerten in ihrem Gesamtbeträge um rd.
65060 M bis 135 000 M höher waren als andere
Angebote? Ist
3. dem Magistrat durch Feststellungen, die vielleicht
schon vorgenommen wurden, bekannt, daß Firmen,
die sich an der gemeinsamen PrciSabrede nicht be
teiligten, von den ringbildcnden Firmen bare
Entschädigungen und weitere Entschädigungen
durch kleinere Auftragszuwendungen in bindender
Form in Aussicht gestellt worden sind?
1. Hat der Magistrat Vorsorge getroffen, daß bei
Ausschreibungen Offerten von Firmen, die zum
Zwecke willkürlicher Preiserhöhungen Ringe bilden,
nicht berücksichtigt Werden, und daß das gesamte
Ausschreibungswesen in einer den Interessen der
Ttadt und der fteuerzahlenden Einwohnerschaft
völlig gerecht werdenden, anständigen Geschäfts
bräuchen entsprechenden Weise geregelt wird?
Berlin, den 4. März 1926.
Czeminski und Genossen.
8t. V. 26. — B. VH. 3.
231. Anfrage.
Zeitungsnachrichten zufolge haben die mit den Rvt-
muidsarbeitcn aus den Rchbcrgcn beschäftigten Er
werbslosen am Montag, den 1. März die Arbeit ver
weigert; am Mittwoch, den 3. März sind sie in den
streik getreten.
Ist der Magistrat über diese Vorkommnisse unter-
nchlct und welche Maßnahme gedenkt er gegen ihre
Wiederholung zu ergreifen?
Berlin, den 4. März 1926.
M c r t e n und die übrigen Mitglieder der deutschen
demokratischen Fraktion.
8i- V. 26. — B. XVIII. 2.
-32. Anfrage.
In den Bezirksämtern Mitte, Kreuzberg und Fried-
uchshain sind Steuerbeträge von bisher noch nicht fest
behender Höhe, mindestens aber weit über 300 000 M
unterschlagen worden.
Aach der ganzen Sachlage muß angenommen wer-
«». ^ß die betriebenen Manipulationen von den bc-
, äsenden Beamten lange Zeit hindurch fortgesetzt
wurden.