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412. Vorlage (J.-Nr. 223 Krk. III/18) — zur Beschlußfassung — ;
betreffend Umwandlung der Stelle des Verwalters de«
städtischen Kaiser und Kaiserin Kriedrich-Kinderkranken»
Hause« in eine Oberinsvektorstelle.
Wir haben auf Antrag der Deputation für die städtischen Kranken
anstalten beschlossen, die Stelle des Verwalters des Kaiser und Kaiserin
Friedrich-Kinderkrankenhauses, dem bisher nur die Leitung des Bureaus
übertragen war, in eine Obcrinspektorstelle umzuwandeln und dem
jeweiligen Stelleninhaber neben der Leitung des Bureaus auch die
Leitung der Verwaltungsangelegenheiten des Krankenhauses zu über
tragen. Eine Gehaltsänderung ist mit dieser Umänderung im vor
liegenden Falle nicht verbunden.
Diese Regelung hat sich als dringend notwendig erwiesen, da sich
die Verhältnisse gegen 1901, als das Krankenhaus von der Stadt
übernommen wurde, wesentlich geändert haben. Sie ist nur mit Rück
sicht auf die Person des Geheimrats Professor vr. Baginsky, welcher
bei Uebernahme der Anstalt durch die Stadtgemeinde neben der ärzt
lichen Leitung auch die Leitung der Verwaltungsgeschäfte in Händen
hatte, bis jetzt hinausgeschoben worden. Das Krankenhaus ist in
zwischen durch den Unibau von 180 auf 450 Krankenbetten vergrößert
worden.
Da der ärztliche Direktor nicht in der Anstalt wohnt, kann er
sich immer nur für Stunden am Tage in der Anstalt aushalten. Es
ist aber durchaus wünschenswert, daß stets ein leitender Beamte in
der Anstalt anwesend ist. Beim Umbau der Anstalt haben wir bereits
hierauf Bedacht genommen und für den zukünftigen Verwaltungsleiter
eine Dienstwohnung — wie für die Oberinspektoren vorgesehen —
einrichten lassen.
Infolge Pensionierung des bisherigen Stelleninhabers ist die
Stelle schon seit längerer Zeit unbesetzt. Wir wollen sie jetzt dem
Stadtsekretär Reinhold Franke übertragen. Franke steht seit
1. Novomber 1905 in städtischen Diensten und wurde am 1. Juli 1909
als Magistratssekreiär angestellt. Seit 10. Dezember 1909 wird er
im Bureau des Rudolf Virchow-Krankenhauses beschäftigt; seit 1. No
vember 1914 leitet c: als Lazarettinspekto: das Beremslazarett im
Rudolf Virchow-Krankenhaus.
Wir ersuchen,
I. sich damit einverstanden ru erklären, daß die Stelle des Kranken»
Hausverwalters am Kaiser und Kaiserin Friedrich Kinderkranken
hause in eine Oberinspektorstelle umoewauoelt wird,
2. um Aeußerung gemäß 8 56, 3 der Stäüteordnung.
Berlin, den 22. Juni 1918.
Magistrat der Königl. Haupt- und Residenzstadl.
W c r m u t h.
J. -Nr. 457 8t. V. 1/18.
413. Vorlage (J.-Nr. 803 G. B. 8/18) — zur Beschluß
fassuug —> betreffend die Anstellung eines Steuer
erhebers als ständige« Bureaugrhilfen.
Bruno Naether, geboren am 12. Dezember 1859, Richt
hosenstraße 2 wohnhaft, trat auf Grund seines Zivilvcrsorgungsschein
am 13. April 1893 als Brückenwärtcr in den städtischen Dienst
Am 30. Oktober 1893 wurde er als Steuererheberanwärter ein
gestellt und am 1. Oktober 1895 zum Steuererheber ernannt. Sein
Gesundheit war auf die Dauer den Anforderungen des Außendienstes
nicht gewachsen; er mußte wegen Nerven- und Herzleidens mehrfach
längere Zeit den Dienst versäumen. Auf seine Bitte um Uebernahme
in den Bureaudienst wurde er am 28. Februar d. Js. vom Vertrauens
arzt untersucht; dieser stellte fest, daß Naether zwar für den
Dienst als Steuererheber dauernd unfähig, aber für den Bureaudienst
noch auf längere Zeit körperlich geeignet sei. Wir ließen ihn nun
probeweise den Dienst eines ständigen Bureaugehilfen versehen; er hat
sich während dieser Probezeit, wie auch in seiner früheren Dienstzeit,
gut geführt und befriedigende Leistungen ausgewiesen. Wir wollen
ihn daher vom 1. August 1918 ab als ständigen Bureaugehilsen an
stellen und ihm dabei sein Besoldungsdienstalter vom 1. Oktober 1895
belassen.
Die Stadtverordnetenversammlung ersuchen wir
um Aeußerung gemäß § 56, 6 der Städteordnung.
Berlin, den 13. Juli 1918.
Magistrat der Königl. Haupt» und Residenzstadt.
W e r m u u h.
J.-Nr. 496 8t. V. 1/18.