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Da unter den gegenwärtigen ungünstigen Verhältnisien die Fertig
stellung der Räumlichkeiten bis Ostern d. Js. nur mit Anspannung
aller Kräfte und Mittel und unter äußerster Ausnutzung der verhältnis
mäßig nur noch kurzen Zeit zu erreichen ist, wir aber andererseits
besonderen Wert darauf legen müssen, daß die von cen Gemeinde
behörden seit langen Jahren erstrebte Uebertragung der Baupolizei auf
die städtische Verwaltung am 1. April d. Js. nun auch wirklich zur
Durchführung gelangt und nicht etiva an der minder wichtigen Raum
frage scheitert, sind wir zu unserm Bedauern genötigt gewesen, den
Mietvertrag mit der Baugesellschaft Roßstraße sofort abzuschließen,
und bitten die geehrte Versammlung, in Würdigung der dargelegten
außerordentlich schwierigen Umstände uns die Genehmigung hierzu
nachträglich aussprechen zu wollen.
Für die Einrichtung der Diensträume ist es trotz lebhafter Be
mühungen uns nicht möglich geworden, aus den bisher von der
Baupolizei benutzten Räumen Möbelstücke und bergt, mit Ausnahme
einer Anzahl von Repositorien und einigen Gerätschaften für das
statische Bureau zu übernehmen. Es ist dies um so bedauerlicher, als
es sich bei den Arbeitstischen, Aktenschränken, Planschränken, Repositorien
und dergl. fast durchgängig um ungewöhnliche Abmessungen handelt,
welche a >s de n üblichen Umfang der Baupolizeiakten, der Bau
vorlagepläne usw., sich ergeben. So ist es nur in recht geringen,
Maße möglich, auf gangbare Typen von Bureaumöbeln, die überdies
infolge des ungeheuren Bedarfs der verschiedenen Kriegswirtschafts-
stellen zum größten Teil aufgebraucht und von dein Markt ver
schwunden sind, zurückzugreifen. Immerhin haben wir nicht unter
lassen, uns bei Kricgswirtschaftsstelken und auch städtischen Dienststellen
lebhaft nach abgängigen Mobiliar umzusehen, allerdings erfolg
los. Bei der daher gebotenen Neubeschaffung der Bureau
möbel ist darauf Bedacht' genommen, mit Rücksicht auf die
derzeitigen ganz außerordentlich hohen Kosten, soweit wie irgend
angängig und entsprechend der verminderten Beamtenzahl Einschränkung
zu üben: indessen das gesamte zu übernehmende Akten- und Plan
material muß unabhängig von Krieg oder Frieden untergebracht werden,
und es handelt sich dabei um nicht weniger als rund 30000 Grund
stücksakten, deren llmfang auch dem Laien aus gelegentlicher Fühlung
mit der Baupolizei wohl bekannt sein dürste.
Tie entstehenden Kosten berechnen sich hiernach wie folgt:
1. die Einrichtung der Warte- und Dicnsträume (64 an der Zahl
ohne die großen Registraturen) wird voraussichtlich erfordern an
Schreib- und Arbeitstischen, Stehpulten, Tischen mit Zeichen
platten, Aktenständern, Aktenschränken, Kleiderschränken und
Kleider riegeln, Bücherschränken und Büchergestellen, Sitzgelegen
heiten, Uhren, Papierkörben, Schreibmaschinen, Schreibzeugen
und dergl. zusammen 73 000 M,
2. von Aktenrepositorien werden uns — zu allerdings
noch nicht feststehenden Bedingungen — wohl rund
4600 Fächer aus dem bisherigen Inventar der Bau
polizei zur Verfügung gestellt werden, die wir aber
für die neuen Räume passend einrichten müssen An
neuen Aktenfächern brauchen wir dann rund 7000,
außerdem für die Dachbodenräume Einrichtungen
zur Unterbringung von aus dem Verkehr gezogenen
Aktenmaterial. Die Kosten dieser Arbeiten und
neuen Einrichtungen werden sich belaufen auf rund 43 000 -
3. die Einrichtung der elektrischen Beleuchtung mit
Beleuchtungskörpern dürste erfordern 15 000 -
4. für Fenstervorhänge, die bei deni Fehlen des ge
bräuchlichen Materials durch Holzstäbchenbahnen
und dergl. ersetzt werden sollen, dürften, zumal es
sich fast ourchgangig um an der Sonnenseite ge
legene Räuine mft besonders großen, sogenannten
Kaushausfenstern handelt, nötig sein, rund . . . 4 000 -
5. außerdem ist für Insgemein, darunter auch für
Waschständer. Leitern, sonstiges Bureaumaterial und
dergl., sowie für Unrorherzujehendes ein Betrag aus
geworfen von 5000 -
so daß insgesamt hiernach rund 140000 M
erforderlich sein dürften.
Es wird mit Zuversicht erhofft, daß dieser Betrag zureichend sein
wird, wenn auch die derzeitige Lage auf den einschläglichen Markt
gebieten Ueberraschungeu nicht ausschließt.
Endlich darf noch bemerkt werden, daß die Kosten der Fernsprech-
einrichtung für die neuen Diensträume, die sich gegenwärtig nicht ohne
Weiteres übersehen lassen, aber nicht erheblich in Rechnung zu ziehen
sind, von der Rathausverwaltung aus ihre Haushaltsmittel übernommen
werden sollen.
Indem wir nunmehr die bezüglichen 4 Zeichnungen, aus denen
die Lage der neuen Bureauräume und der llmfang der notwendig
werdenden Einbauten ersichtlich ist. mit der Bitte um Rückgabe bei
fügen, beantragen wir folgende Beschlußfassung: