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Volume No. 9 (110-127), 1918/03/09

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1918 (Public Domain)

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Da unter den gegenwärtigen ungünstigen Verhältnisien die Fertig 
stellung der Räumlichkeiten bis Ostern d. Js. nur mit Anspannung 
aller Kräfte und Mittel und unter äußerster Ausnutzung der verhältnis 
mäßig nur noch kurzen Zeit zu erreichen ist, wir aber andererseits 
besonderen Wert darauf legen müssen, daß die von cen Gemeinde 
behörden seit langen Jahren erstrebte Uebertragung der Baupolizei auf 
die städtische Verwaltung am 1. April d. Js. nun auch wirklich zur 
Durchführung gelangt und nicht etiva an der minder wichtigen Raum 
frage scheitert, sind wir zu unserm Bedauern genötigt gewesen, den 
Mietvertrag mit der Baugesellschaft Roßstraße sofort abzuschließen, 
und bitten die geehrte Versammlung, in Würdigung der dargelegten 
außerordentlich schwierigen Umstände uns die Genehmigung hierzu 
nachträglich aussprechen zu wollen. 
Für die Einrichtung der Diensträume ist es trotz lebhafter Be 
mühungen uns nicht möglich geworden, aus den bisher von der 
Baupolizei benutzten Räumen Möbelstücke und bergt, mit Ausnahme 
einer Anzahl von Repositorien und einigen Gerätschaften für das 
statische Bureau zu übernehmen. Es ist dies um so bedauerlicher, als 
es sich bei den Arbeitstischen, Aktenschränken, Planschränken, Repositorien 
und dergl. fast durchgängig um ungewöhnliche Abmessungen handelt, 
welche a >s de n üblichen Umfang der Baupolizeiakten, der Bau 
vorlagepläne usw., sich ergeben. So ist es nur in recht geringen, 
Maße möglich, auf gangbare Typen von Bureaumöbeln, die überdies 
infolge des ungeheuren Bedarfs der verschiedenen Kriegswirtschafts- 
stellen zum größten Teil aufgebraucht und von dein Markt ver 
schwunden sind, zurückzugreifen. Immerhin haben wir nicht unter 
lassen, uns bei Kricgswirtschaftsstelken und auch städtischen Dienststellen 
lebhaft nach abgängigen Mobiliar umzusehen, allerdings erfolg 
los. Bei der daher gebotenen Neubeschaffung der Bureau 
möbel ist darauf Bedacht' genommen, mit Rücksicht auf die 
derzeitigen ganz außerordentlich hohen Kosten, soweit wie irgend 
angängig und entsprechend der verminderten Beamtenzahl Einschränkung 
zu üben: indessen das gesamte zu übernehmende Akten- und Plan 
material muß unabhängig von Krieg oder Frieden untergebracht werden, 
und es handelt sich dabei um nicht weniger als rund 30000 Grund 
stücksakten, deren llmfang auch dem Laien aus gelegentlicher Fühlung 
mit der Baupolizei wohl bekannt sein dürste. 
Tie entstehenden Kosten berechnen sich hiernach wie folgt: 
1. die Einrichtung der Warte- und Dicnsträume (64 an der Zahl 
ohne die großen Registraturen) wird voraussichtlich erfordern an 
Schreib- und Arbeitstischen, Stehpulten, Tischen mit Zeichen 
platten, Aktenständern, Aktenschränken, Kleiderschränken und 
Kleider riegeln, Bücherschränken und Büchergestellen, Sitzgelegen 
heiten, Uhren, Papierkörben, Schreibmaschinen, Schreibzeugen 
und dergl. zusammen 73 000 M, 
2. von Aktenrepositorien werden uns — zu allerdings 
noch nicht feststehenden Bedingungen — wohl rund 
4600 Fächer aus dem bisherigen Inventar der Bau 
polizei zur Verfügung gestellt werden, die wir aber 
für die neuen Räume passend einrichten müssen An 
neuen Aktenfächern brauchen wir dann rund 7000, 
außerdem für die Dachbodenräume Einrichtungen 
zur Unterbringung von aus dem Verkehr gezogenen 
Aktenmaterial. Die Kosten dieser Arbeiten und 
neuen Einrichtungen werden sich belaufen auf rund 43 000 - 
3. die Einrichtung der elektrischen Beleuchtung mit 
Beleuchtungskörpern dürste erfordern 15 000 - 
4. für Fenstervorhänge, die bei deni Fehlen des ge 
bräuchlichen Materials durch Holzstäbchenbahnen 
und dergl. ersetzt werden sollen, dürften, zumal es 
sich fast ourchgangig um an der Sonnenseite ge 
legene Räuine mft besonders großen, sogenannten 
Kaushausfenstern handelt, nötig sein, rund . . . 4 000 - 
5. außerdem ist für Insgemein, darunter auch für 
Waschständer. Leitern, sonstiges Bureaumaterial und 
dergl., sowie für Unrorherzujehendes ein Betrag aus 
geworfen von 5000 - 
so daß insgesamt hiernach rund 140000 M 
erforderlich sein dürften. 
Es wird mit Zuversicht erhofft, daß dieser Betrag zureichend sein 
wird, wenn auch die derzeitige Lage auf den einschläglichen Markt 
gebieten Ueberraschungeu nicht ausschließt. 
Endlich darf noch bemerkt werden, daß die Kosten der Fernsprech- 
einrichtung für die neuen Diensträume, die sich gegenwärtig nicht ohne 
Weiteres übersehen lassen, aber nicht erheblich in Rechnung zu ziehen 
sind, von der Rathausverwaltung aus ihre Haushaltsmittel übernommen 
werden sollen. 
Indem wir nunmehr die bezüglichen 4 Zeichnungen, aus denen 
die Lage der neuen Bureauräume und der llmfang der notwendig 
werdenden Einbauten ersichtlich ist. mit der Bitte um Rückgabe bei 
fügen, beantragen wir folgende Beschlußfassung:
	        
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