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Volume No. 5 (66-75), 1916/02/12 Anlage: Noch zu No. 5 (76-90), Vorlagen, welche den Zeitungen nicht mitgeteilt sind

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1916 (Public Domain)

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79. Vorlage (J.-Nr. J. 146 Sch. Ib/15) zur Beschluß 
fassung — betreffend Weitergewährung eiue^, läufenden 
Unterstützung an die verwitwete—Gemeindefchnllehrer 
Johanna Jahns geb. Janain. '.r.';. - ->V} 
Die verwitwete Gemeindeschullehrer Johanna Jahns geb.'Ja 
nain, hier, Memeler Straße 43 wohnhaft, hat uns um.Weitergewähruug 
der.ihr durch BeschlußderGemeindebehördenvom 19.März/24.April 1913, 
für die Zelt vom 1. April 1913 bis Ende März 1916 bewilligten 
laufenden Unterstützung von 300 M jährlich gebeten. 
Bittstellerin steht im 81. Lebensjahre und hat sich nach ihrer An 
gabe im vergangenen "Jahre einer schweren Operation unterziehen 
müssen. Sie bedarf infolgedessen besonderer Pflege und dauernd fremder 
Hilfe. Das lhr zustehende Witwengeld beträgt, weil der verstorbene 
Gatte nur verhältnismäßig kurze Zeit im öffentlichen Schuldienst tätig 
war, nur ^744,18 M> jährlich. Weitere Einkommensquellen sind unseres 
Wissens nicht vorhanden. 
Bei ihrem leidenden Zustande vermag daher Frau Jahns schon in 
normalen Zeiten kaum ohne eine Unterstützung auszukommen, angesichts 
der zur Zeit herrschenden allgemeinen Verteuerung der Lebensverhält 
nisse erscheint dies aber völlig ausgeschlossen. 
Im Einverständnis mit der städtischen Schuldeputation beabsichtigen 
wir deshalb, dem Gesuche der Bittstellerin zu entsprechen. Wir ersuchen 
demgemäß um folgende Beschlußfassung: ; 
Die.Versammlung erklärt sich damit einverstanden, daß der ver 
witweten Gemeindeschullehrer Johanna Jahns geb. Janain vom 
1. April 1916 auf iveitere 3 Jahre eine lausende Unterstützung von 
jährlich 300 M,in monatlichen Teilbeträgen im voraus gezahlt wird. 
Berlin, den 26. Januar,1916. 
Magistrat der König!. Haupt- und Residenzstadt. 
W e r in u t y. 
J.-Nr. 73 8t. V. 1/16. 
89. Vorlage (J.-Nr. 189 Krk. 1/15) zur Beschlußfassung — 
betreffend die Bewilligung einer laufenden Unterstützung 
an den bisher an der Anstalt für Epileptische Wuhlgarten 
tätig gewesenen Nachtwächter Friedrich Gehrmann 
in Höhe von jährlich^817,«s M>. 
Der am 18. August 1840 zu Massehnen, Kreis Angerburg, ge 
borene Friedrich Gehrman!n war vom 8. August 1890 bis 14. März 
1915 mit unerheblichen, ohne sein Verschulden eingetretenen, Unter 
brechungen, die in den Jahren 1890—1893 stattgefunden haben, seit 
I. November 1893 ohne jegliche Unterbrechung bei der Anstalt für 
Epileptische Wuhlgarten beschäftigt. Nach dem Gutachten des Direktors 
der Anstalt Wuhlgarten ist Gehrmann infolge Krankheit und hohen 
Alters dauernd dienstunfähig, so daß ihm zum 14. März 1915 ge- 
kündigt^werden niußte. 
»-Bis vor kurzem hat Gehr mann noch von der Betriebskranken 
kasse der Stadtgemeinde Berlin Krankengeld bezogen. Nunmehr würde 
er auf die ihm gewährte Invalidenrente von 266,io M jährlich ange 
wiesen sein. 
Nach der Aeußerung des Gemeindevorstehers in Biesdorf, wo 
Gehrmann wohnt, hat Gehrmann weder Vermögen noch bezieht er 
von irgend welcher Seite Unterstützung, so daß die Gewährung der 
laufenden Unterstützung von dem Gemeindevorsteher befürwortet wird. 
Da Gehrmann bei seinem hohen Alter nicht wieder dienstfähig 
wird, haben wir beschlossen, ihm vom Tage des Aufhörens der Kassen 
verpflichtung widerruflich eine laufende Unterstützung von 817,88 ,M zu 
gewähren. Eine Gewährung von Ruhegeld kann nicht in Frage kommen, 
weil Gehrmann am 1. November 1893, dem Tage, an dem er nach 
weislich ununterbrochen in städtischem Dienst gestanden hat, bereits 
älter als 50 Jahre war. 
Wir ersuchen um folgende Beschlußfassung: 
Die Versammlung erklärt sich mit der Bewilligung einer lausen 
den jederzeit widerruflichen Unterstützung von 817,88 M vom Tage 
des Aufhörens der Krankenkassenpflicht an bis auf weiteres an den 
bisherigen Nachtwächter in der Anstalt Wuhlgarten Friedrich 
Gehr mann einverstanden. 
Berlin, den 1. Februar 1916. 
Magistrat der Königl. Haupt- und Residenzstadt. 
Wermuth. 
J. -Nr. 87 8t. V. 1/16. 
81. Vorlage (Tgb.-Nr. 3752 B. 11/15) - zur Beschlußfassung — 
betreffend die Bewilligung einer laufenden Nnterstützung 
an den Arbeiter Anton Zielinski. 
Der am 4. Januar 1840 geborene Arbeiter Anton Zielinski, 
hier, Adolfstraße 10 woh nhaft, hat aus Anlaß seines Ausscheidens aus 
dem städtischen Dienst um die Gewährung einer laufenden Unterstützung
	        
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