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Versammlung allerjüngst ausgeführten Vorflurheizungen abgeschloflen
sind, was voraussichtlich in der nächsten Heizperiode geschehen wird.
Die Stadtverordnetenversammlung ersuchen wir um folgende Be
schlußfassung:
Die Versammlung erklärt sich mit dem ihr vorgelegten Vor
entwurf zum Neubau einer Gemeindedoppelschule mit Parkdepot an
der Christianiastraße (zwischen Stockholmer- und Koloniestraße) mit
der Maßgabe einverstanden, daß wegen der Beheizung der Schul
korridore erst Beschluß gefaßt werden soll, wenn die Beobachtungen
der bei einigen Schulbauten ausgeführten Vorflurheizung ab
geschlossen sind, sowie, daß die Entscheidung über die Frage, ob
das Schulgebäude Gas- oder elektrische Beleuchtung zu erhalten
habe, bis zur Vorlage des speziellen Entwurfs vorbehalten bleiben
soll, und sieht der Vorlegung des speziellen Entwurfs und Kosten
anschlages entgegen.
Berlin, den 23. Juni 1916.
Magistrat der König!. Haupt- und Residenzstadt.
W e r m u t h.
J.-Nr. 455 8t. V. 1/16.
Zu 31«.
Erläuterungsbericht
zum Vorentwurf für eine Gemeindedoppelschule mit einem kleinen
Parkdepot an der Ehristianiastraße (zwischen Stockholmer- und
Koloniestraße).
Hierzu: 9 Blatt Zeichnungen in Mappe,
1 Kostenüberschlag.
Der Vorentwurf für die vorbezeichnete Bauanlage ist auf Grund
eines vom Magistrat gegebenen Bauprogrammes ausgearbeitet worden.
Die Bauanlage umfaßt das auf dem Hinterlande zu errichtende
Schulgebäude, ein Lehrerwohngebäude an der Straße und ein kleines
Depotgebäude für die Parkverwaltung, welches zwischen dem Hof des
Wohngebäudes und dem vorderen Schulhofe aufgeführt werden soll.
Das Schulgebäude enthält im
Erdgeschoß:
4 Klassen,
die beiden Amtszimmer,
die beiden Konferenzzimmer,
die Turnhalle mit Garderobenräumen, Abort und Geräteraum
sowie
einen Kinderhort, bestehend aus 2 Räumen in Klassengröße,
einem Wirtschaftsraum und einer Abortanlage;
(Nachdem inzwischen, und zwar erst allerjüngst, die Schuldeputation
mit Rücksicht auf die getrennte Bewirtschaftung der Knabenhorte und
der Mädchenhorte durch besondere Vereine auch für jeden Hortraum
einen besonderen Wirtschaftsraum gefordert hat, wird diesem Verlangen
bei Vorlage des speziellen Entwurfs entsprochen werden.)
im I. Obergeschoß:
12 Klassen
und einen Lehrmittelraum;
im II. Obergeschoß:
10 Klassen,
die Physikklasse mit 2 Apparateräumen,
ein Lehrerinnenzimmer und
2 Lehrmittelräume;
im III. Obergeschoß:
10 Klassen und
die Aula;
außerdem auf die einzelnen Stockwerke verteilt, die erforderlichen Abort
anlagen für Schüler und Schülerinnen, sowie im I. Stockwerk je eine
Abottanlage für Lehrer bezw. Lehrerinnen.
An Unterrichtsräumen sind insgesamt 36 Klassen und eine Physik
klasse vorhanden.
Das Kellergeschoß soll in der üblichen Weise die Brausebadanlage,
den Reinigungsraum, die Heiz- und Kohlenräume und die Lustkammern
aufnehmen.
Dem Verkehr zwischen den einzelnen Stockwerken, dienen 4 massive
Treppen.
Die Fronten des Gebäudes sollen im Putzbau über Werksteinsockel
ausgeführt werden. Das Dach erhält Ziegeldeckung.
Die Erwärmung sämtlicher Räume des Schulhauses wird durch
eine Sammelheizung, die künstliche Beleuchtung durch Gasglühlicht er
folgen. Neben der Zentralheizung sollen wie üblich für die Amts
und Konferenzzimmer usw. örtliche Vorkehrungen zur Erwärmung
getroffen werden.
Das Wohngebäude nimmt auf im Erdgeschoß:
Die Schulküche mit einem Vorratsraum und einer Abort
anlage sowie ein Zimmer für Kommissionen, Milchverteilung
und dergl.;