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1916
28. März
— Vorlage
für üie
Stsütverllrünetenverlsmmluns ;u Berlin.
Zu Ur. 2 der Tug-Ordn. vom 30. Mirr; 1916.
147. Berhandlungsbericht des Etatsausschuffes.
IV.
Verhandelt Berlin, den 27. März 1916.
Anwesend:
Stadtvcrordnetenvorsteher Michelet, Vorsitzender,
Stadtverordneter Liebenow, Vorsitzenderstellvertreter,
- Fröhlich für Stadtverordneten Ritter,
- Glocke,
- Klaar,
- Körte,
- Liebermann,
- Loeser.
- Manasse,
- Mann,
- May sür Stadtverordneten Wallach,
- Modler,
- Dr. Ritter für Stadtverordneten Jmberg,
- Paul Schulz,
- Sökeland.
Anwesend seitens des Magistrats:
Bürgermeister Dr. Reicke,
Stadtrat und Kämmerer Büß,
die Stadträte Hamburger, Panofsky, Rast, Sausse.
Anwesend mit Genehmigung des Ausschusses:
Betriebsdirektor Schimming.
Nicht anwesend:
Stadtverordneter Jmberg, entschuldigt,
-- Ritter, entschuldigt,
- Wallach, beurlaubt.
In der heutigen Sitzung wurden folgende Etats in Beratung
genommen:
Kap. II Abt. 1. — Städtische Gaswerke — für das
Etatsjahr 1916.
Es wird mitgeteilt, daß der zur Vorberatung der Vorlage vom
28. Februar 1916 — Drucks. 112 —, betreffend die Erhöhung der
Gaspreise eingesetzte Ausschuß, seine Beratungen nunmehr beendet habe
und der Versammlung vorschlage, sich mit der vom Magistrat be
schlossenen Neuregelung der Gaspreise und der Lieferungsbedingungen
mit der Maßgabe einverstanden zu erklären, daß die in der Vorlage
festgesetzten Preise des Gases nur sür das Etatsjahr 1916 gelten.
Diesen Beschluß habe der Sonderausschuß mit 10 gegen 5 Stimmen
angenommen. Von einer Seite des Etats-AuSschusies wird dem
Wunsche Ausdruck gegeben, daß sich noch eine Anzahl Stimmen finden
iverden, die den von der Minderheit angestrebten Milderungen und
Aenderungen zum Erfolg verhelfe. Hierauf wird entgegnet, daß man
nach dein soeben gehörten Stimm .»Verhältnis an eine erhoffte Aenderung
der Magistratsvorlagc nicht mehr glaube, und — wenn auch schweren
HerzenS — nunmehr der Magistratsvorlage und somit auch dem Gasetat
in der vom Magistrat vorgelegten Fassung zustimmen werde.
Ein Ausschußmitglied führt aus, daß die Abschreibungen sich von
1911 bis 1914, also in 4 Jahren von 3 Millionen auf über 6 Millionen
Mark erhöht hätten, also um mehr als das Doppelte. Somit hätten
die Werte der Werke einen großen Zugang erfahren und mit diesem
Zugang hätte auch der Neberschuß Schritt halten müssen, was jedoch
leider nicht eingetreten sei, weil man durch den billigen Zinsfuß der
Anleihen verleitet wurde, in die Werke große Werte hineinzustecken,
ohne die Rentabilität vorher genau sicher zu stellen — das ganze
Gegenteil vom Geschäftsgebahren des Privatuiannes —. Dies gelte
auch von allen anderen Werken.
Es wird der Wunsch ausgesprochen, daß in derselben Weise, wie