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richten möchte, bei Wiederkehr normaler Zustände überall die Gas
beleuchtung durch elektrische zu ersetzen.
Ein Mitglied des Etatsausschusses weist darauf hin, daß der
Magistrat die von der Deputation beschlossene Einsetzung von 5 000 M
in das Extraordinarium für die Kirschner-Oberrealschule gestrichen habe,
obgleich jetzt noch eine Klasse aufgesetzt werden solle. Der Herr Käm
merer erklärt, daß dieser Betrag ohne Aenderung dec Etatszahl aus
den Vorbehaltsmitteln bewilligt werden könne.
Sonstige Einwendungen werden nicht erhoben, der Etat gelangt in
beiden Lesungen unverändert zur Annahme, seine Feststellung nach dem
Entwürfe kann erfolgen.
Kap. IV Abt. 2. — Realschulen — für das Etatsjahr
1916.
Kap. IV Abt. 3. — Höhere Mädchenschulen (Lyzeen) —
für das Etatsjahr 1916.
Kap. IV Abt. 4 Turnhallen der städtischen höheren
Lehranstalten. Spielplätze und Turnwesen im allge
meinen — für das Etatsjahr 1916.
Kap. IV Abt. 6. — Verschiedene Einrichtungen für die
städtischen höheren Lehranstalten — für das Etats
jahr 1916.
Alle 4 Etats werden in beiden Lesungen ohne Erörterungen an
genommen, sie können nach den Entwürfen festgestellt werden.
Kap. IV Abt. 6. — Gemeindeschulen — für das Etats
jahr 1916.
Bei Ausgabe Ordinarium Titel III Position 1b sind an Löhnen
für die .Heizer einschließlich Oclgeld und Entschädigung für Reinigung
der Heizkammern und einschließlich 2 560 M Arbeitgeberbeiträge zur
Kranken- und Invalidenversicherung 92 300 M angesetzt. Tie Löhne
betragen nach Spalte Erläuterungen für die Heizer ohne Wohnung
4 M, für die Heizer mit freier Wohnung 2,75, M für den Tag. Am
1. Oktober 1916 werden 131 Heizer beschäftigt sein, von denen 116
einen Lohn von täglich 2,75 M nebst freier Wohnung und freien
Brennstoffen und 15 einen täglichen Lohn von 4 M ohne Wohnung
usw. erhalten. Diese Löhne werden von einer Seite des Ausschusses
als zu gering bemängelt, gleichzeitig wird gefordert, daß die Heizer
gegen Unfall versichert werden müssen, da in letzter Zeit 3 Todes
fälle infolge Vergiftungen vorgekommen seien. Die Herren Ma
gistratsvertreter erklären, daß der Magistrat die Frage der Unfall
versicherung der Schulheizer ernstlich prüfe und sicher eine Lösung
finden werde, die allen berechtigten Ansprüchen genügen dürfte, wo
bei im übrigen zu bemerken sei, daß die Witwen der verunglückten
Heizer Ruhegeld erhalten hätten. Bezüglich des Lohnes stünden die
Schulheizer indes nicht so schlecht, wie es den ersten Anschein habe;
sie hätten Wohnung in der Schule, würden im Sommer von der
Parkverwaltung und in anderen Stellen beschäftigt, ihre Arbeitszeit sei
gering, sie bezögen Kriegszulage und die Stellen seien gesucht. Diese
Frage könne nicht im einzelnen, sondern müsse einheitlich geregelt
werden bei Wiederkehr ruhiger Zeiten. Eine nunmehr eingebrachte
Entschließung:
Die Versammlung ersucht den Magistrat, die Löhne der Schul
heizer einer Nachprüfung zu unterziehen, um evtl, eine Erhöhung
derselben herbeizuführen, wird bei der Abstimmung angenommen.
Zu E der Vorbemerkungen aus Seite 466 des Etats Gehalts
skala des Lehrpersonals — wird bemängelt, daß die Kriegszulage,
welche den bis zu 2 5,00 M Gehalt beziehenden Beamten gewährt wird,
den bis zu gleicher Höhe besoldeten Lehrpersonen nicht gewährt worden
sei. Man halte dieses für unrecht, die Schuldeputation habe einen dies
bezüglichen Antrag bereits einstimmig angenommen und dem Magistrat
vorgelegt. Nach ihm känien 159 Lehrpersonen in Frage mit einem
monailichen Zulagebetrage von zusammen 1 944 M, bei einer Nach
zahlung vom 1. Dezember 1915 ab bis jetzt würden 7 756 M erforderlich
sein. Tie Herren Magistratsvertreler erklären, der Magistrat habe
gehofft, daß hier der Staat einspringen werde. Die Angelegenheit
komme nunmehr in der nächsten Magistratssitzung zur Verhandlung
und habe Hoffnung auf Annahme. Eine Aenderung der Etatssummen
werde nicht benötigt, da die Mittel als Kriegsausgaben auf Vorschuß
konto übernommen werden.
Bei Ausgabe Ordinarium Abschnitt B I 3a und c wird be
mängelt, daß bei den Lehrmitteln für den wissenschaftlichen, den Ge
sangunterricht, den Turnunterricht und den Handarbeitsunterricht,
sowie bei den Lehrbüchereien Abstriche von 28 700 M bezw. 250 M
vorgenommen worden seien. Die Herren Magistratsvertreter erklären,
daß derartige Ersparnisse sich durch den ganzen Etat hinzögen und
daß eine geordnete Verwaltung solche Einschränkungen auf ein paar
Fahre ohne jedweden Schaden vertragen könne und müsse.
Es wird angefragt, ob infolge des Krieges sich, wie man jetzt so
oft höre, eine Verrohung der Jugend bemerkbar mache. Der Herr Stadt
schulrat erklärt, daß die Gerüchte stark übertrieben seien, er habe