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ruderverein am kleinen Wannsee mit einem Jahresbeitrag
von 920 M für das Etatsjahr von 1911 beizutreten, und
ersucht den Magistrat, diesen Beitrag aus bereiten Mitteln
zu zahlen.
Wir bemerken hierzu folgendes:
Zu 1. In der Vorbemerkung 10 zu den Eiais der einzelnen
Administrationsbezirke ist die Klassifizierung der Hölzer vorgesehen.
Zu 2. Der Lohn des Pförtners Viertel ist vom 1. ?lpril
1911 ab um 100 ,.M erhöbt worden.
Zu 9. Wegen Beseitigung der Uebelstände im städtischen Obdach
siehe die Beschlüsse der Versammlung vom 3. Juli und 28. Sep
tember v. Js. — Protokolle 15 und 17, Gent.-Bl. S. 325 und 427—.
Zum Bau eines Perwahrungshauses für geschlechtskranke Prosti
tuierte ist im Etat Kapitel VII Abteilung 1 die erste Baurate von
100 000 . ff eingestellt.
Zu 4. Erledigt durch den Beschluß der Versammlung vom
8. Februar d. Js. — Protokoll 11, Gern.-Bl. S. 67 .
Zu 5. Erledigt durch die Beschlüsse der Versammlung vom
22. Juni und 21. September 1911 — Protokolle 20 und 24, Gem.-Bl.
S. 303 und 418 —.
Zn 6. Nach der Anzeige des Gewerbe- und Kaufmannsgerichts
werden seit September v. Js. die Jahresberichte bczw. Protokoll
abschriften den Beisitzern und Ausschußmitgliedern unentgeltlich zu
gestellt.
Zu 7. Für den Schülerruderverein am kleinen Wannsee ist für
1911 ein Jahresbeitrag von 920 M lnnterm 23. Mai 1911 zup Zahlung
angewiesen ivorden.
In Nachstehendem geben wir die zu den einzelnen Kapiteln des
Stadthaushalts zu machenden Erläuterungen und bemerken, daß die
in denselben dargestellten Mehr- oder Mindereinnahmen bezw. -Aus
gaben sich nicht als solche, sondern als mehr oder weniger gegen den
vorigen Etat verstehen.
Kapitel I. Grundeigentum und Berechtigungen.
Abteilung 1. Grundstücke in der Stadt.
Bei den mir Gebäuden bestandenen Grundstücken, und zwar bei
den Miethäusern, kommen 83 707 M in Zugang infolge^ Erhöhung
von Mieten und Hinzutritts von neun hauptsächlich zu Straßenver
breiterungen erworbenen Grundstücken, die aus Seite 63 des' Etats
näher bezeichnet find. Demgegenüber sind infolge von Mietermäßi-
gungen, Verkaufs und Abgabe an die Tiefbauvcrwaltung von zu
sammen 16 Grundstücken lSeitcn 61—63 des Etats) 166 540
sowie infolge Einstellung des Netto- an Stelle des Bruttoertrages
beim Hause Weberstraße 9 10600 M, insgesamt 177 140 M weniger
angesetzt.
Bei den Holz- und Lagerplätzen, den landwirtschaftlich genutzten
Grundstücken sowie den Plätzen für Trinkhallen und Verkaufsbuden
ergibt sich aus Miet- und Pachtcrhöhangen sowie Neuvervachtungen
und dem Hinzutritt neuer Grundstücke ein Mehr von 31300 M,
dagegen durch Pachtermäßigung, Abgabe von Grundstücken zu Schul-
hausbauten, Obdachbaracken und Straßenanlegungen sowie durch
Verkauf von Gelände usw. ein Abgang von 16 657 -M.
An AnerkennungSgcbühren werden infolge stärkerer Benutzung
von Straßenland zur Lagerung von Baumaterialien 9600 M mehr
erwartet, während die Neuverpachtung des Gondelhafens Hinter den
Zelten 2900 M und die sonstigen Einnahmen 73 .H, zusammen
2973 M weniger ergeben.
Hiernach berechnet sich beim Ördinarium eine Mindereinnahme
von 72163 M, welche sich durch die Mehreinnahme:
a) der als Anhang geführten 16 373 M Mieten von zur Anlage
der Nord—Südbahn aus Mitteln der neuen Anleihe erwor
benen Grundstücken,
d von 3 553 000 M aus Mitteln der neuen Anleihe zur Deckung
der Kosten des Erwerbes des Exerzierplatzes an der Schön
hauser Allee
umwandelt in eine Gesamtmehreinnahmc von 3 497 210 ,M.
Die Ausgaben erhöhen sich für die bebauten Grundstücke durch
Reparatur der Propsteigebäude um 1200 .#, durch Mehrbedarf
an Wasser bei den Feuerwachen um 200 M, durch Beleuchtung bei
den Miethäusern um 900 M, durch den weiterzuzahlenden Mehr
ertrag des Hauses Weberstraße 9 um 179 M>, ferner für Unter
haltung der .Holz- und Lagerplätze um 701 M, durch die weiter
zu zahlende Mehrpacht von den landwirtschaftlich genutzten Grund
stücken um 521 M und für unvorhergesehene Bedürfnisse um 3800 .,#,
zusammen um 7501 M. Durch Einstellung von 61 850 .V Kosten
der Anlage und Unterhaltung von Bürgersteigen, welche bisher bei
Kapitel IX 2 — Straßen- und Brückenbau — vorgesehen wurden,
in diesen Etat, stellt sich die Mehrausgabe auf 69 351 M. Sie er
mäßigt sich dagegen bei den Miethäusern durch Fortfall der Kosten
für die ausgeschiedenen 16 Grundstücke (abzüglich der Ausgaben
für die neuen Grundstücke) um 4020 M, durch Abgang von 10 779
Mark Unterhaltungskosten für Weberstraße 9 infolge UebergangS
der Verwalrung auf eine Mitbesitzerin und 1430 M Minderabgabe
an den Fiskus infolge Pachtausfalls beim Gondelhasen, insgesamt
um 16 264 M, so daß sich für das Ördinarium eine Mehrausgabe
von 53 087 M und nach Hinzurechnung der hauptsächlich auf An
leihezinsen zu verrechnenden 16 373 ,M des Anhangs sowie der extra-
ordinären Kosten von 950 M> für eine Straßenregulierung und von
3 553 000 M für Erwerb des Exerzierplatzes (s. Einnahme) eine solche
von 3 623 410 M ergibt.
Nach Abrechnung des obigen Mehrertrages stellt sich die Gesamt
mehreinnahme gegen das Voistahr geringer'um 126 290
Abteilung 2. Grundstücke außerhalb der Stadt und Kalksteinbruch
Rüdersdorf.
Bei den Grundstücken kommen infolge von Miet- und Pacht-
■ erhöhnngen, Neuverpachtnngen und Erwerb von Grundstücken 14 772
Mark mehr, dagegen infolge Pachtermäßigung, Nichtvermietung, Ab
tretung und Verkauf von Gelände usw. 15 317 M weniger, im
ganzen also 545 M weniger ein.
Infolge Werterhöhnng des städtischen Grundbesitzes in den Ge
meinden Biesdorf, Rixdors und Treptow sind für Steuern 55 098
Mark, ferner für Revision der Reinigungsanlagen im Rummelsburger
Sec 125 M, an den Fiskus 916 M Anteil an einer Mieterhöhung
und für allgemeine Bedürfnisse des Grundbesitzes 700 M, insge
samt 56 839 M mehr eingestellt. Diese Summe verwandelt sich
durch Fortfall von 100 M für Forstaufsicht, 240 M Steuern für
verkauftes Gelände, 415 M Feuerversicherungskosten, sowie 90 075.#
extraordinären Ausgaben des Vorjahres für den Grundbesitz in
Rixdors und Treptow und 184 M sonstigen Minderkosten, zusammen
91 014 .#, in eine Minderausgabe von 34 175 und abzüglich 545 M
geringere Einnahmen in eine solche von .33 630 -#.
Der Gewinnanteil der Stadt Berlin an dem Kalkstcinbruch in
Rüdersdorf ist um 1485 M und die Ausgabe für Steuern und Ver-
waltung um 495 M, die Mehreinnahme also uni 990 M geringer
angenommen. Abzüglich dieses Betrages ermäßigt sich vorstehende
Minderausgabe auf 32 640 -** und ist gegenüber der Gefamtmehr
ausgäbe von 3570 .# des Vorjahres als eine Mehreinnahme an
zusehen.
Abteilung 3. Abschnitt A—E. Dotationen, Rente» und Abgaben re.
Abschnitt A. Mehreinnahmen sind vorhanden: aus der
Abgabe der Berliner Elektrizitätswerke 250000 .# und der Großen
Berliner Straßenbahn 173 000 bei den Abgaben der Berlin-Ehar-
lotienburger Straßenbahn, den Berliner elektrische Straßenbahnen
A.-G., der Nordöstlichen Berliner Dororlbahn im ganzen 23040 .¥>
und der Hoch- und Untergrundbahn 9600 M. Die Pacht für die
Uraniasäulen bringt nach dem neuen Vertrage ein Mehr von 29 4M M.
Tie gesamte Mehreinnahme beträgt 485 040 M.
An Mindereinnah in e n werden erwartet: bei der Rente der
Jmperial-Continental-Gasassoziation 1727 .M, bei der Abgabe der
Südlichen Berliner Vorortbahn 1880 . U und der Westlichen Berliner
Vorortbahn 1300 . %, im ganzen 4907 .#.
Unter Berücksichtigung dieser Mindereinnahme verbleibt eine
Mehreinnahme von 480133 M.
In der Ausgabe findet sich ein Mehr von 14400 -U als
Entgelt an die Gemeinde Treptow für Uebernahme der Verpflich-
tung zur Unterhaltung der Chausseestrecke vom Berliner Weichbild
bis zum städtischen Gasthaus in Treptow. Um diesen Betrag ver
mindert sich die Mehreinnahme auf 465 733 .#.
Die Abweichungen der Abschnitte B—E von den Ansätzen des
Vorjahres sind von geringer Bedeutung, sic ergeben eine Mehr
einnahme von 1980 M.
Insgesamt stellen sich die gegen das Vorjahr vorhandenen
Mehreinnahmen auf 465 733 # -st 1980 -M = 467713 M.
Kapitel II. Städtische Werke.
Abteilung 1. Gaswerke.
Ter Entwurf schließt ab mit einer Mehreinnahme von
8171 773 M, welche gegen das Vorjahr eine Verschlechterung um
193 958 M darstellt.
Diese Verschlechterung ist aber nur eine scheinbare: denn sic ist
dadurch verursacht, daß im Vorjahre bei dem von Titel XVII des
Ordinariums zu tragenden AbschreibungSbelrage 1 Million Mark
gestrichen wurde, welche für 1912 zur Erlangung der normalen
Abschreibungsquote wieder hinzugesetzt ist. Um einen genauen Ver
gleich mit dem Vorjahr zu ziehen, müßte 1 Million Mark in der
Ausgabe des Ordinariums ausgeschieden werden; alsdann ergäbe
sich gegen das Vorjahr eine Verbesserung um rund 806 000 M.
An Mehreinnahmen sind vorhanden: beim Grundeigentum
für Miete usw. 21 900 M, aus dem Absatz des Gases 1 516 032 .#,
für die bei der Gasbereitung gewonnenen Nebenerzeugnisse 125 309 .#,
für Gasmessermiete 16 500 .M, für ausgeführte Gaslichteinrichtungen
200 000 M, bei den Erstattungen des Kämmereietats „Oefsentliche
Beleuchtung" (VIII 1) 100 000 M, für sonstige Einnahmen 800 M
und im Extraordinarinm 188 200 .#, im ganzen 2 168 741 -U.
An M in de r e i nn a h m en finden sich 600 .# bei den Beitrügen
zur Witwenverpslegungsanstalt und 50 M0 # bei dem Ueberschnß
der Werkstatt und des Magazins, zusammen 50600 .#, so daß