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Druck von W. & S. Loewenthal, Berlin.
ad M 7
(89—90.)
Aortagen,
welche den Zeitungen nicht mitgeteilt find.
89. Vorlage (J.-Nr. 1502 6. B. 7. 09) - zur Beschluß-
faffung —, betreffend die Gewährung einer laufenden
Unterstützung.
Dic Stadtverordnetenversammlung ersuchen wir ergebenst, zu
beschließen, wie folgt:
Dic Versammlung ist damit einverstanden, daß dem dienst-
unfähigen Kanzleigehilsen Lauer W o d k i c w i c z vom 1. Februar
1910 ab eine laufende Unterstützung von 1140 ,M. jährlich aus
Lebenszeit gewährt werde.
Lader Wodkiewicz, geboren am 19. August 1840, trat am
31. Januar 1894 als Kanzleigehilfe in unseren Dienst ein und wird
seitdem ununterbrochen im Kanzleidienst gegen Privatvcrtrag be
schäftigt. Jetzt ist er 69 Jahre alt und infolge von Nervenschwäche
und Aderverkalkung dauernd dienstunfähig. Seine Entlassung muß
daher mit Ende Januar d. Js. erfolgen.
Da Wodkiewicz bei seinem Eintritt in den städtischen Dienst
bereits älter als 50 Jahre war, kann der Gcmeindebeschluß vom
1908 betr. Gewährung von Ruhegeld und Hinterbliebencu-
versorgung für die ohne Pensionsberechtigung im Dienste der Stadt
dauernd beschäftigten Personen nach A 2' Absatz 7 a. a. O. auf ihn
nicht augeivendet werden. Ta aber sonst alle Voraussetzungen der
Gewährung von Ruhegeld gegeben sind und Wodkiewicz stets
seine Schuldigkeit getan und sich gut geführt hak, so wollen wir ihm
eine lausende Unterstützung ungefähr in dem Betrage bewilligen, den
das Ruhegeld nach dem oben erwähnten Gcmeindebeschluß ausmachen
würde. Dieser Betrag ist 1141,32 M. Die laufende Unterstützung
haben wir daher auf l 140 Jk jährlich bemessen.
Berlin, den 18. Januar 1910.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
K i r s ch n e r.
9«. Vorlage (J.-Nr. 88 Sch. II. 10) - zur Beschlußfassung
betreffend Bewilligung eines erhöhten Stundenhonorars
für 15ä nicht mehr zur Anstellung kommende technische
Lehrerinnen.
Die außerordentlichen Lehr- und Vertretungsstunden an den
Gemeindeschulen werden mit l,3o Jk für die Stunde bezahlt. Nach
diesem Satze berechnet sich auch das. Monatshouorar für 12 unten
näher bezeichnete technische Lehrerinnen, die ihres vorgerückten Alters
wegen nicht mehr zur Anstellung gelangen können, deren Weiter
beschäftigung aber nach den kürzlich eingeforderten Prüfungsberichten
wohl zu rechtfertigen ist. Sie sind durchschnittlich in 17 Wocheu-
stunden beschäftigt; das ihnen bisher gewährte Monatshonorar be
trägt int Durchschnitt 81,so JL. Eine Erhöhung dieses Bezuges durch
Uebertragung weiterer Unterrichtsstunden bis' zur höchst zulässige»
Zahl von 24 tu der Woche ist deshalb schwer durchführbar, weil diese
Lehrerinnen bei meist einseitiger Befähigung nur für den Unterricht
in den weiblichen Handarbeiten herangezogen werden können.
Das Anfangsgehalt der angestellten technischen Lehrerinnen
(Fachlehrerinnen) beträgt nach der neuen Besoldungsordnung 1 700.li..
Bei 24 zu erteilenden Pflichtstunden entspricht dieses Gehalt einer
Stundenbezahlung von 1,«8 . U.. Erwägungen, die zur allgemeinen
Aufbesserung der Dienstbezüge des Lehrpersonals führten, möchten
wir bei diesen 12 technischen Lehrerinnen nicht außer acht lassen
und ihnen mit der Gewährung eines Stundenhonorars von 1,»o J(.
eine Einnahme sichern, die im Verhältnis der Stundenzahl dem
gegenwärtigen Anfangsgehalt der Fachlehrerinnen an den Gemeinde
schulen entspricht.
Die in Frage kommenden Lehrerinnen sind folgende:
Name
Geburtstag
Beschäftigt
seit
Stunden
zahl
Sieber, Sophie
28. 9. 1838
1. 10. 1871
22
Deutsch geb. Krüger
9. 1. 1842
1. 4. 1872
20
Schlösser, Clementiue
15. 1. 1853
1. 10. 1872
18
Alt, Klara
18. 6. 1845
1. 6. 1877
12
Dühriug, Martha
14. 1. 1846
1. 7. 1878
11
Geyer. Marie
31. 10. 1848
1. 10. 1879
22
Borchard, Meta
11. 11. 1843
1. 3. 1880
20
Eckstein. Anna
16. 1. 1849
1. 4. 1882
18
Böhm, Anna
2. 9. 1849 '
1. 4. 1883
20
Görner, Klara
26. 11. 1854
1. 4 1884
20
Figulus, Gertrud
20. 3. 1856
1. 10. 1884
16
Hertel, Anna
7. 5. 1861
1. 6. 1887
3
Die Stadtverordnetenversammlung bitten wir, zu beschließen:
Die Versammlung ist damit einverstanden, daß den in der Vor
lage vom 29. Januar 1910 bezeichneten, nicht mehr zur An
stellung kommenden, 12 technischen Lehrerinnen vom 1. April 1910
ab die Unterrichtsstunde mit l,so M. bezahlt wird.
Berlin, den 29. Januar 1910.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
K i r s ch n e r.
Berlin, den 5. Februar 1910.
Der Stadtverordneten-Borsteher
Michelet.