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Volume No. 27 (463-472), 7. Mai 1910 Anlage: ad No. 27 (473-474), Vorlagen, welche den Zeitungen nicht mitgeteilt sind

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1910 (Public Domain)

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Aorlagen, 
welche den Zeitmigen nicht mitgeteilt find. 
473. Vorlage (J.-Nr. 177 81r.-R. I./10) zur Beschluß 
fassung —, betreffend die Bewilligung einer laufenden 
Unterstützung an die ehemalige Bedürfnisanstalts 
wärterin Witwe Marie Drese, geb. Ruhtz, hier, 
Waldenserftratze 33 I Treppe bei Opitz. 
Frau Drese, geboren am 16. August 1840, war seit dem 
3. März 1888 bis 31. Dezember 1909 mit einer wegen Krankheit 
im Jahre 1904 erfolgten Unterbrechung von 26 Wochen als Wärterin 
in öffentlichen Bedürfnisanstalten und zwar zuerst bei dem Unter 
nehmer Protz, dann bei von Asten und seit dem 1. April 1906 in 
unseren Diensten tätig. Am 31. Dezember 1909 ist sie ihres krank 
haften Zustandes wegen entlassen worden. 
Ein Ruhegeld in Gemäßheit des Gemeindebeschlusses vom 
16. Januar/13. März 1908 kann ihr nicht gewährt werden, da sie 
erst mit Uebernahme der Bedürfnisanstalten, am 1. April 1906, in den 
städtischen Betrieb übernommen worden ist und somit nur 2 3 / t Jahre 
im Dienste der Stadtgemeinde Berlin gestanden hat. 
Frau Drese bezieht als einzige Einnahme eine Invalidenrente 
von monatlich 13,55 M, sie ist unheilbar herzkrank und kann nicht 
die kleinsten Arbeiten verrichten. Angehörige, die eventuell zu einer 
Unterstützung verpflichtet wären, sind nicht vorhanden. 
In Anbetracht ihrer vorwurfsfreien Dienstzeit, ihrer Bedürftigkeit 
und ihres Alters, sowie mit Rücksicht darauf, datz einer anderen 
Wärterin, der Frau Guhr, welche 24 Jahre lang Wärterin von 
Bedürfnisanstalten war — von welcher Zeit aber nur 2 Jahre auf 
städtischen Dienst entfielen —, bereits im Jahre 1908 — Vorlage an 
die Stadtverordnetenversammlung am 27. Oktober 1908, Beschluß 
vom 12. November 1908 — Protokoll 22 — eine laufende wider 
rufliche Unterstützung von 240 Jl jährlich bewilligt ist, haben wir 
uns mit dem Antrage der Deputation für das Straßenreinignngs- 
wesen auf Bewilligung einer gleichen laufenden Unterstützung von 
240^« jährlich an Frau Drese einverstanden erklärt und beantragen, 
wie folgt, zu beschließen: 
Die Versammlung ist damit einverstanden, daß der ehemaligen 
Bedürfnisanstaltswärterin der städtischen Straßenreinigung, Witwe 
Marie Drese, geb. Ruhtz, hier, Waldenserftraße 33 I Treppe bei 
Opitz, vom 1. Januar 1910 ab eine laufende jederzeit wider 
rufliche Unterstützung von 240 JC jährlich, zahlbar monatlich im 
voraus, gezahlt werde. 
Berlin, den 25. April 1910. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt-- und Residenzstadt. 
K i r s ch n t r. 
474. Vorlage (J.-Nr. 212 Qaw. U. 10) — zur Beschluß- 
fasiung —, betreffend die Wahl eines Delegierten zur 
Gcnossenschaftsversaiumlung der Branden burgischen 
landwirtschaftlichen Berufsgenosseuschaft. 
Der durch Beschluß der Stadtverordnetenversammlung vom 
20. März 1906 — Protokoll 28 — für die Zeit vom 1. April 1906 
bis 31. März 1912 zum Delegierten zur Genossenschaftsversammlung 
der Brandenburgischen landwirtschaftlichen Berufsgeuoffenschaft ge 
wählte städtische Gartendirektor Mächtig ist verstorben. Der Vor- 
stand der Sektion 39 der Genossenschaft (Stadtausschuß) beantragt 
daher, für den Rest der Wahlzeit eine Ersatzwahl vorzunehmen. 
Unter Hinweis auf die 88 6—7 des Genossenschaflsstatutes und 
Artikel II des Preußischen Ausführungsgesetzes vom 16. Juni 1902 
ersuchen wir 
aus der Mitte der der Gemeinde Berlin angehörenden, unter das 
Unfallversicherungsgesetz für Land- und Forstwirtschaft fallenden 
Unternehnier oder bevollmächtigten Betriebsleiter für den ver- 
storbeneu Gartcndireklor Mächtig einen Delegierten zu der ge 
nannten Genossenschaftsversammlung für beu Rest der mit dem 
31. März 1912 ablaufenden Wahlperiode zu wählen. 
Berlin, den 25. April 1910. 
Magistrat hiesiger Königl. Haupt- und Resideuzstadt. 
Kirschner. 
Berlin, den 7. Mai 1910. 
Der Stadtverordneten-Borsteher 
Michelet. 
Druck »ox (B. & S. Loewenthal, Berit».
	        
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