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Das verfügbare Grundstück liegt mit einer Frontlänge von 78,o m
an der Pankstraße und mit einer solchen von 70.« m an der Wiesen-
straße.
Die Verteilung der einzelnen Gebäude auf dem Grundstück ist
aus dem beigefügten Lageplan ersichtlich.
Das Schulgebäude enthält im Erdgeschoß:
8 Klassen,
2 Amtszimmer,
I Utensilienraum,
l Konferenzzimmer,
1 Lehrerinnenzimmer,
2 Abortanlagen mit Vorränmen,
t Lehrerabortraum.
im I. Stockwerk:
10 Klassen,
1 Konferenzzimmer.
2 Lehrmittelzimmer,
1 Kartenzimmer,
2 Abortanlagen mit Vorräumen für Schüler und einen
Abortrauin für Lehrerinnen:
im II, Stockwerk:
9 Klassen.
1 Physikklasse mit
2 Apparatenzimmern,
1 Kartenraum,
1 Utensilienraum,
1 Modellraum,
2 Abortanlagen mit Vorräumen:
im 111. Stockwerk:
9 Klassen.
1 Aula,
1 Garderobe,
2 Abortanlagen mit Vorräumen.
An Unterrichtsräumen wurden demnach im ganzen 36 Klassen
und 1 Physikklasse vorgesehen.
Im Keller sollen die Brausebäder, die Heizräume, der Waschraum,
die Luflkammer usw. in üblicher Art untergebracht werden.
Vier massive Treppenhäuser wurden geplant.
Die Fronten des Schulgebäudes werden über einem niedrigen
Werkstcinsockel im Putzbau unter Verwendung von Werkstein zu
einzelnen Architekturteilen ausgeführt. Die Dächer sollen mit Ziegeln
gedeckt werden.
Das Gebäude enlhäll 1 Zentralwarmwasserheizung. Das Lehrer-
wohngebäudc ivird im Erdgeschoß die Schuldiener- und die Heizer
wohnung, im I. und 11. Stockwerk je eine Rektorwohnung aufnehmen.
Die Turnhalle wird mir den üblichen Nebenräumen ausgestattet.
Wohnhaus und Turnhalle sollen sich in der Behandlung des
Aeußeren dem Schulhause anschließen.
Die Höfe erhalten Fahrwege, Mosaikpfiaster, Baumpflanzungen
und Kiesschüttungen in der bisher üblichen Ausführung.
Der Baugrund hat sich nach den angestellten Bohrungen auf
einem Teile des Grundstückes als ungünstig erwiesen, so daß die
Fundamente daselbst bis zu 5,so m Tiefe unter Terrain, z. T. auch
unter Grundwasserdruck auszuführen sein werden. Die hiernach zu
erwartenden besonderen Fundierungskosten wurden überschläglich auf
15000 Jt berechnet.
Die Kosten der Gesamlanlagcn, einschließlich dieser Mehrkosten
für die Fundierung, sind im Kostenüberschlag mit 864 000 Jt ermittelt
worden.
Berlin, den Ni. September 1907.
Der Stadtbaurai.
gez. Ludwig Hosfmann.
1037. Vorlage (J.-Nr. 1763 B I. 07) zur Beschluß
fassung —, betreffend den speziellen Entwurf zum
Neubau eines Torgebäudes mit Wartehallen re.
für den städtischen Zentralsriedhof in Ariedrichsfelde.
Da das gegenwärtige EingangstorMin Friedhof in Friedrichs-
selbe unschön wirk! und bereils sehr baufällig ist. haben wir auf
Anregung des Kurawriums für das Bestattungswesen beschlossen, ein
neues Portal zu errichten, an welches sich Wartehallen und ein
Wärteiaufenthaltsranni anschließen sollen.
Der Stadtvcrordneienversammlung übersenden wir den hierfür
von der Hochbauverwaltung ausgearbeiteten Entwurf, bestehend ans:
2 Blatt Zeichnungen, einem mit 59 OM Jt abschließenden Kosten
anschläge und einem Erläuterungsberichi
zur Prüfung und Genehmigung mit dem Bemerken, daß der Entwurf
die Zustimmung der Hochbaudepulaiion und des Kuratoriunis für
das Bestattungswcsen gefunden hat. und daß wir die für den Bau
erforderlichen Mittel in den nächstjährigen Hochbauetat einstellen werden.
Wir ersuchen um folgende Beschlußfassung
Die Versammlung genehmigt den ihr vorgelegten speziellen Ent
wurf zum Neubau eines Torgebäudes mit Wartehallen und Wärter
raum für den städtischen Zentralfriedhof in Friedrichsselde, sowie
den mit 59 OM Jt abschließenden Kostenanschlag.
Berlin, den 8. November 1907.
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt.
Kirschner.
Zu 1057.
Erläuterungsbericht
zum Entwurf, betreffend den Neubau 1 Torgebäudes mit Warte
hallen und Wärterraum als Hauptportalbau für den städtischen
Zentralfriedhof in Friedrichsfelde bei Berlin.
Hierzu: 2 Blatt Zeichnungen und ein Kostenanschlag.
Das gegenwärtige hölzerne Eingangstor zum Zentralfricdhof in
Friedrichsfelde ist baufällig: auch entspricht seine äußere Ausstattung
der Würde eines Zentralfriedhofes nicht.
Der Magistrat hat danach die Hockbaudepulation beauftragt,
aus Grund eines von dem Kuratorium für das Bestaltungswesen
gegebenen Bauprogrammes Entwurf und Kostenanschlag für einen
Neubau aufzustellen. Hierbei sollte zugleich Vorsorge für wartendes
Publikum getroffen als auch ein Wärteraufenthaltsraum geschaffen
werden.
Demgemäß ist die Ausarbeitung des vorliegenden Entwurfs erfolgt:
Der offene, durch eiserne Tore abzuschließende Portalbau enthält
eine Durchfahrt für Leichenzüge, sowie zwei kleinere Pforten für
Fußgänger. Die seitlichen geschlossenen Bauteile enthalten die
Räume für das Publikum und für das Personal, sowie die Abort-
anlagen.
Das Bauwerk soll bet einfacher Ausführung immerhin ein seiner
Bestimmung als Hauptportalbau des städtischen Zentralfriedhofs
würdig gestaltet werden. Es wird in den Architekturteilen Werkstein,
in den Flächen Putz aufweisen und mit Ziegeln gedeckt werden.
Der innere Ausbau ist ganz einfach gehalten. Die Umwehrungs
mauern, welche sich zu beiden Seilen an das Torgebäude anschließen,
erhalten über einem Werksteinsockel geputzte Pfeiler mit Staketen-
zwischenfeldern.
Das Gebäude soll mit Wasserleitung und Gasbeleuchtung ver
sehen werden. Die Entwässerung wird an die Kanalisation ange
schlossen weiden.
Die Beheizung der Warleräume und des Pförmerzimmers wird
durch Kachelöfen erfolgen.
Der Baugrund kann nach den Erfahrungen beim Bau des nahe-
gelegenen Wohnhauses für den Friedhofsverwalter als gut ange
sprochen worden.
Die Baukosten wurden einschließlich des Inventars und der
Schaffung einer provisorischen Einfahrt während der Bauzeit auf
59 000,oo Jt berechnet, wovon auf das Portalgebäude selbst 43 8M Jt
entfallen. Hierbei sind die Kosten für die Umgestaltung der Terrain-
regulierung und der Wegeanlagen außerhalb des Friedhofsgeländes
noch nicht in Ansatz gebracht worden, weil das Kuratorium für das
Bestattungswesen eine Verbesserung der Zufahrt zum Friedhofe plant
und zu diesem Zweck mit der Gemeinde Lichtenberg und dem Eisen
bahnfiskus verhandelt.
Es wird hiernach für diese Arbeiten eine besondere Vorlage zu
erwarten sein.
Berlin, den 15. Oktober 1907.
Der Stadtbaurat.
gez. Ludwig Hoffmann.
1058. Vorlage (J.-Nr. 12 397 B. I. 07) — zur Beschluß
fassung —, betreffend den Borentwurf zum Neubau
eines Tuberkulosenheims auf dem Gelände des
Rummclsburger Waisenhauses.
Die Stadtverordnetenversammlung hat sich durch Beschluß vom
22. Juni 1905 — Protokoll 13, 3 — mit dem Umbau des Schul
hauses zu einem Siechenhaus, des Knabenhauses 2 zum Schulhaus
und der Errichtung eines Tuberkulosenheims auf dem Gelände des
Waisenhauses in Rummelsburg vorbehaltlich der Vorlegung der spe
ziellen Entwürfe einverstanden erklärt.
Für den Umbau des Schulhauses jc. ist der spezielle Entwurf
bereits durch Beschluß vom 5. April 1909 — Protokoll 19 — ge
nehmigt worden, während für das Tuberkuloseuheim seitens unserer
Bauverwaltung zunächst ein Vorentwurf ausgearbeitet worden ist.
Nachdem dieser Entwurf die Zustimmung der Hochbaudeputation
und der Waisendeputation gefunden hat. übersenden wir ihn. bestehend
aus:
8 Blatt Zeichnungen in Mappe,
einem mit 371 000 Jt abschließenden Kostenüberschlage,
einem Erläuterungsbericht,
zur Prüfung und Genehmigung mit dem Bemerken, daß wir den
Entwurf mit der Maßgabe genehmigt haben, daß das Obergeschoß
des Gebäudes ebenfalls für tuberkulöse Kinder eingerichtet wird.