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Volume No. 43 (1048-1067), 1907/11/09

Full text: Vorlagen für die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Berlin (Public Domain) Issue1907 (Public Domain)

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Das verfügbare Grundstück liegt mit einer Frontlänge von 78,o m 
an der Pankstraße und mit einer solchen von 70.« m an der Wiesen- 
straße. 
Die Verteilung der einzelnen Gebäude auf dem Grundstück ist 
aus dem beigefügten Lageplan ersichtlich. 
Das Schulgebäude enthält im Erdgeschoß: 
8 Klassen, 
2 Amtszimmer, 
I Utensilienraum, 
l Konferenzzimmer, 
1 Lehrerinnenzimmer, 
2 Abortanlagen mit Vorränmen, 
t Lehrerabortraum. 
im I. Stockwerk: 
10 Klassen, 
1 Konferenzzimmer. 
2 Lehrmittelzimmer, 
1 Kartenzimmer, 
2 Abortanlagen mit Vorräumen für Schüler und einen 
Abortrauin für Lehrerinnen: 
im II, Stockwerk: 
9 Klassen. 
1 Physikklasse mit 
2 Apparatenzimmern, 
1 Kartenraum, 
1 Utensilienraum, 
1 Modellraum, 
2 Abortanlagen mit Vorräumen: 
im 111. Stockwerk: 
9 Klassen. 
1 Aula, 
1 Garderobe, 
2 Abortanlagen mit Vorräumen. 
An Unterrichtsräumen wurden demnach im ganzen 36 Klassen 
und 1 Physikklasse vorgesehen. 
Im Keller sollen die Brausebäder, die Heizräume, der Waschraum, 
die Luflkammer usw. in üblicher Art untergebracht werden. 
Vier massive Treppenhäuser wurden geplant. 
Die Fronten des Schulgebäudes werden über einem niedrigen 
Werkstcinsockel im Putzbau unter Verwendung von Werkstein zu 
einzelnen Architekturteilen ausgeführt. Die Dächer sollen mit Ziegeln 
gedeckt werden. 
Das Gebäude enlhäll 1 Zentralwarmwasserheizung. Das Lehrer- 
wohngebäudc ivird im Erdgeschoß die Schuldiener- und die Heizer 
wohnung, im I. und 11. Stockwerk je eine Rektorwohnung aufnehmen. 
Die Turnhalle wird mir den üblichen Nebenräumen ausgestattet. 
Wohnhaus und Turnhalle sollen sich in der Behandlung des 
Aeußeren dem Schulhause anschließen. 
Die Höfe erhalten Fahrwege, Mosaikpfiaster, Baumpflanzungen 
und Kiesschüttungen in der bisher üblichen Ausführung. 
Der Baugrund hat sich nach den angestellten Bohrungen auf 
einem Teile des Grundstückes als ungünstig erwiesen, so daß die 
Fundamente daselbst bis zu 5,so m Tiefe unter Terrain, z. T. auch 
unter Grundwasserdruck auszuführen sein werden. Die hiernach zu 
erwartenden besonderen Fundierungskosten wurden überschläglich auf 
15000 Jt berechnet. 
Die Kosten der Gesamlanlagcn, einschließlich dieser Mehrkosten 
für die Fundierung, sind im Kostenüberschlag mit 864 000 Jt ermittelt 
worden. 
Berlin, den Ni. September 1907. 
Der Stadtbaurai. 
gez. Ludwig Hosfmann. 
1037. Vorlage (J.-Nr. 1763 B I. 07) zur Beschluß 
fassung —, betreffend den speziellen Entwurf zum 
Neubau eines Torgebäudes mit Wartehallen re. 
für den städtischen Zentralsriedhof in Ariedrichsfelde. 
Da das gegenwärtige EingangstorMin Friedhof in Friedrichs- 
selbe unschön wirk! und bereils sehr baufällig ist. haben wir auf 
Anregung des Kurawriums für das Bestattungswesen beschlossen, ein 
neues Portal zu errichten, an welches sich Wartehallen und ein 
Wärteiaufenthaltsranni anschließen sollen. 
Der Stadtvcrordneienversammlung übersenden wir den hierfür 
von der Hochbauverwaltung ausgearbeiteten Entwurf, bestehend ans: 
2 Blatt Zeichnungen, einem mit 59 OM Jt abschließenden Kosten 
anschläge und einem Erläuterungsberichi 
zur Prüfung und Genehmigung mit dem Bemerken, daß der Entwurf 
die Zustimmung der Hochbaudepulaiion und des Kuratoriunis für 
das Bestattungswcsen gefunden hat. und daß wir die für den Bau 
erforderlichen Mittel in den nächstjährigen Hochbauetat einstellen werden. 
Wir ersuchen um folgende Beschlußfassung 
Die Versammlung genehmigt den ihr vorgelegten speziellen Ent 
wurf zum Neubau eines Torgebäudes mit Wartehallen und Wärter 
raum für den städtischen Zentralfriedhof in Friedrichsselde, sowie 
den mit 59 OM Jt abschließenden Kostenanschlag. 
Berlin, den 8. November 1907. 
Magistrat hiesiger König!. Haupt- und Residenzstadt. 
Kirschner. 
Zu 1057. 
Erläuterungsbericht 
zum Entwurf, betreffend den Neubau 1 Torgebäudes mit Warte 
hallen und Wärterraum als Hauptportalbau für den städtischen 
Zentralfriedhof in Friedrichsfelde bei Berlin. 
Hierzu: 2 Blatt Zeichnungen und ein Kostenanschlag. 
Das gegenwärtige hölzerne Eingangstor zum Zentralfricdhof in 
Friedrichsfelde ist baufällig: auch entspricht seine äußere Ausstattung 
der Würde eines Zentralfriedhofes nicht. 
Der Magistrat hat danach die Hockbaudepulation beauftragt, 
aus Grund eines von dem Kuratorium für das Bestaltungswesen 
gegebenen Bauprogrammes Entwurf und Kostenanschlag für einen 
Neubau aufzustellen. Hierbei sollte zugleich Vorsorge für wartendes 
Publikum getroffen als auch ein Wärteraufenthaltsraum geschaffen 
werden. 
Demgemäß ist die Ausarbeitung des vorliegenden Entwurfs erfolgt: 
Der offene, durch eiserne Tore abzuschließende Portalbau enthält 
eine Durchfahrt für Leichenzüge, sowie zwei kleinere Pforten für 
Fußgänger. Die seitlichen geschlossenen Bauteile enthalten die 
Räume für das Publikum und für das Personal, sowie die Abort- 
anlagen. 
Das Bauwerk soll bet einfacher Ausführung immerhin ein seiner 
Bestimmung als Hauptportalbau des städtischen Zentralfriedhofs 
würdig gestaltet werden. Es wird in den Architekturteilen Werkstein, 
in den Flächen Putz aufweisen und mit Ziegeln gedeckt werden. 
Der innere Ausbau ist ganz einfach gehalten. Die Umwehrungs 
mauern, welche sich zu beiden Seilen an das Torgebäude anschließen, 
erhalten über einem Werksteinsockel geputzte Pfeiler mit Staketen- 
zwischenfeldern. 
Das Gebäude soll mit Wasserleitung und Gasbeleuchtung ver 
sehen werden. Die Entwässerung wird an die Kanalisation ange 
schlossen weiden. 
Die Beheizung der Warleräume und des Pförmerzimmers wird 
durch Kachelöfen erfolgen. 
Der Baugrund kann nach den Erfahrungen beim Bau des nahe- 
gelegenen Wohnhauses für den Friedhofsverwalter als gut ange 
sprochen worden. 
Die Baukosten wurden einschließlich des Inventars und der 
Schaffung einer provisorischen Einfahrt während der Bauzeit auf 
59 000,oo Jt berechnet, wovon auf das Portalgebäude selbst 43 8M Jt 
entfallen. Hierbei sind die Kosten für die Umgestaltung der Terrain- 
regulierung und der Wegeanlagen außerhalb des Friedhofsgeländes 
noch nicht in Ansatz gebracht worden, weil das Kuratorium für das 
Bestattungswesen eine Verbesserung der Zufahrt zum Friedhofe plant 
und zu diesem Zweck mit der Gemeinde Lichtenberg und dem Eisen 
bahnfiskus verhandelt. 
Es wird hiernach für diese Arbeiten eine besondere Vorlage zu 
erwarten sein. 
Berlin, den 15. Oktober 1907. 
Der Stadtbaurat. 
gez. Ludwig Hoffmann. 
1058. Vorlage (J.-Nr. 12 397 B. I. 07) — zur Beschluß 
fassung —, betreffend den Borentwurf zum Neubau 
eines Tuberkulosenheims auf dem Gelände des 
Rummclsburger Waisenhauses. 
Die Stadtverordnetenversammlung hat sich durch Beschluß vom 
22. Juni 1905 — Protokoll 13, 3 — mit dem Umbau des Schul 
hauses zu einem Siechenhaus, des Knabenhauses 2 zum Schulhaus 
und der Errichtung eines Tuberkulosenheims auf dem Gelände des 
Waisenhauses in Rummelsburg vorbehaltlich der Vorlegung der spe 
ziellen Entwürfe einverstanden erklärt. 
Für den Umbau des Schulhauses jc. ist der spezielle Entwurf 
bereits durch Beschluß vom 5. April 1909 — Protokoll 19 — ge 
nehmigt worden, während für das Tuberkuloseuheim seitens unserer 
Bauverwaltung zunächst ein Vorentwurf ausgearbeitet worden ist. 
Nachdem dieser Entwurf die Zustimmung der Hochbaudeputation 
und der Waisendeputation gefunden hat. übersenden wir ihn. bestehend 
aus: 
8 Blatt Zeichnungen in Mappe, 
einem mit 371 000 Jt abschließenden Kostenüberschlage, 
einem Erläuterungsbericht, 
zur Prüfung und Genehmigung mit dem Bemerken, daß wir den 
Entwurf mit der Maßgabe genehmigt haben, daß das Obergeschoß 
des Gebäudes ebenfalls für tuberkulöse Kinder eingerichtet wird.
	        
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